Donnerstag, 21. Juni 2018

Bücherkiste


Perry Rhodan

Olymp


Erst kürzlich habe ich zum aller ersten mal in meinem Leben überhaupt ein „Perry Rhodan“ Heftchen gelesen. Nachdem ich zufällig auf den Silberband mit den ersten Folgen gestoßen bin, habe ich mich endlich mal getraut, mir die Serie genauer anzuschauen. Nach ein paar Heftchen wusste ich zwei Dinge. Erstens: „Perry Rhodan“ ist gute, spannende Science Fiction der ganz traditionellen Schule. Der Begriff „Planetenroman“ passt verdammt gut.
Zweitens: Das Universum ist unvorstellbar riesig. Nun gut, das überrascht nicht wirklich. Immerhin erscheint seit 1961 jede Woche ununterbrochen ein Heftchen. Somit haben sich über die Jahre eine viel zahl an Handlungssträngen, Orten und Persönlichkeiten ergeben. Für Neueinsteiger ist das ein fast unüberwindbares Hindernis.
Deshalb habe ich auch nach einigen Ausgaben das Experiment „Perry Rhodan“ wieder aufgegeben. Jede Woche ein Heftchen lesen und gleichzeitig noch irgendwie die Zusammenhänge begreifen war mir schlicht zu viel. Außer „Rhodan“ würde ich so wohl kaum zu etwas anderem zu lesen mehr kommen.
Schade eigentlich, denn wie gesagt: grundsätzlich hat mir das Ganze gut gefallen. Ein großes Universum, spannende Geschichten und Autoren, die ganz genau wissen wie man Unterhaltungsliteratur schreibt.

Die Lösung für mein Dilemma erschien wieder zufällig. Bereits im zweiten Heftchen, welches ich gelesen hatte, wurde eine in sich abgeschlossene Miniserie in zwölf Bänden angekündigt. „Olymp“.
Somit hält „Perry Rhodan“ für mich noch eine weitere Premiere bereit. Es ist nicht nur das Erste mal, dass ich etwas, was gerne als „Schundheftchen“ bezeichnet wird, gelesen habe. Es ist auch das Erste mal, dass ich einen Fortsetzungsroman komplett und bewusst gelesen habe. Das Konzept kenne ich zum Beispiel aus der Tageszeitung. Die Idee, immer nur kleine Häppchen am Stück zu lesen, fand ich schon immer ganz lustig. So passiert es nicht, dass man ein Buch nur mal kurz fünf Minuten in die Hand nimmt. Und dann feststellt, dass es urplötzlich draußen schon dunkel wird. Aber ich habe es irgendwie nie geschafft. Entweder war der Roman schon irgendwo komplett in der Mitte, wenn ich mal wieder dran gedacht habe. Oder ich hab den Anfang gelesen. Und mit der Aufmerksamkeitsspanne eines Eichhörnchens diesen dann weiter verfolgt. Die Lücken wurden immer größer. Bis ich schließlich jeden Versuch, einen Fortsetzungsroman zu lesen, abgebrochen habe.
Bis ich auf „Olymp“ stieß. Zwölf Bände, die im Rhythmus von zwei Wochen erschienen sind. Das klang machbar. Und war es auch. 

Ein Forschungsteam macht auf einem einsamen Planeten eine ungeheure Entdeckung. Kurz darauf bricht der Kontakt ab. Da Perry Rhodans Ehefrau Teil des Teams ist, macht er sich auf den Weg, den Vorfall zu untersuchen. Derweil sorgt ein despotischer Kaiser für politische Unruhen im nahe gelegenem Olymp System. Ein geheimnisvolles Artefakt sorgt für jede Menge Ärger. Auftakt für eine Geschichte voller Geheimnisse, Intrigen und kleinen Dramen. Inhaltlich ist „Olymp“ wirklich spannend. Als Neueinsteiger kommt man Problemlos mit. Als langjähriger Leser besucht man wohl altbekannte Orte und trifft vertraute Charaktere. Somit also spannend für jeden Science Fiction Fan.

Wirklich einzigartig war das Leseerlebnis für mich tatsächlich durch die Veröffentlichungsart. Das Warten auf den neuen Band hielt die Spannungskurve hoch. Zumal die Cliffhanger am Ende jedes Heftchens äußerst professionell und wirkungsvoll gesetzt sind.
Auch das beschaffen der Heftchen war spannend. Nicht jeder Händler, der „Rhodan“ führt, hatte auch „Olymp“. Da außerdem bei mir noch ein Urlaub dazu kam, wurde der Kauf der Heftchen immer wieder mal zu einer kleinen Jagd. Die Homepage von Perry Rhodan erwies sich dabei als hilfreich. Eine Suchfunktion hilft dabei, Händler, welche Olymp – und sämtliche andere Rhodan Reihen, Comics und Sonderausgaben- führen, zu finden.
Am Ende war mir eines klar: „Olymp“ ist richtig gute Science Fiction und definitiv nicht der letzte Fortsetzungsroman, den ich lesen werde.

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