Revel in Flesh
The Hour of the Avenger
Revel in Flesh sind
eines von vielen Beispielen, warum es sich für mich immer wieder
lohnt, auch mal Konzerte zu besuchen, bei denen man schlicht keine
Band kennt.
Vor ein paar Jahren
hab ich die Aalener das Erste mal auf einem Metalabend im JuZe ums
Eck gesehen. Einer der Abende, wo man erst einmal die Bandnamen auf
dem Flyer entziffern muss. Und, wenn man es geschafft hat, meistens
nicht wirklich schlauer ist. Also habe ich es gleich gelassen und bin
einfach mal hingegangen. Rausgehen schadet ja nie. Im schlimmsten
Fall gibt es an solchen Abenden zumindest günstiges Bier. Es haben
eine gute Handvoll Bands gespielt, aber am nächsten Morgen blieb mir
nur noch „Revell in Flesh“ in Erinnerung.
Ich hab sie dann
immer wieder mal gesehen, am Anfang zufällig, später auch gezielt.
Klassischer Oldschool Death Metal, ganz frei von Mode und Trends –
live einfach mächtig unterhaltsam.
Als ich dann
erfahren habe, das „Revel in Flesh“ mit „The Hour of the
Avenger“ Ende 2019 ein neues Album unters Volk bringen und am 7.12.
des gleichen Jahres ein Release Konzert in Aalen geben war mir klar –
da muss ich hin. Also Ticket organisiert, Hotel gebucht,
Zugverbindung rausgesucht und ein paar Wochen später gings schon los
Richtung schwäbische Alb.
Gemütliche Location
und eine Art Heimspielatmosphäre. Der Abend war klasse, und mein
Nacken hat sich noch die ganze kommende Woche daran erinnert. Aber
ihr wisst ja, gerade bei Death Metal stellt sich mir die Frage:
klappt das auch auf Platte oder funktioniert das nur Live?
Im Fall von „The
Hour of the Avenger“ ist es recht schnell beantwortet. Das
funktioniert genauso gut auf Platte. Egal ob einzelne Lieder in einer
Playlist oder das ganze Album am Stück: die Songs gehen vom Ohr
direkt in den Nacken und hinterlassen ein breites Grinsen.
Jeder, der seinen
Death Metal in der Geschmacksrichtung 90iger Jahre mag, wird bei
„Revel in Flesh“ absolut Spaß haben. Für mich im Moment eine
der besten aktuellen Death Metal Bands der alten Schule.
Gute CD, gutes
Konzert, und nicht zuletzt: spannender Ausflug. Aalen ist jetzt zwar
nicht gerade eine pulsierende Großstadt, aber ein nettes, ziemlich
typisches schwäbisches Städtchen, dass zumindest beim Besuchen
durchaus ein bisschen Charme versprüht. Vor dem Konzert bin ich ein
bisschen durch die Gassen gebummelt, über den Weihnachtsmarkt
geschlendert und hab gute schwäbische Hausmannskost gegessen. Ich
weiß zwar nicht, wie der Koch auf die Idee kam seine Maultaschen zu
panieren und dann in die Fritteuse zu werfen. Aber es war eine
verdammt gute Idee. Am nächsten Morgen stand dann noch ein Besuch im
Limes Museum an. Der eigentliche Grund, warum ich mich für einen
Kurztrip nach Aalen entschieden habe. Ich wollte mir das an einem
alten Römerkastell gelegene Museum schon eine ganze Weile anschauen,
aber nur deswegen ins schwäbische Niemansland zu fahren, dafür war
mir der Weg dann als doch zu weit. Wenn man es jedoch mit einem
Konzert verknüpfen kann: perfekt.
Und so stand ich am
nächsten Morgen etwas übernächtigt und leicht verkatert zwischen
alten Steintafeln, Säulen und Vasenresten. Ein wirklich schön
gemachtes Museum, dass relativ anschaulich die Geschichte des
römischen Reiches anhand des Limes erklärt. Der Hauptaugenmerk
liegt auf dem alltäglichen Leben in und um die Lager, die die Grenze
zu den „Barbaren“ bewachten. Wer sich ein bisschen für
Geschichte interessiert und mal in dieser Ecke ist, ein Besuch lohnt
sich.
Bestimmt auch ohne
Death Metal.
Hier geht es zur offiziellen Band Homepage
Und hier zum Internetauftritt vom Limesmuseum