Terry Pratchett
Die dunkle Seite der Sonne
Wenn es etwas gibt,
was ich nicht kann, dann ist es Bücher nicht zu Ende zu lesen. Egal
ob langweilig, oder zu simpel, zu kompliziert oder schlicht
verstörend. Zu klappen und einfach wieder ins Regal stellen kann ich
Bücher einfach nicht. Ich muss einfach wissen, wie es zu Ende geht.
Manchmal ist es dann so, dass mit dem Lesen des Buches einfach nur
Zeit verschwendet habe. Dem langweiligen Anfang folgte ein
langweiliger Mittelteil. Und das Ende war mit seiner überraschenden
Wende und dramatischen Enthüllung vorhersehbar. Langweilig.
Dann gibt es Bücher,
bei denen das durchbeißen sich lohnt. Wo einem zähen Auftakt ein
Feuerwerk an Unterhaltung folgt, das man durch ein verfrühtes
aufgeben verpasst hätte.
Und dann gibt es
Bücher, die lassen einen doch recht ratlos zurück. Hat es sich
überhaupt gelohnt, sich Seite für Seite durch zu kämpfen? Und was
zum Henker habe ich da gerade gelesen?
Zu dieser Sorte
gehört „Die dunkle Seite der Sonne“. Terry Pratchett ist mir
hauptsächlich durch seine Scheibenwelt Romane bekannt. Etwas
verschoben, etwas verrückt, aber immer lesenswert. Das war bis dahin
mein Eindruck. Also, warum nicht einmal ein Roman des Autors lesen,
der nicht in diesem Scheibenwelt Universum spielt?
Bei „Die dunkle
Seite der Sonne“ handelt es sich im Grunde um einen klassischen
Science Fiction Roman. Ein reicher Erbe entkommt knapp einem Attentat
und wird in einen Sog großer Ereignisse gezogen. Begleitet von einem
Roboter, verfolgt von einem Attentäter und unterstützt von einem
intelligenten Planeten macht er sich auf die Suche nach der Welt der
Joker. Jenem geheimnisvollen Volk, welchem man die Schöpfung des
Universums nachsagt.
Klingt im Grunde
originell, abgedreht und witzig. Im Grunde ist es das auch. Im
Grunde.
Nach dem ersten
durchlesen jedoch war ich erst einmal überfordert. Das Buch ist
quietsche Bunt und voller verquerer Einfälle. Nicht etwas
verschoben. Nicht etwas verrückt. Sondern komplett. Es ließt sich
in etwa wie ein durchgeknallter Bruder von „Per Anhalter durch die
Galaxis“. So saß ich also da, das Buch zu Ende gelesen, und war
überfordert. War es gut? Ja, schon. Hab ich es verstanden? Nein,
definitiv nicht. Aber mich dabei gut amüsiert. Die nächsten zwei
Lese Durchläufe haben es nicht wirklich besser gemacht. Inzwischen
weis ich grob, um was es geht. Wirklich verstanden hab ich es immer
noch nicht. Vielleicht bin ich zu dumm dafür. Vielleicht gibt es da
aber auch einfach nichts zu verstehen. Egal. Es bleibt ein nicht ganz
einfaches, vergnügliches Leseerlebnis.
Und bestätigt mich
darin, Bücher weiterhin bis zum Ende durchzulesen. Egal, wie
anstrengend es manchmal sein kann.
Weiterlesen: Bücherkiste. Groschenromane: Western.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen