Donnerstag, 7. Februar 2019

Mein CD Regal


Bolt Thrower

Honour. Valour. Pride

 

 


In letzter Zeit habe ich hauptsächlich CDs aus meiner Sammlung vorgestellt, welche ich mir so inzwischen nicht mehr kaufen würde. Spontane Schnellkäufe, die sich rasch als Enttäuschung erwiesen. CDs mit der Halbwertzeit einer Currywurst. Oder Totalausfälle von Bands, welche man eigentlich unendlich gerne hört und die der Vollständigkeit halber halt in der Sammlung sind.
Wenn man sich das so anschaut, könnte man den Eindruck gewinnen, dass in meiner Sammlung nur Schrott und kitschiger Schund zu finden ist. Das stimmt natürlich nicht. Zumindest nicht ganz.
Deshalb stelle ich euch Heute einer meiner aktuellen Neuerwerbe vor. Aktuell an sich ist die CD nicht, „Honour, Valour, Pride“ der britischen Deathmetal Institution erschien bereits 2001. Aber sie gehört zu den ersten von mir gekauften Cds im noch jungen Jahr 2019.
Zur Musik ist hier ziemlich schnell alles gesagt. Death Metal. Punkt. Keine Experimente, kein Schnick Schnack. Gerade aus auf die zwölf. Gerade diese Kompromisslosigkeit ist die Stärke der CD. Hier wird einfach alles gnadenlos niedergewalzt.
Was mir persönlich extrem gut gefällt: das Album findet fast ausschließlich im eher schleppenden Midtempo statt. Die Riffs klingen dadurch herrlich schwer. Die Musik mäandert sich langsam und unaufhaltsam in den Gehörgang. Auf Albumlänge entwickelt sich so eine Art monotoner Sog. Kompromisslos. Gnadenlos. Entspannend.
Seitdem ich dieses Album kenne, verstehe ich die Aussage eines Bekannten. Vor einigen Jahren habe ich ihn auf einem Konzert einer dieser zahllosen Bands mit unleserlichem Logo getroffen. Musikalisch waren die recht ähnlich wie Bolt Thrower unterwegs. Und während sich vorne der Mob im Moshpit fröhlich zusammen prügelte und meine Nacken Muskulatur fast ununterbrochen am Kreisen war , stand er völlig tiefen entspannt mit einem seligen lächeln auf den Lippen an einer Säule gelehnt. „Herrlich entspannend. Richtig Loungig“ war sein Kommentar zur Musik. So stand er den ganzen Abend seelenruhig, während die Halle richtig am kochen war. Und während wir alle danach völlig erschöpft und am Ende waren, sah er aus wie frisch aus dem Spa Bereich eines Hotels. Damals habe ich ihn insgeheim für verrückt erklärt.
Entweder bin ich dass jetzt auch, oder er hatte einfach recht. Neben all der Aggression und Wut, welche Death Metal in sich trägt, ist es tatsächlich vor allem auch eins: Loungig.

Gekauft habe ich mir die CD eigentlich nur aus Gründen der Vollständigkeit. Viele Bands im Death Metal Bereich geben als Einfluss Bolt Thrower an. Und so ziemlich jeder, der Death Metal mag, nennt Bolt Thrower als eine der „Muss man gehört haben“ Bands. Kurz, wer Death Metal mag, kommt um die Band nicht drum herum. Zu meiner Schande habe ich bis vor kurzem außer ihrem Namen und die Tatsache, dass sie als Death Metal Referenz gelten, kaum was von den Briten gewusst. Diese Lücke wurde jetzt geschlossen. Zu meiner großen Freude.

1 Kommentar:

  1. Bolt Thrower und Asphyx sind mit Obituary eine der wenigen DM Bands die ich immer wieder gerne höre.

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