Ein Herz für Kurzgeschichten
Sommerzeit.
Ferienzeit. Lesezeit. Ein paar Tage Urlaub weg von zu Hause und dem
bekannten Trott. Das ist die perfekte Gelegenheit, endlich mal wieder
in aller Ruhe ein gutes Buch in die Hand zu nehmen. Schließlich
lenkt einem im Urlaub der Alltag nicht ab. Also kommt ein Buch in den
Koffer. Besser zwei, falls das Erste zu schnell durch ist. Ach ja,
und dass da - das wollte ich eh schon lange lesen.
Ein paar Tage
später. Der Urlaub ist vorbei, ich bin erholt, und der halbe Inhalt
meines Bücherregals, den ich in meine Koffer gestopft habe, wird
genauso jungfräulich aus - wie eingepackt.
Lesen im Urlaub.
Klingt eigentlich nach einer klasse Idee. Mit einem guten Buch in
aller Ruhe am Strand, am Hotelpool oder an einem ruhigen Platz im
Wald lesen. Ungestört von der Hektik des Alltags. Klappt bei mir nur
irgendwie selten. Kaum habe ich das Buch in der Hand, findet sich
eine Ablenkung. Da lockt der kühle Pool. Oder die kleine Bergstadt
einige Kilometer vom Urlaubsort. Ablenkungen gibt es eben auch im
Urlaub. Die Zeit, die ich dann mit lesen verbringen kann, bin ich
meistens mit dem wieder lesen der letzten Seiten beschäftigt. Um den
Faden nicht zu verlieren. Bis zur nächsten Unterbrechung habe ich
dann vielleicht ein paar neue Zeilen am Stück geschafft. Lesefluss?
Fehlanzeige.
Ein Dilemma, für
dass ich recht früh eine Lösung gefunden habe: Kurzgeschichten.
Eine meiner Meinung nach stets unterschätzte Form der Literatur.
Eine spannende Geschichte, unterhaltsam geschrieben und genau so
erzählt, dass man am Ende wunschlos glücklich ist. Das ist für
mich eine Kunst.
Deshalb habe ich mir
eine kleine Sammlung an Kurzgeschichten Bänden zu gelegt. Von Scifi
über Fantasy zu Horror. Es gibt sie für so ziemlich jeden
Geschmack.
Gerade im Urlaub
habe ich einen dieser Bände gerne bei mir. Eben weil ich doch selten
die Ruhe habe, um länger als ein paar Minuten am Stück zu lesen.
Und die braucht es ja auch nicht. Eine gute Kurzgeschichte beweist,
dass es bei Erzählungen nicht auf die Länge ankommt. Sondern auf
den Stil und die Fähigkeit des Autors, mit wenigen Worten Spannung
und Atmosphäre zu erzeugen.
Die
Kurzgenschichtensammlung, welche ich als Kind und Jugendlicher am
meisten mit mir herumschleppt hat, ist „Die spannendsten
Weltraumgeschichten“, herausgegeben von Thomas LeBlanc..
Gefunden hab ich sie
bei einem Bücherflohmarkt der städtischen Bücherei. Zugegeben, das
Format eignet sich nicht wirklich zum verreißen. Aber das extra
Gewicht war es mir wert.
Mit eine „Mars
Odyssee“ aus dem Jahr 1934 befindet sich ein Kleinod der Science
Fiction in diesem Band. Die Geschichte des Astronauten, der bei einem
Erkundungsflug auf dem Mars strandet und zu Fuß sich auf den Weg
zurück zum Mutterschiff macht, ist einfach großartig. Zu einem
Strotzt die Erzählung nur so vor Einfällen. Telepathische Monster,
fremde Intelligenzen – die Geschichte ist ein wahres Sammelsurium
von kuriosen Begebenheiten. Zum anderen finde ich es sehr Spannend,
wie die Menschen früher die Zukunft gesehen haben. Wenn man das
Wissen über den Mars, welches wir heute besitzen, zur Seite schiebt,
steht einem vergnüglichen Leseabenteuer nichts im Wege.
Die andere
Geschichte, warum ich diesen Band immer noch besitze, ist komplett
anders. „Erstkontakt“ erzählt anstatt von einem knallbunten
Abenteuer nur von einem Gespräch zweier sich fremder Lebewesen. Auf
etwas mehr wie zwei Seiten wird das Dilemma von Wahrnehmung und
Realität thematisiert. Kurz, knackig und schön.
Die Kurzgeschichte:
gerade für den Urlaub für mich eine schöne Gelegenheit, zu
schmökern. Auch wenn der Lesefluss immer wieder mal unterbrochen
wird.
weiterlesen: Bücherkiste. Perry Rhodan - Olymp
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