Donnerstag, 23. Januar 2020

Mein CD Regal


Deserted Fear

My Empire

 

 


Über die thüringische Death Metal Foramtion „Deserted Fear“ bin ich zufällig vor zwei Jahren gestolpert. Youtube war der Meinung, dass ich mir das Video zur Single „Open their Gates“ anschauen muss. Youtube hatte recht. Metaler, die versuchen, bei ein paar Strandschönheiten zu landen. Und wie flirtet man am besten? Richtig: mit Zombie aus der Überraschungstorte und einer Flasche Pfeffi. Super dämlich. Und genau mein Geschmack. Ein Teil von mir ist nie wirklich älter als 16 geworden.
Kurz darauf hab ich sie dann auf einem kleinen Festival vor der Haustür live gesehen. Am nächsten Tag wurde gleich das damals aktuelle Album „Dead Shores Rising“ geholt und im Sommer hab ich sie nochmal live erleben können. Die Band hat mich schlicht überzeugt. Zu dem etwas primitiven Oberstufen Schüler Humor kommt einfach guter Death Metal. Live bringen sie den ganz entspannt und mit hörbarem Spaß rüber. Was auf der Bühne klappt, klappt nicht immer auch auf CD. In diesem Fall schon. Man hört einfach, dass die Jungs jede Menge Freude haben bei dem, was sie tun. 

Es war klar, von denen brauch ich mehr. Es hat etwas gedauert, aber vor kurzem lag dann endlich das Debut Album „My Empire“ in der Neuauflage von 2018 in meinem Briefkasten. Das original Erscheinungsjahr ist mit 2012 angegeben. Die Band ist also noch relativ taufrisch. Hören kann man das aber eigentlich nur an der modernen Produktion. Ansonsten scheppert – vor allem das Debut – wie direkt aus den 90igern. „Entombed“ nenne ich hier mal stellvertretend als geistige Väter. Death Metal, relativ gerade aus. Mal Vollgas, mal schleppend. Im direkten Vergleich mit den aktuellen Sachen klingt es noch nicht ganz so aus einem Guss, aber die Songs zünden sofort. Unterschiede sind wirklich nur im Mü Bereich zu hören. Die Band wusste wohl damals schon ziemlich genau, wie ihre Musik klingen sollte. Somit unterscheidet sich der Erstling kaum von den neuen Sachen, er klingt hauptsächlich nur noch etwas roher und unpolierter. 

Apropos roher: Die Neuauflage kommt mit drei Demo Songs von 2010 daher. Und die machen für mich die CD zu etwas wirklich Großartigem: die Songs sind solide, aber es scheppert und kracht noch so richtig herrlich aus der Anlage. Die reine Freude. Für eine Demo klingt es schon richtig gut, und ist nahe dran an einem Live Sound. Hier hört man richtig raus, was ich vorher gemeint habe: die Jungs haben Spaß. Und das steckt an. Außerdem mag ich es eh, wenns scheppert.
Und nicht zuletzt: mir Gefällt der Stil vom Coverartwork. Schlicht in schwarz weiß gehalten und voller Details rundet es das Ganze passend ab.

Kurzum: Deserted Fear zeigen schon auf dem Debut Potential, und sie stehen meiner Meinung nach inzwischen nicht zu unrecht recht weit vorne im deutschen Death Metal.


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