David Kenlock
Schatten
Wenn Bücher einen
nicht mehr los lassen, dann hat es meistens einen Grund. Die
Geschichte ist spannend erzählt. Die Figuren sind überzeugend und
sympathisch. Vielleicht entdeckt man beim Lesen auch einen
Lieblingscharakter, der einem ans Herz wächst. Oder das Buch
vermittelt neben reiner Unterhaltung eine tiefer gehende Botschaft.
Regt zum Denken an. Oder zum schmunzeln.
Das alles trifft bei
„Schatten“ - meiner Meinung nach – nicht zu. Trotzdem ist es
eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Wie oft ich es gelesen habe
kann ich gar nicht sagen. Aber warum genau? Ich weiß es nicht.
Der Roman ist eine
gut geschriebene, kurzweilige Fantasygeschichte ohne die ganz großen
Momente. Das Universum besteht aus mehreren Welten, welche
gleichzeitig existieren und durch magische Portale miteinander
verbunden sind. Jede Welt hat bestimmte Charakteristika. So ist Roma
Secunda von der klassischen Antike geprägt, die Handelswelt Omrak
hat arabischen Flair.
Die Geschichte
beginnt in Thuur, einer Welt ähnlich de europäischen Mittelalter.
Ein Findelkind wird von einem Händler gefunden und aufgezogen. Zehn
Jahre später wird die Familie von Sklavenhändlern umgebracht, nur
der Junge überlebt und wir in die Sklaverei verkauft. Er wächst auf
einer großen Farm auf Roma Secundus auf und gerät schließlich in
den Strudel großer Ereignisse. Freundschaft, Liebe, Krieg. Alles ist
vorhanden. Die Geschichte liest sich unterhaltsam, kann trotz der
ganzen Wendungen jedoch kaum überraschen. Vielleicht liegt aber
genau da die Stärke des Romans: anstatt krampfhaft zu versuchen,
etwas komplett Neues zu erschaffen, benutzt Kenlock altbekannte
Elemente ,um seine Geschichte zu erzählen. Dabei wirkt das Ganze
erstaunlich frisch und fesselt den Leser bis zur letzten Seite.
Alles ist wohl
dosiert: Orks, ein bisschen Magie, Intrigen. Genug für angenehmes
Fantasy Flair. Ohne jedoch überladen und allzu quietschend bunt und
kitschig zu werden.Die Helden der Geschichte sind zwar alle gut und
edel, aber sind keine strahlende Saubermänner welche niemals in
Versuchung geraten, schmutzig werden und immer nach Lavendel riechen.
Kitsch, Klischees und Stereotypen: alles ist hier vorhanden. Aber das
Maß stimmt für mich.
Das ist letztendlich
auch der Grund, warum ich „Schatten“ so Liebe: eine recht
einfache, dennoch Spannende Geschichte. Unterhaltsam erzählt. Ohne
große fremdschäm Momente, welche in der Fantasy Literatur immer
wieder zu finden sind. Ein Buch, bei dem das Gehirn einfach mal eine
Pause machen kann.
Weiterlesen: Bücherecke- Erdsee. Deutlich dichter und fesselnder, aber eben auch etwas zäher zu lesen.
Weiterlesen: Bücherecke- Erdsee. Deutlich dichter und fesselnder, aber eben auch etwas zäher zu lesen.
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