Borknagar
Winter Thrice
Der Winter ist
wieder zurück. Nach Wochen voller Regen, Matsch und Stürmen hat der
große Wettermacher wohl endlich auf den Kalender geschaut und etwas
passenderes Wetter zur Jahreszeit geliefert. In den Höhenlagen ist
teilweise der Schnee zurückgekehrt, und auch hier unten im Tal ist
es wieder klirrend kalt. Naja, zumindest geht es Nachts unter die
Null.
„Winter Thrice“
von Borknagar liefert die passende Musik zum Wetter. Auch wenn die
Stimmung auf der CD gefühlt noch um einige Grad kälter ist. Mit
Black Metal als Grundgerüst, spielt die Band atmosphärisch dichte
Musik zwischen Melancholie und wilder Raserei. Szene Schubladen
werden hier ignoriert. Gespielt wird, was zur Atmosphäre passt. Für
Black Metal Puristen schwer verdaulich, und auch für andere beim
Ersten hören etwas sperrig, liegt genau hier die Stärke von
Borgnakar. Die Mischung wirkt von Anfang bis Ende stimmig, nie klingt
etwas zu sehr gewollt oder aufgesetzt. So baut „Winter Thrice“
eine herrlich melancholische Grundstimmung auf, ohne auch nur
annähernd Gefahr zu laufen, dem Kitsch in die Falle zu gehen. Alles
ist handwerklich und kompositorisch geschickt aufgebaut.
Das ist wenig
überraschend, wenn man einen Blick auf die Bandgeschichte wirft.
Gegründet 19995, ist „Winter Thrice“ das bereits zehnte
Studioalbum. Genug Zeit also für eine Band, einen eigenen Sound zu
erschaffen und zu perfektionieren. Zumal es sich bei den
Gründungsmitgliedern allesamt um Mitglieder von in der Szene
bekannten Bands handelte, wie Enslaved, Gorgoroth und Ulver.
Gründer und bis
Heute Songschreiber der Band ist Øystein G. Brun. Der Band
Biographie auf der offiziellen Homepage zufolge war es von Anfang an
das Ziel von Borgknagar, einen Sound zu schaffen der sich aus den
gewohnten Mustern des Black Metals löst.
Das ist definitiv
gelungen, was nicht zuletzt am geschickten Einsatz vom Wechsel
zwischen fiesen Growls und Klargesang liegt.
Die Band selber habe
ich erst vor kurzem auf einem ziemlich klassischen Weg: das Lesen in
einem – online- Musikmagazin. Bei Laut.de stöbere ich ab und zu
die CD Kritiken durch, da das Magazin selber sich nicht auf ein Genre
beschränkt. Radio tauglicher Pop, Gangsta Rap aus Deutschlands
Vorstädten oder eben Metal: alles findet hier eine Plattform. Die
ganz kleinen Untergrund Juwelen findet man hier zwar nicht, aber für
einen Blick über den Telerand schau ich gerne vorbei. Oder entdecke,
wie in diesem Fall, eine Band die musikalisch aus meiner Nische kommt
und die ich sträflich ignoriert habe die letzten Jahre. Zu unrecht.
Das Album trifft
einen Nerv bei mir und gehört musikalisch definitiv zu meinen Top
Entdeckungen der letzten Jahre.
Hier geht es zur Bandhomepage
Weiterlesen: Mein CD Regal- Brainstorm
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