Deserted Fear
My Empire
Über die
thüringische Death Metal Foramtion „Deserted Fear“ bin ich
zufällig vor zwei Jahren gestolpert. Youtube war der Meinung, dass
ich mir das Video zur Single „Open their Gates“ anschauen muss.
Youtube hatte recht. Metaler, die versuchen, bei ein paar
Strandschönheiten zu landen. Und wie flirtet man am besten? Richtig:
mit Zombie aus der Überraschungstorte und einer Flasche Pfeffi.
Super dämlich. Und genau mein Geschmack. Ein Teil von mir ist nie
wirklich älter als 16 geworden.
Kurz darauf hab ich
sie dann auf einem kleinen Festival vor der Haustür live gesehen. Am
nächsten Tag wurde gleich das damals aktuelle Album „Dead Shores
Rising“ geholt und im Sommer hab ich sie nochmal live erleben
können. Die Band hat mich schlicht überzeugt. Zu dem etwas
primitiven Oberstufen Schüler Humor kommt einfach guter Death Metal.
Live bringen sie den ganz entspannt und mit hörbarem Spaß rüber.
Was auf der Bühne klappt, klappt nicht immer auch auf CD. In diesem
Fall schon. Man hört einfach, dass die Jungs jede Menge Freude haben
bei dem, was sie tun.
Es war klar, von
denen brauch ich mehr. Es hat etwas gedauert, aber vor kurzem lag
dann endlich das Debut Album „My Empire“ in der Neuauflage von
2018 in meinem Briefkasten. Das original Erscheinungsjahr ist mit
2012 angegeben. Die Band ist also noch relativ taufrisch. Hören kann
man das aber eigentlich nur an der modernen Produktion. Ansonsten
scheppert – vor allem das Debut – wie direkt aus den 90igern.
„Entombed“ nenne ich hier mal stellvertretend als geistige Väter.
Death Metal, relativ gerade aus. Mal Vollgas, mal schleppend. Im
direkten Vergleich mit den aktuellen Sachen klingt es noch nicht ganz
so aus einem Guss, aber die Songs zünden sofort. Unterschiede sind
wirklich nur im Mü Bereich zu hören. Die Band wusste wohl damals
schon ziemlich genau, wie ihre Musik klingen sollte. Somit
unterscheidet sich der Erstling kaum von den neuen Sachen, er klingt
hauptsächlich nur noch etwas roher und unpolierter.
Apropos roher: Die
Neuauflage kommt mit drei Demo Songs von 2010 daher. Und die machen
für mich die CD zu etwas wirklich Großartigem: die Songs sind
solide, aber es scheppert und kracht noch so richtig herrlich aus der
Anlage. Die reine Freude. Für eine Demo klingt es schon richtig gut,
und ist nahe dran an einem Live Sound. Hier hört man richtig raus,
was ich vorher gemeint habe: die Jungs haben Spaß. Und das steckt
an. Außerdem mag ich es eh, wenns scheppert.
Und nicht zuletzt:
mir Gefällt der Stil vom Coverartwork. Schlicht in schwarz weiß
gehalten und voller Details rundet es das Ganze passend ab.
Kurzum: Deserted
Fear zeigen schon auf dem Debut Potential, und sie stehen meiner
Meinung nach inzwischen nicht zu unrecht recht weit vorne im
deutschen Death Metal.
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