Ideenlos
So eine Woche kann
verdammt schnell rum sein. Kaum habe ich einen Beitrag für das
Nähkästchen fertig geschrieben, durchgelesen, mit dekorativen
Bildchen aufgehübscht und veröffentlicht, ist Ruck Zuck schon
wieder Mittwoch. Tempus Fugit, wie Annorax sagte. Beziehungsweise
mein Lateinlehrer.
Normalerweise ist
Mittwoch der Tag, an dem ich mich hinsetze und meine Notizen
durchschaue, die ich immer wieder mal schön regelmäßig
unregelmäßig mit neuen Ideen füttere. Oder ich greife blind in
mein CD Regal und höre mir in Ruhe das so gefundene Stück Musik an.
Manchmal übernimmt meine Zufallswiedergabe diese Aufgabe. Beim hören
überlege ich mir, woher ich diese CD habe, wie ich die Band entdeckt
habe, oder wie zum Geier ich irgendwann mal der Meinung sein konnte,
dass ich dieses Machwerk brauche. Daraus entwickelt sich in meinem
Kopf meistens eine Grundidee für einen Text. Ich setze mich vor den
PC oder greife mir Blatt und Stift. Und dann geht es eigentlich ganz
von alleine. Die Idee fließt aus dem Kopf auf das Papier – egal ob
digital oder analog – und der erste grobe Entwurf steht. Das lese
ich mir einmal durch, entferne die allerschlimmsten Tippfehler,
Wiederholungen und andere grobe Schnitzer, und lasse es dann erst
einmal liegen. In der Zwischenzeit suche ich aus meinem Fundus die
passenden Bilder raus. Oder mache Neue. Dabei hat sich mein herrlich
bunter, psychedelischer Teppich als perfekter Hintergrund erwiesen.
Übrigens, alle Fotos auf dem Nähkästchen stammen von mir. Ich
benutze kein Equipment, dass über die Kamera an meine Handy
hinausgeht.
Wenn das dann
erledigt ist, wird der Text noch einmal überarbeitet. Neue Ideen
kommen dazu, unnötige Textteile verschwinden. Es ist ein bisschen
wie das Schleifen, nachdem man mit seiner Laubsäge eine schöne
Figur ausgesägt hat. Bin ich schließlich damit zufrieden, wird
gespeichert und der PC heruntergefahren. Oder eben das Notizbuch
geschlossen. Am Donnerstag bleibt dann meistens nur noch, ein paar
mal Korrektur lesen. Oder eben das Abtippen des Handaufschriebs.
Text hochladen,
Bildchen dazu, und zack: ein neuer Metalnähkästchen Beitrag hat den
Sprung in die Weiten des Internets geschafft.
Normalerweise.
Gestern saß ich vor
meinen Notizen. Nichts. Hab CD nach CD aus dem Regal geholt. Nichts.
War spazieren. Nichts. Ein paar halbgare Gedankenblitze, ein paar
Aufhänger. Aber nichts, was auch nur Ansatzweise wirklich als Idee
durchgehen würde.
Deshalb stelle ich
euch keine neue CD vor, habe keine neue Buchentdeckung dabei und
erzähle euch auch nicht von meinen Ausflügen oder Erlebnissen.
Ganz ohne Musik
lasse ich euch aber nicht sitzen. Seit gut zwei Wochen läuft
„Wanderer“ von „Geäst“ wieder bei mir rauf und runter. Und
bereitet mir große Freude. Liegt wahrscheinlich am Wetter.
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