Don Rosa
Sein Leben, Seine Milliarden
Die Biografie des
reichsten Mannes der Welt. 12 Kapitel lang. 212 Seiten stark. Eine
klassische vom Tellerwäscher zum Milliardär Geschichte, angesiedelt
in den bewegten Jahren des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Eine
Geschichte voller Abenteuer, Intrigen und einer unerfüllten Liebe.
Großes Breitwand Hollywood eben. Die Geschichte einer Ente.
Dagobert Duck,
Weltenbummler, Unternehmer und eben reichster Mann der Welt, wurde
von Carl Barks zunächst als reine Nebenfigur erfunden. In den
1950iger Jahren trat er jedoch immer häufiger als Hauptfigur auf und
entwickelte eigene Charakterzüge. Daraufhin fütterte Barks seine
Geschichten immer wieder mit Hinweisen auf Dagoberts Jugend und
seinem Weg zum Erfolg. Diese Hinweise, „Barksche Fakten“ nennt
Don Rosa sie – bilden den Grundstock der Biographie, welche Don
Rosa in den 1990er Jahren für den Egmont Verlag anfertigte.
In Deutschland wurde
„Sein Leben, seine Milliarden“ als Fortsetzungsgeschichte im
Micky Maus Magazin veröffentlicht. Dort, zu Zeiten in denen ich das
Heftchen für das absolute non plus ultra im Comic Bereich hielt, bin
ich auch das erste mal darauf gestoßen. Von Anfang an begeistert,
habe ich jedes Kapitel gesammelt, welches ich erwischen konnte. Zehn,
Elf und Zwölf hatte ich schließlich komplett, den Rest
bruchstückhaft auf Flohmärkten zusammen gestückelt. Ein Dicker
Ordner voll sorgfältig raus getrennter, in Folie sicher verpackter
Comic Seiten. Gesammelt, gelesen, und dann ein trauriges Dasein in
der Ecke des Bücherregals gefristet. Bis zu dem Tag, an dem ich
zufällig über den Sammelband gestolpert bin. Und meine Begeisterung
für die Geschichte als Erwachsener neu entflammt wurde. Eine
Begeisterung, welche auch Tuomas Holopainen hat und welcher er mit
seiner Soloplatte gebührend Ausdruck verliehen hat.
Aufgewachsen in
Glasgow als letzter männlicher Nachkomme eines verarmten
schottischen Clans, zieht Dagobert als junger Mann in die Große
weite Welt, um sein Glück zu machen. Amerika, Afrika, Australien und
schließlich wieder Amerika- Dagobert verschlägt es überall hin, wo
die Aussichten auf ein Vermögen am größten sind.
Die Geschichte wird
dabei in wunderbar gezeichneten Bildern erzählt, die voll gepackt
sind mit Details und historischen Schauplätzen. Somit gelingt Don
Rosa ein beispielloser Drahtseilakt: die Lebensgeschichte von
Dagobert Duck liest sich spannend und unterhaltsam, wie man es von
einem Comic erwartet und ist Aufgrund seines Humors absolut für
Kinder und Jugendliche geeignet. Auf der anderen Seite wirkt die
Geschichte aufgrund ihrer Detaildichte absolut authentisch. Die
Ereignisse, Daten und Schauplätze sind exakt recherchiert worden.
Dagobert Ducks Weg kreuzt öfter den von historischen Berühmtheiten
wie Wyatt Earp oder Theodor Roosevelt. Dieser beschließt nach seiner
Begegnung mit der dickköpfigen Ente, wieder zurück in die Politik
zu gehen.
Somit hat man auch
als Erwachsener seine reine Freude daran. Vor allem wenn man
feststellt, dass die ganzen seltsamen Ortsnamen und Personen, die man
als Kind einfach als Comic Figuren, entsprungen aus der Phantasie des
Zeichners, abgetan hat, wirklich existierten.
Meine Sammelausgabe
enthält zusätzlich zu den 12 Hauptkapiteln noch die sechs
Erschienen Zusatz Kapitel, welche teilweise Lücken in der Erzählung
schließen. Zusammen mit den jeweils ein bis zwei Seiten starken
Vorworten vor jedem Kapitel, in denen Don Rosa erzählt, welche
barkschen und historischen Fakten er verwendete, ist diese Ausgabe
für jeden Comic Fan fast ein Muss. Für Freunde der Ducks sowieso.
Weiterlesen: Bücherecke. Jugend Ohne Gott
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