Donnerstag, 13. Dezember 2018

Mein CD Regal


Midnattsol

Where Twighlight Dwells 

 

 


Was mir an meinem Blog besondere Freude bereitet, ist nicht nur das Schreiben an sich. Der Spaß fängt schon beim vorbereiten des nächsten Beitrags an. Bei der Rubrik „Mein CD Regal“ etwa beim Aussuchen für die CD, welche ich als nächstes Vorstelle. Das stöbern durch meine Sammlung macht mir immer wieder aufs Neue Freude. Über die Zeit hat sich einiges an Musik angesammelt. Viele Alben kenne ich in und auswendig. Sie finden immer wieder ihren weg in meinen CD Player. Andere wiederum kenne ich so gut wie gar nicht. Gerade bei diesen ist es dann Spannend zu fragen: warum zum Geier hab ich das? Nun, einiges sind Klassiker, die sich einfach gut in einer Sammlung machen. Gekauft, ins CD Regal gestellt. Anderes sind einfach Zufallskäufe. CDs, die man interessant fand ohne zuvor zu wissen, was musikalisch einen erwartet. Gefunden beim Stöbern. Gekauft wegen eines aufwendigen Covers. Oder eines interessanten oder absurden Band bzw. Album Namens. Manch dieser Zufallskäufe waren Volltreffer. Andere machen sich ganz hübsch im Regal.
Und dann gibt es CDs, die hat man gekauft, weil.. ja, warum eigentlich?

„Where twighlight dwells“ gehört zu dieser letzten Gruppe. Als ich die damals gekauft habe, war Metal mit Frauengesang gerade der letzte Schrei. Harte Gitarren treffen auf zarte Frauenstimmen. Eine recht simple Formel, die aber voll aufging. Bands, welche dieses Schema verfolgten, schossen wie Pilze aus dem Boden. Da ich damals eh auf dem „Nightwish“ Trip war, kamen „Midnattsol“ gerade recht. Musikalischer Beifang sozusagen.
So schlimm, wie das im ersten Moment jetzt klingt, ist das Album bei weitem nicht. Die Songs spielen alle geschickt mit dem Laut Leise Prinzip. Im Gegensatz zu ähnlich gelagerten Bands ist hier ein gesundes Maß an musikalischer Härte vorhanden. Gitarren, Bass und Schlagzeug wummern recht satt aus den Boxen. Paradoxerweise sind es dann gerade die beiden akustischen Songs, die das Potential der Band richtig andeuten.

Insgesamt ist das Debut für mich aber einfach zu austauschbar. Die Songs klingen für meinen Geschmack zu generisch. In der Flut an Female Fronted Bands zu dieser Zeit eine CD, die absolut nicht aus der Masse heraus sticht. Bleibt also die Frage: warum habe ich das damals gekauft? War die Nightwisheuphorie wirklich Grund genug? Im ersten Moment wohl ja.
Doch ein Blick aufs das Cover und ein Blick ins Booklett lassen mich ahnen: es gibt noch einen weiteren. Zu einem ist da die Sängerin, die sowohl auf dem Cover als auch auf den Innenphotos ganz nett anzuschauen ist. Zum anderen ist da noch die Bassistin, ebenfalls nett vom Photographen ab gelichtet. Metal, zwei hübsche Damen und ein gerade mal knapp zwanzig Jahre alter Junger Kerl: ihr ahnt den Grund, warum ich diese CD habe. Mein Musikgeschmack war zu diesem Zeitpunkt eindeutig nicht nur allein von meinen Ohren beeinflusst, sondern auch von einer Körperregion weiter unten. Ein denkbar primitiver Grund, zugegeben. Aber einer, der erklärt, warum diese CD in meinem Regal steht. 

Im übrigen bin ich ein paar Jahre später noch einmal über „Midnattsol“ gestolpert. „The Metamorphys Melody“ lag auf einem meiner heiß geliebten Wühltische. Aus Neugierde habe ich die mitgenommen. Und was soll ich sagen: ein wahnsinniger Schritt nach vorne. Midnattsol ist eine Band, die eindeutig mehr zu bieten hat als optische Leckerli. 


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