Donnerstag, 1. Oktober 2020

Mein CD Regal

 

Dawn of Disease

Worship the Grave




Metal Abend im JuZe ums Eck. Ein Flyer mit unlesbaren Bandlogos. Oder die man nicht kennt. Günstiger Eintritt. Bier. Die Grundlage für einen gelungenen Konzertabend. Wer meinen Blog ab und zu ließt, weiß genau, dass ich solche kleinen Konzerte den großen Hallen vorziehe und mich an solchen Abenden immer gut amüsiere. Und schon einiges an guter Musik entdeckt habe. So auch „Dawn of Disease“. Die Osnabrücker haben – letztes oder vorletztes Jahr – zusammen mit „Apophis“ solch einen Abend als Headliner bestritten. Ich muss zugeben, so wirklich an einzelne Bands erinnere ich mich nicht mehr genau. Dazu war es einfach zu viel und zu lange. Normalerweise sind immer ein zwei Bands dabei, bei denen man gemütlich ein Bier trinken oder draußen frische Luft schnappen kann. Dieses mal einfach nicht. Alles gut, ohne das etwas wirklich hängen geblieben wäre. Bis auf die beiden Headliner. „Apophis“ und „Dawn of Disease“ sind mir im Gedächtnis geblieben. Ich wusste, ich werde mir beide noch einmal Live anschauen, um herauszufinden, ob die wirklich musikalisch gut waren oder ich an dem Abend einfach so gut gelaunt war, dass ich sogar Helene Fischer ab gefeiert hätte.

Bei „Apophis“ hat es geklappt. Ein paar Wochen später konnte ich die Jungs noch einmal Live erleben. Ein geiler Abend und zwei CDs sind der Beweis: der Oldschool Death macht wirklich Spaß.

„Dawn of Diesease“ konnte ich nicht mehr live sehen. Die Gründe sind bekannt.

Also habe ich mir kurzerhand das 2016 erschienene Album „Worship the Grave“ geholt. Das gelungene Cover hat mir schon vor dem rein hören das erste Lächeln ins Gesicht gezaubert. Schon nach dem ersten Durchgang wusste ich, warum mir die Band Live soviel Spaß gemacht hat.

Death Metal. Geradeaus und schön räudig. Es rumpelt und scheppert. „Entombed“ lassen grüßen. Eine Death Metal Band unter vielen also? Nicht ganz. „Dawn of Disease“ haben einfach ein gutes Händchen für Songwriting. Es wirkt nie beliebig oder austauschbar, und jeder Song schafft es, sich im Gehörgang fest zu setzen. Das ist nicht zuletzt auch den geschickt eingesetzten Melodien zu verdanken, die immer wieder für Aha Momente sorgen.

Somit geht das von Magazinen und der Plattenfirma verwendete Label „Melodic Death Metal“ durchaus in Ordnung. Wer bei dieser Bezeichnung Schnappatmung bekommt und sofort „Kommerz! Ausverkauf!“ schreien möchte, kann beruhigt werden. Von massivem Keyboard Geklimper, cleanen Vocals oder Refrains aus der Radio Airplay Hölle sind die Osnabrücker glücklicherweise meilenweit entfernt.

„Worship the Grave“ ist für mich ein ganz starkes Album, das wunderbar am Stück durchlaufen kann. Die Skiptaste bleibt beim hören jungfräulich.

Bei Gelegenheit werd ich auch noch definitiv in die anderen Alben reinhören. Live werde ich sie jedoch nicht mehr sehen können. Vor ein paar Tagen gab die Band ihre Auflösung bekannt.

Sehr Schade. Aber immerhin hinterlassen sie diesen absoluten Kracher und vier weitere Scheiben, die hoffentlich ähnlich Spaßig sind.

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