Donnerstag, 1. Juni 2017

Bücherecke: Der dunkle Turm


Stephen King

Der Dunkle Turm


Heavy Metal und Literatur. Darüber, dass das immer wieder Hand in Hand geht, habe ich mich letztens schon einmal ausgelassen. Diesmal möchte ich euch eine meiner Lieblingsbuchreihen vorstellen: Der Dunkle Turm von Stephen King.

 

 

Als mir 2003 ein Kumpel „Schwarz“ mit den schlichten Worten: „Lesen. Ist geil.“ in die Hand drückte, wusste ich noch nicht, dass es sich um den ersten von sieben Bänden handelte. Aber ich wusste schnell, dass dieses Buch das Beste war, was ich seit langem gelesen hatte. Und definitiv das Beste, was ich überhaupt jemals von Stephen King gelesen hatte. Die Geschichte vom Revolvermann, der in einer sterbenden Welt den schwarzen Mann jagt, beginnt als rasanter, atmosphärisch dichter Endzeitschocker, der sich für Kings Verhältnisse erstaunlich leicht und unterhaltsam liest. Die Mischung aus Phantasie, Horror und Wild West Atmosphäre war für mich eine erfrischende Abwechslung zur sonstigen Schwerter und Drachen Phantasie.
Ich holte mir nach und nach die weiteren Bände. Auch wenn diese das Tempo und die Spannung des ersten Teiles nicht immer halten können, so sind diese insgesamt betrachtet absolut lesenswert. Die Atmosphäre und Dichte des Multiversums, welches King aufbaut und als eine Art roter Faden für seine anderen Romane benutzt, entschädigt für viele etwas langatmige Passagen. Aber die sind Stephen King Leser eh gewohnt.

2006 hab ich mir „Touched by the Crimson King“ von „Demons and Wizards“ geholt. Ein absoluter Blindkauf, mit der Band hatte ich mich bis dahin noch nicht auseinandergesetzt. Ich wusste weder genau welche Art von Musik mich erwartet noch was textlich geboten wird. Aber das Hansi und Iceds Earths Jon Schaffer zusammen keine Grütze veröffentlichen würden, war mir damals ziemlich klar. Und nach dem ersten hören war hatte ich die Bestätigung: solider Powermetal, den Fans einfach mögen müssen. Was mir persönlich aber damals am besten gefiel, war die Tatsache, dass sich vier der Songs ganz eindeutig mit dem Dunklen Turm auseinandersetzen. Der Opener „Crimson King“, „Terror Train“, „Seize the Day“ und „The Gunslinger“. Auch das Coverartwork zeigt mit Blaine dem Mono, der Rose und dem Turm in Hintergrund Motive aus der Reihe. Ich hätte also schon im Geschäft merken können, um was es sich inhaltlich dreht.
Gerade mit dem Song „Terror Train“ gelingt es der Band, die Atmosphäre im Buch einzufangen und zu vertonen. Im Buch triff die Gruppe um den Revolvermann auf eine halb wahnsinnige künstliche Intelligenz. Diese steuert einen Zug, den die Helden benutzen müssen. Während der Fahrt kommt es zu einem Rätsel Wettbewerb in bester Hobbit Tradition, der über das Überleben der Charaktere entscheidet. Es ist eine meiner absoluten Lieblingsgeschichten aus der Bücherreihe. Spannung, eine ziemlich absurde Situation und spannende Wortgefechte zwischen der künstlichen Intelligenz und den Charakteren hat mich beim ersten Lesen sofort gefesselt.
Und der Song fasst das wunderbar zusammen. Die schnellen Klick Klack Drums und die Melodieführung der Gitarre lassen im Kopf Bilder des verrückten Zuges entstehen, wie er mit den Helden an Bord durch die Ödnis rast. Dazu der Text, der aus der Sicht des Zuges selber geschrieben ist. Besser kann man für mich ein Buch kaum in Musik umsetzen. Einfach Top.
Auch bei Blind Guardian zeigt sich öfters Hansis Begeisterung für die Buchreihe. So zum Beispiel bei „Somewhere far Beyond“ vom gleichnamigen Album. Auch hier packt Hansi die Atmosphäre des Buches in einige Minuten wunderbarer Musik.
Für mich gehört die Buchreihe definitiv zu den Dingen, die man gelesen haben sollte. Auf jeden Fall dann, wenn man eh einen Hang zur Phantasie Literatur hat. Wer sich allerdings nicht gleich durch 7 Bände quälen will, dem sei „Wind“ empfohlen. Eingebettet in die Reihe wird eine Geschichte erzählt, die man auch ohne die anderen Teile zu kennen verstehen kann und die einen in die einzigartige Atmosphäre von Rolands Welt einführt.

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