Donnerstag, 6. Dezember 2018

Bücherkiste


Patricia Briggs

Drachenzauber



Es gibt Bücher, die brauchen die komplette Aufmerksamkeit des Lesers. Sie sind komplex in der Sprache. Oder in der Handlung. Sind tiefgründig, zwingen einen dazu nach jeder Seite kurz inne zu halten und nachzudenken. Aus welchen Gründen auch immer, manche Bücher kann man einfach nicht einfach so zwischendurch lesen. Abends gemütlich im Bett noch ein paar Zeilen lesen? Kann man, aber mit ziemlicher Sicherheit wird man am nächsten Tag alles nochmal lesen müssen.
Wenn ich an einem solchen Buch sitze, dann habe ich immer noch ein zweites zur Hand. Eines vom Kaliber wie „Drachenzauber“. Leicht zu lesen und unterhaltsam. Spaß statt Knoten im Gehirn. 


Als sein Vater stirbt, wird der Junge Ward unverhofft Fürst über Hurog. Um den Intrigen und Machtspielen an Hof zu entgehen, hat er sein Leben lang den Trottel gespielt. Nun muss er die Maske ablegen und mit scharfen Verstand seinen Herrschaftsanspruch festigen. Dabei gerät er in den Strudel politischer Intrigen und Machtspiele in den fünf Königreichen.
Magier, Drachen, kühne Helden. Intrigen, Ränkelspiele und verschlagene Bösewichte. In „Drachenzauber“ finden sich alle altbekannten Zutaten für eine spannende Fantasy Geschichte. Patricia Briggs vermischt diese geschickt und erzählt recht unterhaltsam Wards turbulente Abenteuer. Der Unterhaltungswert ist hoch. Der Anspruch nicht. Die meisten „überraschenden“ Wendungen sind vorhersehbar und selten wirklich „Überraschend“. Dennoch, der lockere Schreibstil sorgt für Spannung und Lesevergnügen.
„Drachenzauber“ ist weit davon entfernt, das Genre neu zu erfinden. Aber es ist nun einmal auch weit davon entfernt lieblose Stangenware zu sein. Fans des Genres werden sicher ihren Spaß haben. Vorausgesetzt man erwartet keinen neuen „Herr der Ringe“.

Manchmal ist Unterhaltung nun einfach mehr wert als Anspruch. Und somit eignet sich das Buch wunderbar als Lektüre zwischendurch. Wenn mir zum Beispiel mal wieder der Kopf platzt, weil ich unbedingt ja was anspruchsvolles Lesen muss. Kultur muss nun einmal sein. Aber mit Kultur kann ich es mir nun einmal nicht im Bett gemütlich machen. Ich will ja entspannen, und nicht noch mein Gehirn so spät am Abend stressen. Zum Glück gibt es eben Bücher wie „Drachenzauber“. Da ist es nicht ganz so schlimm, wenn man plötzlich die Buchstaben doppelt sieht. Oder gleich mit dem Buch auf dem Gesicht entschläft. 

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