Schloss Lichtenstein
Eigentlich versuche
ich ja, meine Ausflugsziele etwas abseits vom großen Trubel
auszusuchen. Die Füße platt getreten bekomme ich so gut wie täglich
in der Stadt, und ellenlange Autokolonnen auf der Suche nach einem
Parkplatz gehören nicht gerade zu meiner Vorstellung von Erholung.
Aber es gibt Ziele, da kommt man um den Trubel nicht drumherum.
Ziele, die sich dennoch lohnen. Der Mummelsee im nördlichen
Schwarzwald zum Beispiel. Das Heidelberger Schloss. Oder eben Schloss
Lichtenstein.
Das Internet –
Instagram zum Beispiel – ist voll davon: Bilder von einem kleinen,
pittoresken Schlösschen, das anmutig auf einer Felsenspitze thront.
Im Fernsehen war es auch schon als Kulisse für einen Märchenfilm zu
sehen. Passend, den märchenhaft ist ein treffendes Adjektiv für
dieses Bauwerk auf der Schwäbischen Alb.
Erbaut wurde das
Schloss im 19. Jahrhundert auf den Grundmauern der alten Burg
Lichtenstein von Graf Wilhelm von Württemberg. Inspiriert von
Wilhelm Hauffs Roman „Lichtenstein“ ließ er hier seine
Vorstellung vom Mittelalter mit seinem ganzen Glanz und Gloria Wirklichkeit werden lassen. Ganz im Stile des Historismus. Damit reiht sich
Lichtenstein zu den anderen Märchenschlösser dieser Zeit ein, wie
Burg Hohenzollern oder Neuschwanstein. Hier erfährt man wenig
darüber, wie das Mittelalter war. Aber jede Menge darüber, wie der
Adel im 19. Jahrhundert dieses gesehen hatte. Pomp, Pracht, große
Ballsäle statt kleiner Fenster, dunklen Zimmerchen und zugigen
Wohnhäusern. Disneyland im 19. Jahrhundert. Aschenputtel würde
hier sofort einziehen.
Ein Besuch der
Anlage lohnt sich auf alle Fälle. Um in den Burghof zu kommen, ist
Eintritt fällig. Eine Führung durch das innere Schlösschen kostet
extra. Beides meiner Meinung nach in Ordnung, alleine der herrliche
Blick vom Burghof auf das Schlösschen, das Tal und die Alb sind es
wert. Atemberaubend das Adjektiv der Wahl.
Nachdem man das
Schloss gesehen hat, lohnt es sich, nicht sofort ins Auto zu
steigen.
Ein paar Minuten zu Fuß weiter befinden sich die letzten Reste der
Ruine von Burg Lichtenstein. Da nur ein paar verwitterte Steinmauern
übrig sind, sind diese deutlich unspektakulärer als das
Schlösschen. Aber es ist auch deutlich weniger los. Und so kann man
den Ausblick, den die einmalige Lage direkt am Albtrauf bietet, in
aller Ruhe genießen. Wiederrum. Einfach märchenhaft. Hier wundert
man sich nicht, wenn ein Kaninchen einen nach der Uhrzeit fragen
würde.
Wer gerne zu Fuß
unterwegs ist, kann Lichtenstein auch wunderbar als
Wanderziel,
Etappe oder Startpunkt nehmen. Die ebenfalls sehenswerte Nebelhöhle
ist zum Beispiel nur 5 km Fußmarsch entfernt. Das Wegnetz auf der
Alb ist gut ausgebaut und beschildert, es gibt jede Menge
Tourenvorschläge. Je nach gewünschter Schwierigkeit stufe oder
Länge ist von der Halbtagestour bis zur Fernwanderung alles dabei.
Wer Ruhe eher
langweilig findet, kann noch in den Kletterpark oder in die Schenke
direkt vor Ort einkehren.
Als Ausflugsziel für
alle, die in der Gegend Urlaub machen oder dort wohnen, ist
Lichtenstein wohl auf jeden Fall ein Pflichtprogramm.
Infos über das
Schloss, die Preise, und alles was die Planung eines Besuches
einfacher macht, findet sich auf der offiziellen Internetseite
Servus Chris, besuche unbedingt auch Hohenberoldseck in der Ortenau. Sagenhafte Burg. Die Burg bei Lörrach - Ruine Rötteln dto.
AntwortenLöschen