Perry Rhodan
Olymp
Erst kürzlich habe
ich zum aller ersten mal in meinem Leben überhaupt ein „Perry
Rhodan“ Heftchen gelesen. Nachdem ich zufällig auf den Silberband
mit den ersten Folgen gestoßen bin, habe ich mich endlich mal
getraut, mir die Serie genauer anzuschauen. Nach ein paar Heftchen
wusste ich zwei Dinge. Erstens: „Perry Rhodan“ ist gute,
spannende Science Fiction der ganz traditionellen Schule. Der Begriff
„Planetenroman“ passt verdammt gut.
Zweitens: Das
Universum ist unvorstellbar riesig. Nun gut, das überrascht nicht
wirklich. Immerhin erscheint seit 1961 jede Woche ununterbrochen ein
Heftchen. Somit haben sich über die Jahre eine viel zahl an
Handlungssträngen, Orten und Persönlichkeiten ergeben. Für
Neueinsteiger ist das ein fast unüberwindbares Hindernis.
Deshalb habe ich
auch nach einigen Ausgaben das Experiment „Perry Rhodan“ wieder
aufgegeben. Jede Woche ein Heftchen lesen und gleichzeitig noch
irgendwie die Zusammenhänge begreifen war mir schlicht zu viel.
Außer „Rhodan“ würde ich so wohl kaum zu etwas anderem zu lesen
mehr kommen.
Schade eigentlich,
denn wie gesagt: grundsätzlich hat mir das Ganze gut gefallen. Ein
großes Universum, spannende Geschichten und Autoren, die ganz genau
wissen wie man Unterhaltungsliteratur schreibt.
Die Lösung für
mein Dilemma erschien wieder zufällig. Bereits im zweiten Heftchen,
welches ich gelesen hatte, wurde eine in sich abgeschlossene
Miniserie in zwölf Bänden angekündigt. „Olymp“.
Somit hält „Perry
Rhodan“ für mich noch eine weitere Premiere bereit. Es ist nicht
nur das Erste mal, dass ich etwas, was gerne als „Schundheftchen“
bezeichnet wird, gelesen habe. Es ist auch das Erste mal, dass ich
einen Fortsetzungsroman komplett und bewusst gelesen habe. Das
Konzept kenne ich zum Beispiel aus der Tageszeitung. Die Idee, immer
nur kleine Häppchen am Stück zu lesen, fand ich schon immer ganz
lustig. So passiert es nicht, dass man ein Buch nur mal kurz fünf
Minuten in die Hand nimmt. Und dann feststellt, dass es urplötzlich
draußen schon dunkel wird. Aber ich habe es irgendwie nie geschafft.
Entweder war der Roman schon irgendwo komplett in der Mitte, wenn ich
mal wieder dran gedacht habe. Oder ich hab den Anfang gelesen. Und
mit der Aufmerksamkeitsspanne eines Eichhörnchens diesen dann weiter
verfolgt. Die Lücken wurden immer größer. Bis ich schließlich
jeden Versuch, einen Fortsetzungsroman zu lesen, abgebrochen habe.
Bis ich auf „Olymp“
stieß. Zwölf Bände, die im Rhythmus von zwei Wochen erschienen
sind. Das klang machbar. Und war es auch.
Ein Forschungsteam
macht auf einem einsamen Planeten eine ungeheure Entdeckung. Kurz
darauf bricht der Kontakt ab. Da Perry Rhodans Ehefrau Teil des Teams
ist, macht er sich auf den Weg, den Vorfall zu untersuchen. Derweil
sorgt ein despotischer Kaiser für politische Unruhen im nahe
gelegenem Olymp System. Ein geheimnisvolles Artefakt sorgt für jede Menge Ärger. Auftakt für eine Geschichte voller
Geheimnisse, Intrigen und kleinen Dramen. Inhaltlich ist „Olymp“
wirklich spannend. Als Neueinsteiger kommt man Problemlos mit. Als
langjähriger Leser besucht man wohl altbekannte Orte und trifft
vertraute Charaktere. Somit also spannend für jeden Science Fiction
Fan.
Wirklich einzigartig
war das Leseerlebnis für mich tatsächlich durch die
Veröffentlichungsart. Das Warten auf den neuen Band hielt die
Spannungskurve hoch. Zumal die Cliffhanger am Ende jedes Heftchens
äußerst professionell und wirkungsvoll gesetzt sind.
Auch das beschaffen
der Heftchen war spannend. Nicht jeder Händler, der „Rhodan“
führt, hatte auch „Olymp“. Da außerdem bei mir noch ein Urlaub
dazu kam, wurde der Kauf der Heftchen immer wieder mal zu einer
kleinen Jagd. Die Homepage von Perry Rhodan erwies sich dabei als
hilfreich. Eine Suchfunktion hilft dabei, Händler, welche Olymp –
und sämtliche andere Rhodan Reihen, Comics und Sonderausgaben-
führen, zu finden.
Am Ende war mir
eines klar: „Olymp“ ist richtig gute Science Fiction und
definitiv nicht der letzte Fortsetzungsroman, den ich lesen werde.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen