Terry Pratchet
Maurice, der Kater
Ratten! Eine wahre
Plage sucht die Stadt heim. Ein Rattenfänger muss her. Der ist auch
schnell gefunden. Ein junger Mann zieht mit seiner Katze durch die
Lande, um mithilfe seiner Flöte Städte von den vierbeinigen
Plagegeistern zu befreien.
Was die Leute nicht
wissen: sie sind Opfer einer Betrügerbande geworden. Der Junge –
vielmehr sein Kater – arbeitet nämlich mit einer Gruppe Ratten
zusammen.Die Ratten werden vorausgeschickt, pinkeln ins Mehl, zeigen
sich in Vorräten, stiften ein bisschen Chaos.Sobald die Stadt einen
Rattenfänger sucht, tritt der Junge auf den Plan. Eine fingierte
Rattenplage, ein bisschen Flötespielen, Belohnung kassieren: einfach
verdientes Geld. Nur diesmal ist es anders: es sind bereits
Rattenfänger vor Ort, die eine lang andauernde Plage bekämpfen. Das
obwohl die Rattengruppe keinerlei Spuren anderer Ratten findet. Nur
ein paar alte Spuren, und der Geruch von Angst. Dazu beginnt die
Gruppe allmählich, ein gewissen und moralische Werte zu entwickeln.
Ist es richtig, Menschen zu betrügen und Lohn für eine nicht
gemachte Arbeit zu kassieren? Das gemütliche Leben des Katers gerät
mehr und mehr in Gefahr.
Terry Pratchtet
nimmt das bekannte Thema „Der Rattenfänger von Hameln“ auf und
dreht sie einmal durch den Scheibenwelt Wolf. Herauskommt eine
wirklich unterhaltsame Geschichte zum schmunzeln. Der Kater und die
Ratten haben nämlich ein Problem: Intelligenz. Die Ratten haben
Abfälle der magischen Universität gefressen und dadurch die
Fähigkeit, zu denken und zu sprechen, erhalten. Maurice wiederum ist
durch den Genuss einer dieser Ratten damit angesteckt worden. Anstatt
sich nun gegenseitig zu Fressen, fangen Katze und Ratten an,
miteinander zu Arbeiten. Die Katze entwickelt den perfiden Plan,
reiche Städte mithilfe der Ratten auszunehmen. Das läuft recht gut,
bis die Ratten plötzlich anfangen, moralische Bedenken zu entwickeln
und die Pläne der Katze zu durchkreuzen. Und auch Maurice lernt nach
und nach die Schattenseiten der Intelligenz kennenzulernen:
schlechtes Gewissen, Verhaltensregeln, der Unterschied zwischen
Richtig und Falsch. Alles Dinge, die als normale Katze nie ein
Problem waren.
Pratchet schafft
es, philosophische Grundthemen einfach und unterhaltsam anzureißen:
die Ratten dabei zu begleiten, wie sie von einem wilden Rudel zu
einer organisierten Gesellschaft zusammenwachsen, macht Spaß.
Dazu kommt, dass es
für Scheibenwelt Verhältnisse und für Pratchet insbesondere eine
wirklich einfache Geschichte ist. Während die „dunkle Seite der
Sonne“ auf jeder Seite mindestens einen Knoten im Gehirn verursacht,
lässt sich „Maurice“ schön am Stück lesen. Gerade für Leute,
die bisher einen Bogen um die Scheibenwelt gemacht haben, ist Maurice
dadurch durchaus interessant.
Mir persönlich hat
das Lesen jede Menge Spaß gemacht – die Rattenfänger Variante ist
durchaus eine gute Urlaubsbgeleitung. Und durch die Probleme, welche
Katze und Ratten mit dem Denken bewältigen müssen, lässt es sich
auch wunderbar mehrmals lesen.
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