Hammercult
Steelcrusher
Diese
Scheibe ist wieder einmal ein kompletter Blindkauf meinerseits.
Schuld daran ist das herrlich kitschige Coverartwork. Beim stöbern
in der CD Abteilung eines großen Elektrofachgeschäftes ist es mir
sofort ins Auge gesprungen. Ein Phantasie Schlachtfeld. Ein
muskelbepackter Barbar mit von Blut triefendem Hammer. Eine leicht
bekleidete Dämonendame, welche auf einem Drachendings reitet. Dazu
der Albumtitel „Steelcrusher“. Und Songtitel wie „Metal Rules
Tonight“ oder „Ironbound“. Auf der Seite steht "No One Escapes The Metal Storm" geschrieben. Ganz klar, hier zelebriert jemand
die 80iger. Ganz klar, das muss mit.
Beim
ersten Hören gab es dann auch die Erste - und zugegebenermaßen
einzige - handfeste Überraschung. Statt dem erwarteten 80iger
Jahren True Metal Sound föhnt hier lupenreiner Thrah Metal mit einer
Death Schlagseite aus den Boxen. Der klingt jetzt zugegebenermaßen
auch nicht gerade taufrisch, kommt aber herrlich wütend rüber und
geht direkt auf die zwölf. Kaum ein Song geht über die 3 Minuten
Grenze, hier ist alles kompakt, geradeaus und ohne unnötigen Schnick
Schnack. Fans von „Destruction“ fühlen sich bei dieser Band
sofort zu Hause.
Gut
gemacht, recht unterhaltsam, aber leider genauso schnell wieder raus
aus den Gehörgängen wie es rein gerauscht ist.
Warum
ich es hier dann überhaupt erwähne? Das liegt zu einem daran, dass
solch kompromissloser, altmodischer Metal ohne großes Drumherum
einfach selten geworden ist und doch einfach Spaß machen kann.
Zum
Anderen kommen die Jungs aus Tel Aviv. Israel ist ein Land, dass ich
nur aus den Schulbüchern und den Nachrichten kenne. Ein Land, in dem
kaum ein Tag ohne Gewalt und Hass zu vergehen scheint. Ein Land,
geprägt von religiösen Fundamentalisten aller drei großen
monotheistischen Religionen. Wenn ich mir die Nachrichten anschaue
oder Reportagen aus Israel lese, fällt es mir sehr schwer, mir in
diesem Land einen ganz normalen Alltag vorzustellen. Dass Leute dort
ganz normal Leben, zu Arbeit gehen und Feiern. Trotz dieses immer
drohenden Konfliktes. Diese CD zeigt mir sehr genau, dass sie das
dort aber genauso machen. Etwas so gewöhnliches wie eine Thrash
Metal Scheibe ist für mich ein Beweis dafür, dass es in Israel
mehr gibt als nur Gewalt und Haß. Sondern eben auch Menschen, die
ganz normal Ihrem Leben und ihren Interessen nachgehen können. Und
das macht diese CD für mich zu etwas Besonderem.
Weiterlesen: Mein CD Regal: Gorthaur
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