Andreas Eschbach
Quest
Öffentliche
Bücherregale sind eine super Sache. Sein eigenes Bücherregal
ausmisten, alles, was man lange nicht mehr oder noch nie in der Hand
hatte, in eine große Tüte stopfen. Und dann ab damit zum
Öffentlichen. Irgendjemand wird sich bestimmt darüber freuen. Somit
ist dann dafür gesorgt, dass die Bretter daheim sich nicht mehr
unter der Bücherlast biegen. Und dass die Bücher einreihig und wohl
sortiert da stehen, anstatt in ein oder zwei Reihen hinter und
übereinander, kreuz und quer.
Zumindest in der
Theorie. In der Praxis steht man dann oft noch eine Weile vor dem
öffentlichen Bücherschrank und schaut sich an, was andere so
ausmisten. Da finden sich dann bisher unbekannte Titel von gern
gelesenen Autoren. Spannend klingende Klappentexte. Hübsche
Buchcover. Und das Gute ist: man hat ja eine große Tüte dabei.
Eine meiner letzten
Errungenschaften ist „Quest“ von Andreas Eschbach. Ein Fund, über
den ich mich besonders gefreut habe. Nicht nur, weil es sich hierbei
um grundsolide Science Fiction handelt. Es ist auch eines dieser
Bücher, welche ich in meinem Leben schon ein paar mal gekauft oder
organisiert habe, und die immer wieder idurch Umzugschaos oder
Ausleihwirren bedingt auf große Reise gegangen sind. Entsprechend
groß war meine Freude über diesen Fund.
Das Raumschiff
„Megatao“ unter dem Kommando von Eftalan Quest überfällt das
größte Archiv in der Galaxis, dringt in dessen innerstes Heiligtum
vor und stiehlt Informationen über den Ursprung der Menschheit und
den Kontakt mit anderen nicht menschlichen Spezies. Der Grund: das
Kaiserreich wird von einem scheinbar übermächtigen Feind bedroht.
Erste Konflikte liefen verheerend, und die große Invasion scheint
kurz bevor zu stehen. Deshalb wurde die Megatao aus geschickt, um
eine Legende zu jagen. Der „Planet des Ursprungs“, die Quelle
allen Lebens im Universum, der vermutete Wohnort von Gott und die
letzte verzweifelte Hoffnung, dort Hilfe vor der Vernichtung zu
finden. Eine lange Suche beginnt.
„Quest“ ist ein
kurzweiliger, unterhaltsamer Science Fiction Roman. Gut gefallen hat
mir die strikte Dreiklassengesellschaft im Kaiserreich. Die leitenden
Positionen sind grundsätzlich von Adligen besetzt, wobei durchaus
Status vor Eignung steht. Danach kommen die Freien, ganz unten die
Niederen, welche im Schiffsrumpf leben und sämtliche schmutzigen
Arbeiten erledigen. An Bord der „Megatao“ ist jedoch ein Freier
zweiter Offizier. Ein Posten, der eigentlich einem Adligen zusteht.
Somit ist er ein Dorn im Auge vieler Brückenoffiziere. Und ein Quell ständiger Spannungen.
Das Buch ist
unterhaltsam geschrieben, gut zu lesen und bietet eine Hülle von
originellen Ideen. Es eignet sich wunderbar, um ein paar Stunden das
Gehirn auszuschalten und sich unterhalten zu lassen.
Eine meiner
schönsten Funde in einem öffentlichen Bücherregal seit langem.
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