Donnerstag, 3. August 2017

Raus. Gehen.


Hochburg Emmendingen




Den MP3 Player mit Musik füllen, die man schon lange nicht mehr gehört hat. Oder mit einem Album, dass man zwar gekauft, aber bisher nur flüchtig nebenher rein gehört hat. Kopfhörer schnappen und irgendwo raus gehen, wo man in aller Ruhe und in passender Umgebung ungestört Musik hören kann. Mal einfach kurz abschalten und alles andere liegen lassen. Burgruinen sind für mich Orte, an denen das wunderbar funktioniert. Und davon gibt es hier in Deutschland jede Menge.

Am Rande des Südschwarzwaldes, zwischen Emmendingen und Sexau unweit von Freiburg, findet sich eine der für mich beeindruckensten Burgruinen in Baden Württemberg. Gegründet im 11. Jahrhundert, ist die Hochburg nach dem Heidelberger Schloss die zweit Größte Burganlage in Baden. Im 30 Jährigen Krieg wurde die Burg belagert, nach dem Wiederaufbau dann im Pfälzischen Erbfolgekrieg endgültig zerstört und danach aufgegeben.
In der Romantik begann ein allgemeines Interesse an Burgruinen zu entstehen. Vor allem Künstler und Dichter fühlten sich von den Resten alter Gemäuer angezogen. So begann im 19. Jahrhundert der bauliche Erhalt der Ruine. Seit 1971 kümmert sich der Verein zur Erhaltung der Ruine Hochburg e. V. um die Festungsanlage.

Die Anlage liegt in den Vorbergen des Schwarzwaldes auf gut 300 Metern Höhe. Wer Zeit hat und eine einigermaßen gute Kondition besitzt, sollte die Hochburg zu Fuß erklimmen. Von Kollmarsreute oder Sexau aus kommend führen mehrere schöne Wanderwege auf die Ruine. Besonders schön ist der Sexauer Aufstieg. Eine Treppe führt vom durch ein Gewölbe in den äußeren Ring der Festung. Die Hochburg ist auch mit dem Auto gut zu erreichen. Von Emmendingen aus fährt man über Windenreute und kommt am Landwirtschaftlichen Bildungszentrum zu einem Parkplatz. Von dort führt ein kurzer, aber steiler Weg auf die Anlage.
Der knackige Anstieg wird durch einen beeindruckenden Ausblick mehr als belohnt. Auf der einen Seite erstreckt sich das Rheintal mit den Vogesen im Hintergrund. Auf der anderen Seite schweift der Blick über die Schwarzwaldgipfel mit dem dominanten Kandel Massiv im Hintergrund. Die Ruine ist sehr weitläufig. Äußerer Festungsring, Vorderburg und das Kastell im Zentrum sind gut erhalten und bieten jede Menge Ecken und Nischen, um sich zu entspannen, das Panorama zu genießen oder eben einfach etwas Musik zu hören.
Die Ruine ist bis Einbruch der Dunkelheit frei zugänglich. Die Innere Burg ist von 7-21 begehbar. Vom ersten April bis zum 31. Oktober hat an Sonn- und Feiertagen das Hochburgmuseum geöffnet.
Am Ersten Sonntag im Septmeber findet Jährlich das Hochburgfest statt. Wer es nicht so ruhig mag, kommt hier bei Bewirtung und Feldlager auf seine Kosten.
Für die ganz sportliche unter euch habe ich noch einen Tipp. Die Hochburg liegt am 4 Burgen Weg. Dieser verbindet auf einer Länge von 31 Kilometern von Waldkirch im Elztal nach Hecklingen bei Kenzingen führt. Neben der Hochburg kommt man an der Kastelburg, Burg Landeck und Burg Lichteneck vorbei. Als Laufzeit gibt das Touristenbüro acht Stunden an.

Alle Infos, Anfahrt Beschreibung etc findet Ihr auf der offiziellen Seite

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