Facebreaker
Dead, Rotten and Hungry
2007
Wer meinen Blog
schon eine Weile verfolgt, weiß inzwischen, dass ich gerne auf
kleine Underground Konzerte gehe, um neue Bands für mich zu
entdecken. Schmaler Eintritt, ein Bier und mehrere regionale und
überregionale Bands garantieren eigentlich immer einen gelungenen
Abend, egal ob man am Ende eine Neuentdeckung gemacht hat oder nicht.
Und oft genug stößt man dann eben auch auf richtig gute Bands, von
denen man sonst wohl nie etwas gehört hätte. Gerade regionale,
kleinere Bands wie eben Stahlmagen oder Geäst hätte ich ohne
Konzerte in JuZes oder kleinen Club nie kennengelernt. Aber auch
internationale Perlen, wie eben in diesem Falle Facebreaker, wären
wohl an mir vorbeigegangen.
Im April 2014 kamen
Diabolical zum zweiten mal nach Karlsruhe ins AKK. Ich hatte die
Schwedischen Deather davor schon einmal gesehen und wollte mir das
auf keinen Fall entgehen lassen. Zusammen mit einigen regionalen
Bands und eben Facebreaker war schon von vornerein klar, dass es ein
guter Abend werden wird. Und Hölle ja, das war es auch. Das lag
aber nicht in erster Linie an Diabolical, die eine routiniert starke
Show geliefert hatten. Ihre Landsmänner von Facebreaker stahlen
ihnen mit ihrem kompromisslosen Oldschool Deathmetal für mich die
Show. Kleiner Club, ziemlich voll, keine Absperrung zwischen Bühne
und Publikum, dazu eine blendend aufgelegte Band die mit der
Abrissbirne durch die Reihen marschiert. Einer dieser Abende, an
denen der Schweiß von der Decke tropft. Wo die Band keine Zeit mit
unnötigen Ansagen, die über unverständliches gegrowle hinausgehen,
verschwendet, sondern ein Brett nach dem anderen liefert. An dem man
nicht weiß, wem die Haare gehören die einem ständig ins Gesicht
fliegen.
Nun, noch in der
Umbaupaues bin ich sofort zum Merchandise Stand gewackelt und kurz
darauf hatte ich eine Kopie von „Dead, Rotten and Hungry“ in den
Händen.
Das Beste vorneweg:
was live so gut funktioniert, klappt auch hervorragend auf Platte. In
knapp 37 Minuten Spielzeit präsentieren Facebreaker einen
schnörkellosen Deathmetal, einmal geradeaus ins Gesicht.Mal walzt
alles langsam schleppend vor sich hin, mal wird das Gaspedal
durchgedrückt und schnell nach vorne gespielt. Und es ist immer
brutal.
Ein Blick auf das
Cover Artwork und die Titelliste macht sofort klar, worum es bei
Facebreaker inhaltlich geht: Zombies, Blut, Eingeweide, und nochmals
Zombies- mehr gibt es textlich nicht. Wozu auch. Wer seinen
Deathmetal literarisch etwas anspruchsvoller mag, ist hier definitiv
falsch. Thematisch wird hier die klassische Zombie\Thrash Horror Kost
geboten und vom Sänger wunderbar in Szene gesetzt. Es ist gerade
die Gesangsarbeit von Robert Karlsson, die mir bei Facebreaker
besonders gut gefällt. Schön tief und gutural growlt er sich durch
die Scheibe und verpasst ihr damit die passende Atmosphäre. Eben
jener Karlsson ist auch bei den wesentlich eingängigeren Scar
Symmetry am Mikrofon zu hören. Der gab dort auf dem 2009 erschienen
Album „Dark Matter Dimensions“ seinen Einstand und ist seitdem
dort für die guturalen Vocals zuständig. Wer seine gesangliche
Leistung dort mag aber die Band insgesamt zu sehr nach Schalala und
Pop klingt, sollte definitiv ein Ohr für Facebreaker riskieren.
Experimente gibt es
dort keine, dafür soliden, gut gemachten Death Metal der alten
Schule, der mit hörbar viel Freude und Herzblut eingespielt wurde.
Freunde von Bands wie „Entombed“ oder „Canibal Corpse“ machen
bei diesen Jungs nichts falsch.
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