J.R.R. Tolkien
Der Hobbit
Stellt euch vor, Ihr
sitzt draußen im Freien und lasst euch gemütlich die Sonne auf den
Bauch scheinen. Die Ruhe wird von einem Bekannten von euch gestört,
den Ihr zwar kaum kennt, der sich aber entschlossen hat, euch die
Ohren voll zu quatschen. Also wimmelt Ihr in ab, indem Ihr sagt, man
sollte irgendwann bald mal wieder was zusammen machen. Am nächsten
Tag findet in Eurer Wohnung urplötzlich eine Party mit lauter
fremden Leuten statt und Euer Leben wird komplett auf den Kopf
gestellt.
So ähnlich ergeht
es Bilbo Beutlin in Tolkiens Kinderbuchklassiker „Der Hobbit“.
Raus gerissen aus der Behaglichkeit seiner Höhle, ohne Taschentücher
und ohne die Aussicht auf regelmäßige Mahlzeiten, erlebt er auf
einer unverhofften Reise allerhand Abenteuer, die sich ein Hobbit
weder erträumen kann noch jemals erhofft hatte. Ein verlorener
Zwergenschatz, Trolle, heimtückische Spinnen und geheimnisvolle
Waldelfen. Bilbo und seine Begleiter treffen auf ihrer Reise auf
viele skurrile Charaktere und brenzlige Situationen. Inhaltlich
gesehen bildet „Der Hobbit“ die Vorgeschichte zu „Der Herr der
Ringe“. Man lernt Gandalf, Bilbo und Gollum kennen, erfährt von
der dunklen Macht, welche sich wieder über Mittelerde erhebt und
findet zusammen mit Bilbo tief unter den Bergen den Ring der Macht.
Während der Herr der Ringe aber eher ein zähes, dichtes Epos ist,
welches sich an ein erwachsenes Publikum richtet, handelt es sich bei
diesem Buch um eine kurzweilige, schnörkellose Abenteuergeschichte.
Einfach geschrieben, gut zu lesen und voller schöner Ideen und mit
liebevollen Details ausgestattet, eignet sich der „Hobbit“ auch
wunderbar für jüngere Leser.Der "Hobbit" gehört aucg, zusammen mit der
„Unendlichen Geschichte“, zu den Büchern, welche mich überhaupt
erst zum lesen gebracht und die meine Begeisterung für
phantastische Geschichten entfacht haben. Diese ist bis Heute ungebrochen.
Eine musikalische
Hommage an Bilbos abenteuerliche Reise zum einsamen Berg liefern -
wenig überraschend – „Blind Guardian“. „The Bards Song: The
Hobbit“ findet sich auf dem 1992 erschienenen Album „Somewhere
far Beyond“. Für mich ist es das Blind Guardian Album überhaupt.
Das Bindeglied zwischen den alten, angethrashten Sachen und dem
neuen, bombastischer angelegtem Material. Mit „The Bards Song- In
the Forest“ befindet sich eine der Bandhymnen überhaupt auf dem
Album. Lagerfeueratmosphäre und hoher Mitsingfaktor. Darf bei keinem
Konzert fehlen. Ganz anders kommt der „Bruder“ daher. Bei ihm
handelt es sich um einen schnörkellosen, geradlinigen Powermetal
Song mit mitreisendem Refrain. Passt damit wunderbar zu dem Buch,
dass selber recht einfach und schnörkellos daher kommt. Und gerade
deshalb auch so bezaubernd ist.
Auch wenn es
sprachlich etwas angestaubt ist und klassische Abenteuer Erzählungen
heutzutage etwas aus der Mode sind, ist es ein kurzweiliges Buch,
welches man definitiv gelesen haben sollte.
Wer einigermaßen
fit im englischen ist, sollte den „Hobbit“ im Original lesen.
Auch wenn die deutsche Übersetzung von Wolfgang Krege sehr gut
gelungen ist, versprüht das Buch im englischen einfach noch einen
Hauch mehr von seinem trockenen Charme.
weiterlesen: Bücherecke: Die unendliche Geschichte
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