Neckarsteig
Die Tage werden
wieder länger. Eis und Frost vergnügen sich im Moment nur noch
Nachts. Tagsüber lässt sich die Sonne wieder blicken, und das
Thermometer wechselt das Minus mit dem Plus. Zeit für mich, meine
Wanderschuhe zu schnüren und das erste Mal wieder eine Runde laufen,
die etwas weiter als zum Bäcker und wieder zurück ist.
Etwas mehr als eine
Stunde später bin ich wieder zurück und liege auf meinem Sofa. Die
ernüchternde Erkenntnis: der Winter war doch länger, als gedacht.
Und man selber wohl nicht ganz so aktiv, wie man sich das eigentlich
vorgenommen hat. Jede kleine Steigung wird zum bergsteigen.
Schnapatmung und Seitenstechen ständige Begleiter.
Zeit, wieder öfter
Raus zu gehen. Zeit, sich mal ein paar Touren anzuschauen, die am
Anfang der Wandersaison einen nicht ganz überfordern.
Blick über das Neckartal von Hirschhorn |
Den „Neckarsteig“
habe ich vor ein paar Jahren entdeckt. Seitdem dienen einzelne
Etappen als Einstiegstour für die Wandersaison. So bin ich, an
verschiedenen Tagen und über mehrere Jahre, die ersten 4 Etappen
gelaufen. Der Rest folgt, so hoffe ich, in den kommenden Jahren.
Infos aus erster Hand habe ich also nur für die ersten
Wegabschnitte.
Auf insgesamt 128
Kilometern führt er auf 9 Etappen von Heidelberg nach Bad Wimpfen
und folgt dem Fluss entlang durch das Neckartal.
Die Etappen sind
zwischen 10 und 20 Kilometer lang, und sind somit auch für ungeübte
Wanderer sehr gut an einem Tag zu machen. Und es bleibt genug Zeit,
um die Landschaft zu genießen und die Sehenswürdigkeiten am
Streckenrand und in den Etappenzielen zu entdecken.
Breite Wanderwege
wechseln sich mit schmalen Pfaden ab. Steile Anstiege sind keine
Seltenheit, eine Spazierstrecke ist der Steig definitiv nicht. Eine
gewisse Grundkondition und Trittsicherheit ist definitiv
erforderlich. Dafür wird man immer wieder mit schönen Ausblicken
über das Neckartal und den Odenwald belohnt.
Einer dieser
Anstiege ist – wenn man den Steig von Heidelberg aus geht –
gleich
am Anfang der ersten Etappe zu bezwingen. Vom Schloss aus geht
es direkt auf den Köngistuhl, der höchste Berg im sogenannten
„kleinen Odenwald“. Und zwar über die sogenannte
„Himmelsleiter“. Eine Treppe, die schnurstracks ohne steil
bergauf führt. Sobald man am Ende wieder Luft bekommt, hat man bei
gutem Wetter einen herrlichen Ausblick über Heidelberg.
Richtig gut gefällt
mir, dass sämtliche Start und Zielpunkte gut an den öffentlichen
Nahverkehr angebunden sind. Ein Bahnhof war bisher immer in der Nähe.
Ein Blick auf die Faltkarte, welche man versandkostenfrei Ordern
kann, verrät, dass es auch bis auf eine Etappe so bleibt. Auch
schön: Einkehrmöglichkeiten sind vorhanden. Unterwegs gibt es
zahlreiche Bänke und Rastmöglichkeiten zum durchatmen und Vespern.
Somit ist der
„Neckarsteig“ trotz einiger anstrengender Abschnitte auch für
etwas ungeübtere Wanderer geeignet. Er ist gut zu erreichen und man
ist nie wirklich weit von der Zivilisation. Ein gut gefüllter
Tagesrucksack mit ausreichend Trinken und etwas Marschverpflegung
reicht vollkommen aus.
Ausführliches Infos
zu den Etappen und die von mir angesprochene Faltkarte gibt es hier:
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