Tairnbacher Hohlenpfad
Der Kraichgau. Eine
kleine Hügelregion im Norden Badens zwischen Odenwald und
Schwarzwald. Bekannt für...ja was eigentlich? Das Technikmuseum in
Sinsheim vielleicht. Oder die in der ganzen Republik als
Neureichenverein geschmähten Fußballer der Tsg Hoffenheim. Und
sonst? Ein paar kleine Städtchen, viele malerische Dörfchen. Wein.
Wenn man nicht
gerade in der Nähe wohnt, hat die Gegend auf den ersten Blick nicht
viel für einen Besuch zu bieten. Der Kraichgau ist bei mir immer
noch eine ziemlich weiße Stelle auf meiner persönlichen Landkarte.
Eine Gegend, um die man eher drum herum fährt als durch.
Folglich bin ich eher zufällig auf den „Tairnbacher Hohlenpfad“ gestoßen. Ein circa
14. km langer Rundweg rund um den Ort, der mehrere Hohlwege zu einer
Tour verbindet. Hohlwege kenne ich bisher nur aus dem Kaiserstuhl.
Die Jahrhunderte lange Nutzung von Wegen ließ im Laufe der Zeit den
weichen Lößboden absacken. So entstanden, vereinfacht gesagt,
kleine Einschnitte in der Landschaft. Täler ohne Fluss
gewissermaßen. Sie bilden einen einzigartigen Lebensraum für viele
Tier und Pflanzenarten. Grund für mich, den ersten gezielten
Wanderausflug in den Kraichgau zu machen.
Tairnbach liegt
zwischen Sinsheim und Wiesloch. Der Rundweg startet an der Kirche.
Infotafeln am Wegessrand erzählen über die Entstehung der Hohlwege,
deren Bedeutung für die Landschaft und von den Tier und
Pflanzenarten dort. Markiert ist der Weg durch Schilder, welche an
den meisten Kreuzungen zu finden sind. Grundsätzlich ist die
Ausschilderung ok. Zur Orientierungshilfe ist jedoch der Info Flyer,
der an den Rathäusern der Gemeinde oder im Internet zu finden ist,
hilfreich.
Die Runde führt auf
relativ breiten Wegen einmal rund um den Ort. Die Hohlwegpassagen
sind meistens gut zu gehen. Einige sind jedoch etwas eng und
zugewachsen und erfordern somit eine gewisse Trittsicherheit. Die
Graswegpassagen können aber gut umgangen beziehungsweise ausgelassen
werden. Die Route ist so für ziemlich jede Kondition gut zu laufen.
Wer diese Hohlwege auslässt, muss jedoch nicht enttäuscht sein. Die
Hügelkuppen des Kraichgaus entschädigen mit einigen imposanten
Ausblicke. Mein persönlicher Höhepunkt ist der Galgenberg gegen
Ende der Runde. Von dort aus hat man einen herrlichen Rundum-blick.
Im Hintergrund sind der Odenwald, der Pfälzer Wald und mit etwas
Glück der Schwarzwald zu sehen. Eine beeindruckende Kulisse für
eine Pause.
Eine wirklich schöne
Runde, die relativ einfach zu machen ist. Wieder mal ein Beweis
dafür, dass es auch abseits der großen und bekannten Wanderregionen
vieles zu Entdecken gibt.
Auf der Internetseite der Gemeinde finden sich weitere Infos
Weiterlesen: Raus.Gehen. Englischer Garten Eulbach.
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