Scar Symmetry
Pitch Black Progress
Am Anfang war der
Power Metal. Blind Guardians „Mirror, Mirror“ war der erste Metal
Song, der mir Monate lang nicht mehr aus dem Kopf ging. Beharrlich
nistete sich die Melodie in einer kleinen Ecke meines Gehirns ein und
beschallte mich von dort quasi pausenlos.
Mit der Zeit wuchs
meine CD Sammlung. Zunächst mehr Guardian. Dann der erste Blick nach
Links und Rechts. Was gibt es denn noch? Rhapsody of Fire, Nightwish
und Hammerfal gesellten sich dazu. Mein CD Regal enthielt mit der
Zeit immer mehr Metal. Power Metal meist. Am Anfang blieb ich in
akustischer Nähe zu Blind Guardian. Alles andere im Metal Bereich?
Gute Güte, wer soll denn so einen Krach hören? Black Metal?
Lächerlich angemalte Menschen, die zum lachen in den Keller gehen.
Musik geht anders. Death Metal? Gerülpse und gegurgel ist kein
Gesang. Thrash Metal? Alles
Bier trinkende, stinkende Assis. Und wer kam auf die Idee, tollwütige
Eichhörnchen an das Mikrofon zu lassen?
Kurz, ich war
anfangs recht engstirnig. Metal muss true sein. Punkt.
Inzwischen hat sich
mein Geschmack etwas weiterentwickelt. Was früher nur Lärm und
Krach war, treibt heute Freudentränen in die Augen. Meine Sammlung
ist deutlich dunkelbunter geworden. Und die Zahl der extremeren Metal
Bereiche deutlich angestiegen.
Wann das angefangen
hat, kann ich so gar nicht genau sagen. „Pitch Black Progress“
war aber definitiv ein Teil dieser Entwicklung.
Die schwedischen
Melodic Deather habe ich auf dem Sampler eines Musikmagazins
entdeckt. Dort waren sie mit „The Illusionist“ vertreten. Gut,
der guturale Gesang hat mir gar nicht gefallen. Aber die Mischung von
Härte und Melodie hat sofort gezündet. Also ab in den Laden, Album
gekauft. Es hat einige Durchläufe gebraucht. Und ja, es lag am
Anfang eindeutig an dem rumgerülpse des Sängers dass ich mit der
Band nicht warm wurde. Aber das Album hat mich schließlich gepackt.
Hart und düster, dennoch eingängig und melodisch.
Scar Symmetry
schaffen hier eine Gratwanderung zwischen Death und Power Metal, die
immer wieder auch mal in Richtung Pop schielt. Ohne dabei jemals in
die Kitsch Falle zu treten. Wie gut die Mischung funktioniert, zeigt
sich bei den Songs „Dreaming 24/7“ und „Pitch Black Progress“.
Ersteres ist ein radiotaugliches Stücke Metal Pop, das andere eine
lupenreine Midtempo Death Walze. Also beide sind sozusagen jeweils
die Grundzutaten der Scar Symmetry Suppe. Eingängigkeit auf der
einen, brachiale Härte auf der anderen Seite. Die Band vermischt auf
dem Rest des Albums diese Facetten so gekonnt und mit soviel
Leichtigkeit, dass beide Songs einfach nur blass dagegen wirken. Hier
funktioniert die Mischung einfach, sodass die puristischen Stücke
einfach etwas beliebig wirken.
Für mich war es auf
jeden Fall eine der ersten CDs aus dem etwas extremeren Bereich.
Sozusagen der Türöffner zu einem neuen Bereich. Durch die
ausgewogene Mischung eine für mich perfekte Einstiegsdroge, die bis
heute immer wieder mal in meinem CD Spieler rotiert.
Weiterlesen. Mein CD Regal. Weak Aside
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