The Prophecy 23
Fresh Metal
Meine erste
Begegnung mit „The Prophecy 23“ liegt jetzt schon einige Jahre
zurück, noch zu Karlsruher Zeiten. Ein Kumpel war der Meinung, dass
ich die unbedingt sehen muss. „Ach ne, lass mal. Ist doch eh nur
eine von tausenden Thrash Metal Bands. Das kennt man ja alles“ „Ja
schon. Aber die sind ganz anders. Die sollte man mal gehört haben“
Nun ja, bei so überschwänglichen Aussagen bin ich eigentlich immer
vorsichtig. Aber ich hatte eh nichts vor. Und ein Abend im AKK ist
grundsätzlich nie verkehrt. Also bin ich mit. Zum Glück.
„Was zur Hölle?“
war mein erster Gedanke. Grüne Gitarren und musikalisch ein Mix, bei
dem Thrash einfach nur der rote Faden ist, der alles zusammenhält.
Aber die anfängliche Skepsis war schnell verflogen, und kurz drauf
war ich mitten im Mob.
Danach hab ich die
Jungs immer wieder mal gesehen. Zuerst zufällig, dann immer mehr
auch gezielt und mit voller Absicht. Was die machen? Nun, so ganz
weiß ich es bis Heute nicht. Der Stil ist auf jeden Fall dazu
geeignet, eine dieser fürchterlichen Wortchimären zu bilden. Mit
möglichst vielen Adjektiven und\oder Subgenres. Ihr wisst schon, so
Blödsinn wie „Extreme drunken Pirate Metal“ oder „Blackened
Death n Roll“.
Zum Glück
verzichten „The Prophecy 23“ auf Unfug dieser Art und nennen ihre
Musik schlicht und ergreifend „Fresh Metal.“ Kurz, prägnant,
passend.
Ihr bereits viertes
Studioalbum hört auf den gleichen Namen und ist tatsächlich das
Erste, das ich mir bisher geholt habe. Aber wohl nicht das letzte.
Was Live so gut funktioniert, klappt erstaunlicherweise genauso gut
auf Platte. Musik, um, wie meine Frau es treffend sagte, in
gemütlicher Runde ein paar Bier zu vernichten. Den ersten Höhepunkt
für mich persönlich gab es schon vor dem Hören der CD: das absolut
geniale Cover. Erinnert mich daran, dass ich lange keinen
„Schisslaweng“ mehr gelesen habe.
Musikalisch ist
Thrash die Grundlage, ansonsten wird alles verwurschtelt, was der
Band gerade Laune macht. So hat das Outro von „I wish I could
skate“ gefühlt mehr „Oh Oh Ohs“ zu bieten, als jede
Hammerfall Platte. Puristen könnten vielleicht Probleme damit haben,
alle anderen erwarten gute 40 Minuten kunterbunte Songs und gute
Laune. Ich könnte hier jetzt weitermachen und noch jede Menge
Adjektive aus dem „CD Review Baukasten“ holen, die beschreiben
wie toll, erfrischend und anders die Scheibe klingt. Ich lass es –
das Album ist einfach Top, bringt frischen Wind ins Thrash Genre und
hat nicht umsonst die Deutschen Albumcharts geknackt. Wenn die Welt
sich wieder weiter dreht, ist der nächste Konzertbesuch für mich
schon mal beschlossen.
Eine mir wichtige
Sache sollte aber hier definitiv nicht unter den Tisch fallen: die
Jungs zeigen klare Kante gegen Rechts.
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