Stahlmagen
Imperium Forestris
2010
Göppingen. Eine kleine, beschauliche Stadt im Schwäbischen. Bekannt für, tja was eigentlich? Auf jeden Fall ist Göppingen Heimat der Band Stahlmagen, und die Arbeiten seit 2005 daran, dass ihre Stadt auch außerhalb des Stuttgarter Raums ein Begriff wird.
Kennengelernt habe
ich die Jungs auf einem gemütlichen kleinen Konzert, wo mehrere
Lokale Bands spielten. Ihr wisst schon, einer dieser Abende wo man
für schmales Geld viel Musik bekommt. Wo man nicht weiß was auf
einen zukommt, zum Teil weil man noch nie was von den Bands gehört
hat, oder man schlicht und ergreifend das Bandlogo nicht entziffern
konnte.
Solche
Veranstaltungen können sich als wahre Wundertüten erweisen, und hin
und wieder ist dann auch etwas dabei was einen komplett umhaut und
man im Anschluss gleich den Merchandise Stand aufsucht. Stahlmagen
ist so ein Fall. Was die Band in ihrer kurzen und energiegeladenen
Show ablieferte war schwer zu beschreiben. Auf jeden Fall haben sie
es geschafft, mit ihrem doch etwas eigenwilligen Stils das Publikum
einzufangen und liesen mich glücklich und verschwitzt zurück.
Klarer Fall, da musste die CD her.
Imperium Forestris
beinhaltet 11 Tracks, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Die Band arbeitet ohne Scheuklappen. Growls, Gekeife, Klargesang.
Blast Beats, schleppende Parts. Sämtliche Spielarten des Metals
werden hier fröhlich vermischt. Ergänzt wird das ganze durch
Genrefremde Instrumente, wie eine Geige, die dezent eingesetzt dem
ganzen eine eigene Note verleihen.
So ergibt sich ein
Mix, der schwer zu beschreiben ist und trotzdem in sich absolut
schlüssig klingt. Das eher ruhige und schleppende „Oceans Rim“
und das kurze, knackige „What they really want“ zeigen dabei sehr
gut, wie eine Band klingen kann wenn sie sich von Genre Schranken
befreit und locker aufspielt. Nie klingt das ganze verkrampft oder
gewollt, sondern tönt erfreulich frisch aus den Boxen.
Mit seiner eher
düsteren Grundstimmung ist die Platte ein guter Begleiter für die
eher grauen Tage, auch wenn sich mit „Friar“ ein absolut
partytauglicher Track auf der Platte befindet. Vergleiche mit
anderen Bands hinken ziemlich, wer aber auf eher düsteren extrem
Metal steht sollte hier definitiv ein Ohr riskieren.
Bleibt zuletzt noch
ein kleiner Blick auf das Artwork. Auf der Innenseite findet sich das
Bandphoto. Hierzu wurden die Gesichter der Musiker ausgeschnitten
und auf die Körper einer Volksmusikkapelle vor malerischer
Alpenkulisse gesetzt. Finde ich jetzt nicht übertrieben lustig,
schlägt aber in Sachen Originalität die Unmengen von „Wir stehen
böse guckend im Wald“ Photos und zeigt: es schadet keinem wenn man
nicht immer alles Bier ernst nimmt.
Für mich hat sich
dieser Konzertbesuch auf jeden Fall gelohnt, Stahlmagen landet immer
wieder in meiner Playlist.
Tja und was macht
man, wenn an einem solchen Abend nur Bands dabei sind, die einem
nicht zusagen? Nun, dann hatte man für schmales Geld einen
interessanten Abend, konnte ein paar Bier trinken und sich
ungezwungen mit den langhaarigen Bombenlegern seiner Region treffen.
Auch wenn keine Perle wie Stahlmagen dabei ist - solche Konzerte
lohnen sich immer.
Zum Informieren:
http://www.stahlmagen.de/
Zum Informieren:
http://www.stahlmagen.de/
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