Primal Fear
Seven Seals
Eigentlich wollte
ich heute gar keine CD vorstellen. Aber meine Zufallswiedergabe hat
anders entschieden. Während ich mein Bilderarchiv nach einem netten
Ort für „Raus. Gehen.“ durchsucht habe, hat diese mir innerhalb
einer dreiviertel Stunde satte drei mal Primal Fear um die Ohren
geschleudert. Und das, obwohl in meiner ganzen Musiksammlung nur die
„Seven Seals“ zu finden ist. Eine erstaunliche Trefferquote.
Also hab ich die
Zufallswiedergabe ausgestellt, den Bilderordner geschlossen, mich in
den Schaukelstuhl gesetzt und zum ersten mal seit einer gefühlten
Ewigkeit die CD der schwäbischen Heavy Metal Institution in Ruhe am
Stück angehört. Danach hatte ich den ganzen Tag gute Laune und ein
dickes Grinsen im Gesicht.
Das liegt jedoch in
erster Linie nicht an der Musik an sich. Geboten wird ganz
klassischer Heavy Metal. Solide. Klassisch. Innovationsbefreit. Aber
trotzdem höchst unterhaltsam.
Was die Scheibe für
mich persönlich so besonders macht, ist etwas anderes: Es ist die
erste CD, die ich mir von eigenem Gehalt – nicht Taschengeld –
gekauft habe. Und es ist mein erster Blindkauf. Von Primal Fear hatte
ich bis dahin noch nie was gehört. Aber das Cover fand ich hübsch.
Und es stand in der Heavy Metal Abteilung. Was soll also schon schief
gehen? Eben. Gesehen, gekauft, gehört.
Schnörkelloser
Heavy Metal auf einem spielerisch ganz hohen Niveau – einen
besseren Glücksgriff hätte ich damals wohl kaum landen können. Damals war das genau mein Fall. Das
Ding lief gefühlt eine Ewigkeit – egal ob beim Autofahren, beim
Haushalt oder zum Nerven von Freunden. Und es wurde einfach nie
langweilig. Pfeilschnelle Songs, knackige Midtempo Stampfer. Und mit
„Diabolus“ ein richtig guter Metal Song, der beides vereint. Ich
konnte mich nicht satt hören.
Und heute? Nun ja,
ohne die Euphorie und den Enthusiasmus, den man immer hat, wenn man
neue Musik für sich entdeckt, hat die Platte schon einiges an ihrem
Unterhaltungswert verloren."Higher, Fire, Desire" Bands hab ich inzwischen mehr als genug gehört. Aber im Gegensatz zu anderen CDs, die ich
mir zu meiner Anfangszeit gekauft habe und die jetzt Staubfänger im
Regal spielen, kann ich das Ding immer noch hören. Und manchmal
macht es sogar richtig Spaß. Das liegt wohl an den beiden
Hauptverantwortlichen hinter der Band: Matt Sinner und Ralf
Scheepers. Beide lange im Geschäft, der eine verantwortlich für
„Sinner“, der andere Sänger bei „Gamma Ray“. Namen, die mir
damals nichts gesagt haben. Bands, von denen ich noch nichts gehört
hatte bis dahin. Heute weiß ich: die Jungs sind einfach ein Garant
für gute Rock und Metal Songs. Die jahrelange Erfahrung der Musiker
ist es dann auch, die den recht geradlinigen Songs dann das Gewisse
etwas verleiht.
Ja, heute würde ich
mir die CD so wohl nicht mehr kaufen.Und wohl auch keine zweite. Was ich bisher sonst noch so gehört habe, ist zwar auch sehr gut, fällt für meine Begriffe jedoch unter "Kennst du eine, kennst du alle."
Aber wenn ich – oder meine
Zufallswiedergabe - mal wieder Bock auf geradlinigen Metal zum Kopf
frei kriegen habe, dann ist diese CD immer noch ganz vorne dabei.
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