Majesty
Thunder Rider
Noise Art Records 2013
Majesty ist eine
Band, welche die Gemüter spaltet. Die einen feiern die Band um
Tarek Maghary für die Kompromisslosigkeit, mit der die Mannen den
traditionellen Metal im 21. Jahrhundert am Leben erhalten. Die
anderen kriegen bei den lyrischen Tieffliegern aller „Higher, Fire,
Desire“ oder „Together, Battle, Metal“ einfach das kalte
Kotzen.
Ich gehöre zu den
erst genannten. Klar, die Texte sind definitiv nicht originel oder
stark tiefgründig, aber eine gewisse Klischee Haftigkeit ist bei
Heavy Metal eh schwer zu vermeiden. Gerade Live funktioniert das
True Metal Konzept sehr gut, Majesty liefern eine gute Show ab und
wissen genau, wie sie ihr Publikum begeistern können.
Natürlich kann man
sagen: Manowar gibt es doch schon, wozu also brauch ich noch einmal
genau das Gleiche? Wer die amerikanischen True Metaler für eine
Variante der Muppetshow hält und der die Metal Klischees von Treue,
Brüderlichkeit etc. zu aufgesetzt findet, macht natürlich auch
einen Bogen um Majesty. Sowohl textlich als auch musikalisch schlagen
sie genau in die gleiche Kerbe. Auf ihren Alben wird zusammen
gestanden, gekämpft und tausendmal für den Metal gestorben. Was bei
Manowar in der 10tausendsten Auflage jedoch verkrampft und albern
klingt, kommt bei Majesty entspannt und frisch aus den Boxen
gerauscht und weiß bestens zu unterhalten. Und genau deshalb steht
„Thunder Rider“ in meinem CD Regal.
Trotz meiner Vorliebe für diese Art Musik sind Majesty jedoch lange Zeit komplett an
mir vorbeigegangen. Bis ich sie auf einem Powerwolf Konzert 2013 in Speyer für mich entdeckte.
Genau wie bei dem Schandmaul Konzert einige Jahre früher, auf dem
ich Regicide für mich entdeckt hatte, haben an diesem Abend die
Vorbands wunderbar zum Hauptact gepasst. Zusammen mit Wisdom und
Battle Beast gab es an diesem Abend ein Packet zu hören, dass jedem
Freund von Heavy und Powermetal bestens zu unterhalten wusste.
Majesty enterten als Drittes die Bühne und legten gleich von Beginn
an eine unglaubliche Spielfreude an den Tag. Große Rockstar Posen,
viel „ohoh“ Singspielchen und ein blendend aufgelegter Sänger
machten einfach Spaß.
Was für mich Grund
genug war, nach dem Konzert den Merchandise Stand aufzusuchen und
mir ein T-Shirt von ihnen zu holen. Blöderweise scheint man davon
auszugehen, dass der „echte“ Metalhead über 1,80 Meter groß
ist und mindesten 80 Kilo auf den Wägstein bringt. In S war auf
jeden Fall nichts zu finden, weshalb ich dann mich für die CD
entschied.
Und tja, was soll
ich dazu sagen: auf den 10 Tracks machen Majesty das, was sie am
besten können: schnörkelosen Heavy Metal der kein Klischee
auslässt. Songtitel wie „Anthem of Glory“ oder „Metal Union“
sagen auch schon alles aus und machen deutlich was einen erwartet.
Freiheitsliebende Piraten, blutrünstige Metal-Mensch- Hybriden und
weiße Zauberer: thematisch wird kein Klischee ausgelassen. Darüber
kann man natürlich verächtlich lachen. Oder man macht sich eine
Dose Bier auf und freut sich über die Platte. Den hier hört man
Eindeutig: die Jungs machen genau das, worauf sie Bock haben. Und
dass kann anstecken.
Weiterlesen: Mein CD Regal: Altaria
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