Donnerstag, 5. Juli 2018

Aus dem Nähkästchen


Sommer, Sonne, Sonnenstich

 

Viel Sonne, wenig Schatten

 


Die Festival Saison kommt langsam aber sicher voll in Schwung. Rock am Ring ist rum, Wacken steht noch bevor. Und dazwischen laufen über der ganzen Republik verteilt Festivals. Von klein bis groß, von bunt gemischt für Jedermann zu Nischenmusik für Kenner. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und dieses Jahr scheint der Sommer auch mit zu spielen. Bisher recht trocken, viel Sonne, viel heiß.

Viel Sonne, viel Bier, wenig Schatten und kaum Schlaf. Jeder, der mal ein Festival besucht hat, weiß, dass das gute Wetter durchaus so seine Tücken hat. Die geplante Festivalsauße kann da ganz schnell ungeplant im Sanitätszelt enden. Deshalb ist bei mehr tägigen Festivals ein gut ausgerüstetes Camp viel wert. Und damit mein ich nicht nur mit Bier. Ein Pavillon oder ähnliches für Schatten, ausreichend Trinkwasser, ein Sonnencreme Lager. Damit lässt sich die Hitze zwischen den Konzerten besser aushalten.
Was aber tun, wenn man bei einer Ein Tages Veranstaltung ist? Das Zelt als gut ausgerüstete Basisstation fällt weg.
Und so liest man in den Zeitungen und sozialen Netzwerken nach solchen Veranstaltungen immer wieder das Gleiche: Getränkepreise für Nichtalkoholtisches zu hoch, Warteschlangen zu lang. Schlecht ausgeschilderte Trinkwasserstellen zum Nachfüllen der Becher. Keine Schattenplätze. Die Folge: Dehydrierung und Kreislaufkollaps im Sekundentakt.

Ich habe mir deshalb angewöhnt, Open Air Konzerte relativ akribisch zu planen. Das beginnt schon im Vorfeld. Ich schaue mir die Seite der Veranstaltung genau an. Dort finden sich, meist unter FAQ, die wichtigsten Infos. Was darf mit rein, was nicht? Gibt es auf dem Gelände Trinkwasserstellen, wie z. B. ans städtische Wassernetz angeschlossene Toilettenhäuschen? Wie sind die Getränke Preise? Gibt es einen Übersichtsplan für die Veranstaltung?
Das mag jetzt ziemlich trivial klingen. Aber bevor ich bei 30 Grad im Schatten erst einmal alles ewig auf dem Gelände suchen muss, investiere ich im Vorfeld lieber etwas Zeit. Je nach Größe ist der Andrang auf dem Gelände meist eh zu groß, um noch irgendetwas in Ruhe auskundschaften zu können.
Böse Überraschungen sind natürlich dadurch nicht auszuschließen. Aber sie halten sich so meist in Grenzen.
Am Tag vom Konzert dann sind es wieder die Kleinigkeiten, die es ausmachen. Genügend Trinken im Auto für Hin und Rückfahrt. Am besten in einer Kühlbox. Vor dem Verlassen des Autos schmier ich mich noch einmal mit Sonnencreme ein. Wichtig, und selbstverständlich, und doch oft Vergessen: der Sonnenhut. Mag doof aussehen und beim Headbangen hinderlich sein, hilft aber ungeheuerlich. Außerdem kann man das gute Stück zwischendurch ja abnehmen.
Für den Fall das leere 0,5 l Flaschen nicht mit aufs Gelände dürfen, hebe ich mir immer einen auf dem Gelände gekauften Becher auf. Den fülle ich dann regelmäßig an den Trinkwasserstellen nach. Die es meistens gibt. Falls ihr keine findet, fragt das Personal. Und lasst euch von einem „Das weis ich nicht“ nicht abbringen. Zur Not nervt ihr die Leute so lange, bis ihr zu jemanden kommt, der es weiß.

Ich jedenfalls bin auf die Art immer ganz gut gefahren. Obwohl ich zum Dehydrieren Neige und recht empfindlich auf Sonne reagiere, habe ich bisher jedes Openair überstanden. Und ja, diese Tipps sind fast nur selbstverständliche Dinge, die man eigentlich bei jedem Ausflug im Sommer berücksichtigen kann. Egal wohin. Ob auf dem Weg zum Baggersee, zum Stadtfest oder eben aufs Open Air. Aber je trivialer die Dinge, desto häufiger habe ich gemerkt, dass ich sie vergesse. Deshalb rufe ich sie mir vor jedem Konzert wieder ins Gedächtnis.
Ich weiß, das ließt sich alles jetzt sehr trocken und klingt nach erhobenem Zeigefinger in bester Schulmeister Manier. Ratschläge sind halt auch Schläge.

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