Don Rosa
Hall of Fame (Reihe)
Manche Dinge, welche
man in der Kindheit geliebt hat, lassen einen nie wirklich loß.
Entweder man entdeckt sie als Erwachsener wieder neu – so wie ich
letztens das bauen mit Klemmbausteinen dänischer und anderer
Hersteller. Oder sie verschwinden erst gar nicht. So wie bei mir
Comics. Während ich die US Amerikanischen Superheldencomics schon
immer eher unspektakulär fand und diese auch heute, trotz – oder
gerade wegen – der massiven Neuauflagen und Verfilmungswellen bei
mir eher Gähnen und Schulterzucken auslösen, konnte ich von den
Belgo Franko Comics a`la Spirou und Fantasio, Lucky Lucke, Asterix
und wie sie alle heißen nie genug kriegen. Und von den Ducks.
Als Kind habe ich
einfach alles gelesen, was ich in die Finger bekam. Lustiges
Taschenbuch, Mickey Maus Magazin. Hauptsache Enten. Recht schnell war
mir allerdings klar, dass es nur einen Zeichner gibt, der mich
wirklich überzeugte: Don Rosa. Gut, die Geschichten des Altmeisters
Carl Barks stehen da natürlich außer Konkurrenz. Und auch Vica,
Rota und Heymans machen ordentliche Comics. Der Rest aber war mir oft
zu bunt, zu platt, zu albern. Oder schlicht zu schlecht.
Rosas Geschichten
hingegen wirkten – auch wenn sie ebenfalls immer wieder überdreht
sind – realistisch. Das liegt wohl vor allem daran, dass er seinem
Entenkosmos einen festen Zeitrahmen gegeben hat, der die Geschichten
der Ducks irgendwo in den 1950er Jahren ansiedelt. Somit stehen die
Comics zeitlich in einer Linie mit Barks.
Dann sind die
Abenteuergeschichten allesamt gut recherchiert. Wenn die Ducks auf
Schatzjagd gehen, ist es für den Leser gleichzeitig immer eine
geographische und historische Reise. Bekannte Orte, Begegnungen mit
realen Persönlichkeiten. Das Entenhausen Don Rosas ist tief
verankert in unserer Welt. Und liegt irgendwo an der amerikanischen
Küste. Unterhaltsam. Für Kinder. Für Erwachsene.
Also habe ich damals
als Kind angefangen, wild alles von Don Rosa zusammenzusammeln. Raus
gekommen ist dabei ein fetter Ordner mit Seiten aus den Mickey Maus
Heften, in denen die langen Geschichten von Rosa als Fortsetzungen
veröffentlicht wurde, sowie eine zahllose Ansammlung einzelner
Comichefte aus verschiedenen Reihen. Zerfleddert, zerlesen,
unübersichtlich und leider auch unvollständig.
2008 jedoch fand
sich eine Lösung dieser Probleme: Ehapa veröffentlichte die Reihe:
Disneys Hall of Fame. Diese widmete sich den Entenzeichnern abseits
von Barks. Van Horn, Vicar. Und eben Don Rosa.
Hier werden in
mehreren Bänden Don Rosas Comics veröffentlicht, vom kurzen Gag
Einseiter bis hin zur langen Abenteuer Geschichte. Die Reihe geht
dabei chronologisch vor. So finden wir in Band eins mit „Das Gold
der Inkas“ die erste Duck Story überhaupt von ihm. Lustigerweise
ist das auch die Erste, bei der ich bewusst auf den Namen des
Zeichners aufmerksam wurde.
Zusätzlich zu den
Comics findet sich zu jeder Geschichte ein kurzer Text, in der Don
Rosa selbst ein bisschen über die Entstehung der Abenteuer erzählt.
Für den Sammler definitiv spannend.
Für mich ist der
größte Vorteil jedoch, dass ich endlich meine Lieblingscomics schön
übersichtlich in einer Reihe habe. Das macht sich besser im
Bücherregal. Und man muss nicht immer wild einzelne Heftchen nach
einer einzelnen Geschichte durchblättern.
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