Dark Tranquillity
Atoma
Eine Band, gegründet
1990 rum in Schweden. Elf Alben. Headliner Touren um den ganzen
Globus. Gast auf den kleinen, größeren und größten Festivals.
Mitbegründer der sogenannten Göteburger Schule.
Und bis dato so gar
nicht auf meinem Schirm.
Ja, ich wusste dass
es sie gibt. Ja, ich wusste, dass sie zu den Stil prägenden Bands
gehören und eigentlich alleine deshalb Pflichtprogramm für den
geneigten Langhaarigen sind. Ziemlich sicher kenne ich auch einzelne
Songs von ihnen, ohne zu wissen, dass es sich dabei um Dark
Tranquillity handelt. Bisher bin ich jedoch nie dazu gekommen, mich
näher mit ihnen zu beschäftigen. Was weniger an mangelndem
Interesse an der Band liegt. Leider hat meine Woche nur sieben Tage,
und die nur je 24 Stunden. Bei der Flut an Alben und Bands, die
hörenswert sind,komme ich einfach nicht immer hinterher. Meine Liste
mit „Hör mal rein“ wächst fast genauso schnell, wie ich sie
abhaken kann.
Aber, Wühltisch sei
dank, die Bildungslücke Dark Tranquillity ist ein bisschen
geschlossen worden.
Atoma hört man vor
allem eines an: die Jungs sind wirklich lange dabei und wissen genau,
was sie tun. Routiniert, ohne zu langweilen.
In wie weit der
Sound von Atoma jetzt noch was mit Death Metal zu tun hat, dass
überlasse ich den Jungs, denen solche Begriffe wichtig sind. Das
Album kommt brutal daher, ohne wirklich brachial zu werden. Und geht
sofort ins Ohr. Manche mögen da „Poppig! Ausverkauf!“ rufen,
aber die Band schafft es, trotz dieser Eingängigkeit nicht
Langweilig zu werden. Das Album hat jetzt mehrere Durchgänge bei mir
überstanden, ohne dass sich irgendwie beim hören etwas abgenutzt
hat. Das ist an sich schon ein Kunststück für sich.
Das nächste: viele
CDs verleiten mich immer wieder dazu, auf die Skiptaste zu drücken.
Einzelne Songs zünden, das ganze Album eher nicht. Bei Atoma ist es
genau andersherum. Einzeln, für sich, rauschen die Songs in mein Ohr
und ziemlich sofort wieder raus. Auf Albumlänge jedoch überzeugt
mich die Musik komplett. Zusammen erzeugen die Songs eine ruhige,
melancholische Atmosphäre, wobei jedes Stück wie ein Puzzleteil für
das große Ganze wirkt. Perfekt, um bei nebligem Herbstwetter im
Schaukelstuhl zu sitzen, einen guten Scotch zu trinken und das
Kopfkino an zuschmeißen.
Kurz: Atoma hat mich
überzeugt. Die Musik ist auf den Punkt, schnörkellos und kommt ohne
viel Schnick Schnack daher. Und erzeugt trotzdem eine angenehme
Atmosphäre. Das Artwork der CD passt da ganz gut dazu: der Gitarrist
Niklas Sundin hat einige stimmungsvolle, aber recht schlichte Bilder
beigesteuert, die wunderbar zur Grundstimmung passen.
Nun gilt es,
zumindest ein paar der zehn weiteren Alben zu entdecken. Es ist
sicher spannend zu hören, wie die Entwicklung zu diesem Sound über
die Jahre gelaufen ist. Meine Liste ist wieder ein Stück länger
geworden.
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