Donnerstag, 14. Juni 2018

Mein CD Regal


Visions of Atlantis

Cast Away

 

 


So eine Musik Sammlung wächst langsam über die Jahre hinweg. Zunächst sind es nur einige, vom Taschengeld mühsam abgesparte Alben. Handverlesen ausgesucht nach dem damaligen Musikgeschmack.
Einige Jahre später ist das Ganze beachtlich gewachsen. Vom spontan Kauf auf dem Konzert, über den Zufallsfund auf dem Wühltisch bis hin zum sehnlichst erwarteten, am Erscheinungstag sofort gekauften Album – die Anzahl an CDs und die Bandbreite an Stilrichtungen ist enorm angestiegen. Dabei habe ich das Glück sagen zu können, dass es keine Einzige CD in meiner Sammlung gibt, für die ich mich schämen würde. Über die Jahre hin habe ich immer Musik gehört, die mehr oder weniger mit Metal oder Rock zu tun hat. Die peinliche Scooter Platte aus den frühen Anfangsjahren, als man Musik entdeckte, findet sich somit in meiner Sammlung nicht. Fast Schade eigentlich. Fast.
Dennoch gibt es einige Alben, die ich so wohl nicht mehr kaufen würde. „Cast Away“ von „Visions of Atlantis“ gehört dazu. 

Damals hatten „Nightwish“ gerade ihren absoluten Durchbruch mit „Once“. Und plötzlich waren sie überall: Bands, welche harten Metal mit bombastischen Orchesterelementen und zartem Frauengesang mischen. Eine wahre Schwemme an „Female fronted Symphonic Metal“. Und ich mittendrin. Den Metal gerade entdeckt und von „Nightwish“ restlos begeistert, habe ich alles mit großer Begeisterung gekauft, was auch nur irgendwie in diese Richtung ging.
So eben auch „Cast Away“, das zweite Album der österreichischen Formation. Das Cover lässt schon erahnen, was einen erwartet. Kitsch, Klischees und zuckersüße Arrangements. Jede Menge. Fast bekommt man beim hören Diabetes davon.

Die Grundausrichtung ist ähnlich wie bei ihren finnischen Vorbildern. Orchester trifft auf Metal. Mal verträumt, mal bombastisch, selten hart. Nur was bei „Nightwish“ als wunderbare Gratwanderung zwischen Musik und Kitsch funktioniert, klingt bei „Visions of Atlantis“ einfach nur nach Kitsch mit der Dramatik von Kirmes Musik. Die Keyboards stehen immer im Vordergrund und kleistern alles, was im Ansatz interessant klingen könnte, zu. Somit verkommt die CD zu einer leider recht eintönigen, unspannenden Sache ohne Ecken und Kannten. Dabei ist jede Menge Potential vorhanden. Das Wechselspiel zwischen Frauengesang und männlichem Powermetaltimbre funktioniert im Ansatz sehr gut. Die Single „Lost“ ist auch ein absoluter Ohrwurm und der Lichtblick auf dem Album. Und der einzige Song, der sich regelmäßig auch heute noch in meine Playlist verirrt. Der Rest ist im Ansatz gelungen, aber eben immer eins zu kitschig und eins zu glatt geraten. Ein bisschen mehr Mut zu Ecken und Kanten wäre wünschenswert gewesen. Eine CD, die damals wunderbar in meine Sammlung gepasst hat. Heute führt sie dort nur noch ein Schattendasein. 

1 Kommentar:

  1. Nun mit Freedom Call auf Tour... ...ich mag ja eher beinharten Metal daher gut auch mal nen ,,Verriss" zu lesen.

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