Brainstorm
Unholy – Remastered
Es gibt Bands, die
spielen genau die Art von Musik, auf die man steht. Bands, die in der
Szene Erfolg haben, bekannt sind und über Jahre immer wieder starke
Alben abliefern. Bands, die trotzdem lange Zeit komplett an einem
vorbeigehen können. Brainstorm ist für mich eine dieser Gruppen.
Direkt gespielter Powermetal mit starker Kopfstimme, schnellen
Gitarrenläufen und verfrickelten Soli. Lange Zeit war das genau mein
Ding. Helloween, Blind Guardian, Gamma Ray, Edguy und wie sie noch
alle heißen waren – und sind – meine Helden. Brainstorm jedoch
hatte ich nie auf dem Schirm. Warum? Ich weiß es nicht. In der Szene
sind die Jungs keine Unbekannten, und ganz sicher hab ich den Namen
schon etliche male gehört. An der Qualität der Musik liegt es auf
keinen Fall.
Dennoch, meinen
ersten Kontakt mit der Band hatte ich erst 2012 auf dem Knockout
Festival in Karlsruhe. Dort eröffneten sie den Abend, und trotz der
großen Namen, die danach noch kommen sollten: das war der beste
Auftritt des ganzen Festivals. Die Geburt eines Fanboys also?
Erstaunlicherweise nicht. Komplett begeistert von dem Gig hab ich sie
kurz darauf auch wieder vergessen. Bis ich letztes Jahr zufällig auf
dem Wühltisch die „Unholy- Remastered“ fand.
Gekauft, gehört,
geliebt. Blöd von mir, diese Band so lange zu ignorieren. Zur CD
selber ist schnell alles gesagt. Erschienen 1998, ist dies die zweite
Scheibe der schwäbischen Powermetaler. Produziert wurde es von
Charlie Bauerfeind und somit schon in der Ur Fassung recht druckvoll.
Zu hören sind elf gute bis starke Metalsongs, welche Freunden dieser
Musik ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Ich besitze „nur“
die Remaster Edition. Das heißt, die Originalaufnahme wurde von
Störgeräuschen befreit und\oder neu abgemischt. Puristen sind oft
ablehnend gegenüber solchen Dingen, der Originalsound leide zu sehr
darunter. Es klingt nicht mehr so roh, viel zu glatt und ist doch eh nur
für HiFi Hipster gemacht. Außerdem sind die Original Booklets gar
nicht oder stark verkleinert abgedruckt. Das machen die doch nur, um
altes Material nochmal teuer zu verkaufen. Und sowieso ist das
Original doch immer viel toller. Solche und ähnliche Dinge kriegt
man zu hören. Mag alles sein.
Aber als Musiksammler bin ich ganz
froh über die Möglichkeit, ältere Sachen als Remaster kaufen zu
können. Aus dem einfachen Grund, weil viele Originale einfach
vergriffen sind und ich weder die Zeit noch das Geld habe, um auf
Sammlerbörsen und ähnlichem diese Dinger zu suchen. Nur, um das
Original im Regal zu stehen haben.
Dazu kommt, das
einige Neuauflagen wirklich was fürs Geld bieten. Bei dem
vorliegenden Album sind das zwei CDs. Die Erste bietet „Unholy“
in der Remastered Fassung. Dazu die zwei Songs der 93er Demo „Heart
of Hate“. Das hätte mir als Mehrwert schon gereicht. Auf der
zweiten CD befindet sich die Original Fassung. Man kann also
gemütlich hin und her wechseln. So merken auch Musiklaien wie ich
endlich mal, was ein bisschen Arbeit am Mischpult ausmachen kann.
Dazu gibt es noch die 96er Demo mit dem schlichten Titel „Promo
96“. Viel Musik fürs Geld also. Top Album, liebevolles Remaster
und eine Band, die ich seither auf dem Radar habe.
Hier geht es zur Homepage der Band
Weiterlesen: Mein CD Regal - Insomnium
Ich habe die Unholy einst als Promo von B.O. Records erhalten. Davor gabs noch die UGLY. Da war noch Marcus Jürgens Sänger. Meal made in Germany war wieder auf dem Vormarsch. Paralell dazu Sacred Steel. Paragon und und, ach das gelungene Comeback von Angel Dust!. Echte Metal Mucke. Mit dem dritten Album hatten Brainstorm mit Andy B. Frankh einen echten Glücksgriff getan. Dooferweise habe ich durch Metalfrust diese Schieben weggegeben. Hörenswert allemal.
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