Odilienberg
Der Januar ist grau
und nass zu Ende gegangen, und der Februar macht nahtlos damit
weiter. Weder Winter, noch Frühling. Nur eklig nass grau. Zeit, um
sich ein paar Gedanken über Wander- und Ausflugsziele zu machen. So
ist wenigstens im Kopf gutes Wetter. Hebt meine Laune zumindest
kurzfristig.
Zwischen Straßburg
und Colmar, in der Nähe des Städtchens Obernai, liegt der
Odilienberg. Auf dem Bergrücken thront ein im siebten Jahrhundert
gegründetes Kloster. Allein wegen seiner Lage ist es schon einen
Besuch Wert. Von der Terrasse aus bietet sich ein wunderschönes
Panorama. Der Blick schweift über die Rheinebene bis zum
Schwarzwald. Mit viel Glück, bei guter Witterung, lassen sich im
Hintergrund die Alpen erahnen.
Wer kirchlich oder
historisch Interessiert ist, kann bei einem Rundgang viel entdecken.
Unterhalb des
Klosters entspringt eine Quelle. Der Sage nach entstand sie, als
Odilia, um einem Kranken zu helfen, mit ihrem Stab gegen die Felswand
schlug. Daraufhin sprudelte Wasser aus dem Stein. Der Quelle wird
nachgesagt, dass sie Augenleiden lindert und ist bis heute ein
beliebter Wallfahrtsort.
Wer bei alten
Gemäuern und christlichen Sagen nur Gähnen kann, sollte trotzdem
einen Besuch in Erwägung ziehen. Die Landschaft ist bemerkenswert,
der Odilienberg liegt am Ostrand der Vogesen und fällt auf der einen
Seite Steil zum Rheintal ab. Auf der anderen Seite erstrecken sich
die weiteren Berge der Vogesen. Vom Kloster aus führen mehrere
Wanderwege in die Umgebung. Vom kurzem Spaziergang, über den
längeren Rundgang bis zu einer langen Etappe runter nach Obernai ist
für jeden was dabei. Die Wege sind gut ausgeschildert, für einen
Spaziergang ist eine Karte nicht erforderlich. Wer längere Routen
nicht auf eigene Faust planen will, findet an Hinweistafeln oder auf
Broschüren der Touristenformation übersichtliche
Tourenbeschreibungen. In der nähreren Umgebung gibt es einiges zu
Fuß zu entdecken. Sehenswert ist zum Beispiel die sogenannte
Heidenmauer.
Diese führt ungefähr zehn Kilometer an den Berghängen
entlang. Lange ging man davon aus, dass sie heidnischen Ursprungs
sei. Nichts genaues weiß man jedoch nicht, und so ist diese Mauer
immer noch Gegenstand der Forschung. An den Hängen des Berges finden
sich zahlreiche beeindruckende Buntsandsteinfelsen, wie der
Maennelstein. Auch hier kann man den spektakulären Ausblick
genießen.
Wer es etwas ruhiger
mag, sollte den Odilienberg in der Hauptsaison allerdings meiden. Das
Kloster ist stark besucht. In der Umgebung verläuft es sich zwar
etwas, aber für Ruhe und Entspannung sollte man Ferienzeiten meiden.
Im Kloster selber
gibt es eine Gastronomie. Wer etwas mehr Zeit hat, sollte den Ausflug
mit einem Besuch in Obernai beschließen. Das kleine Städtchen
versprüht den typischen elsässischen Charme. Kleine Boutiquen und
verwinkelte Gässchen laden zum schlendern, zahlreiche Restaurants
zum schlemmen ein.
Weiterlesen: Raus. Gehen: Gertelbacher Wasserfälle
Blick auf die Rheinebene |
Klingt interessant, ist bestimmt einen Besuch wert. LG Romy
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