Stephen King
Der Dunkle Turm
Heavy Metal und Literatur. Darüber, dass das immer wieder Hand in Hand geht, habe ich mich letztens schon einmal ausgelassen. Diesmal möchte ich euch eine meiner Lieblingsbuchreihen vorstellen: Der Dunkle Turm von Stephen King.
Als mir 2003 ein
Kumpel „Schwarz“ mit den schlichten Worten: „Lesen. Ist geil.“
in die Hand drückte, wusste ich noch nicht, dass es sich um den
ersten von sieben Bänden handelte. Aber ich wusste schnell, dass
dieses Buch das Beste war, was ich seit langem gelesen hatte. Und
definitiv das Beste, was ich überhaupt jemals von Stephen King
gelesen hatte. Die Geschichte vom Revolvermann, der in einer
sterbenden Welt den schwarzen Mann jagt, beginnt als rasanter,
atmosphärisch dichter Endzeitschocker, der sich für Kings
Verhältnisse erstaunlich leicht und unterhaltsam liest. Die Mischung
aus Phantasie, Horror und Wild West Atmosphäre war für mich eine
erfrischende Abwechslung zur sonstigen Schwerter und Drachen
Phantasie.
Ich holte mir nach
und nach die weiteren Bände. Auch wenn diese das Tempo und die
Spannung des ersten Teiles nicht immer halten können, so sind diese
insgesamt betrachtet absolut lesenswert. Die Atmosphäre und Dichte
des Multiversums, welches King aufbaut und als eine Art roter Faden
für seine anderen Romane benutzt, entschädigt für viele etwas
langatmige Passagen. Aber die sind Stephen King Leser eh gewohnt.
2006 hab ich mir
„Touched by the Crimson King“ von „Demons and Wizards“
geholt. Ein absoluter Blindkauf, mit der Band hatte ich mich bis dahin noch nicht auseinandergesetzt. Ich wusste weder genau welche Art von Musik mich erwartet noch was textlich geboten wird. Aber das Hansi und Iceds Earths Jon
Schaffer zusammen keine Grütze veröffentlichen würden, war mir
damals ziemlich klar. Und nach dem ersten hören war hatte ich die
Bestätigung: solider Powermetal, den Fans einfach mögen müssen.
Was mir persönlich aber damals am besten gefiel, war die Tatsache,
dass sich vier der Songs ganz eindeutig mit dem Dunklen Turm
auseinandersetzen. Der Opener „Crimson King“, „Terror Train“,
„Seize the Day“ und „The Gunslinger“. Auch das Coverartwork
zeigt mit Blaine dem Mono, der Rose und dem Turm in Hintergrund
Motive aus der Reihe. Ich hätte also schon im Geschäft merken
können, um was es sich inhaltlich dreht.
Gerade mit dem Song
„Terror Train“ gelingt es der Band, die Atmosphäre im Buch
einzufangen und zu vertonen. Im Buch triff die Gruppe um den
Revolvermann auf eine halb wahnsinnige künstliche Intelligenz. Diese
steuert einen Zug, den die Helden benutzen müssen. Während der
Fahrt kommt es zu einem Rätsel Wettbewerb in bester Hobbit
Tradition, der über das Überleben der Charaktere entscheidet. Es
ist eine meiner absoluten Lieblingsgeschichten aus der Bücherreihe.
Spannung, eine ziemlich absurde Situation und spannende Wortgefechte
zwischen der künstlichen Intelligenz und den Charakteren hat mich
beim ersten Lesen sofort gefesselt.
Und der Song fasst
das wunderbar zusammen. Die schnellen Klick Klack Drums und die
Melodieführung der Gitarre lassen im Kopf Bilder des verrückten
Zuges entstehen, wie er mit den Helden an Bord durch die Ödnis rast.
Dazu der Text, der aus der Sicht des Zuges selber geschrieben ist.
Besser kann man für mich ein Buch kaum in Musik umsetzen. Einfach
Top.
Auch bei Blind
Guardian zeigt sich öfters Hansis Begeisterung für die Buchreihe.
So zum Beispiel bei „Somewhere far Beyond“ vom gleichnamigen
Album. Auch hier packt Hansi die Atmosphäre des Buches in einige
Minuten wunderbarer Musik.
Für mich gehört
die Buchreihe definitiv zu den Dingen, die man gelesen haben sollte.
Auf jeden Fall dann, wenn man eh einen Hang zur Phantasie Literatur
hat. Wer sich allerdings nicht gleich durch 7 Bände quälen will,
dem sei „Wind“ empfohlen. Eingebettet in die Reihe wird eine
Geschichte erzählt, die man auch ohne die anderen Teile zu kennen
verstehen kann und die einen in die einzigartige Atmosphäre von
Rolands Welt einführt.
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