Alan Dean Foster
Am Ende des Regenbogens
Schneefall wechselt
sich mit Dauerregen ab. Die Sonne hat sich die letzten Tage nur
sporadisch gezeigt, gerade lange genug, damit man nicht ganz vergisst
wie ein Sonnenstrahl aussieht. Ansonsten herrschen die
verschiedensten Schattierungen von Grau vor. Es ist nass, kalt und
ekelig.
Perfektes Wetter
also, um sich in aller Ruhe mal wieder mit seinem Bücherregal zu
beschäftigen.
„Am Ende des
Regenbogens“ ist ein Roman von Alan Dean Foster. Ein Autor, den ich
bisher nur daher kannte, dass er Filme und Serien in Romanform
umsetzt. So stammt unter anderem die Buchfassung der Alien Tiologie
von ihm. Genauso wie die Reihe „Raumschiff Enterpise: die neuen
Abenteuer“, welche auf den Geschichten der „Star Trek: Animated
Series“ basiert. Genau daher kenne ich den Autor – eine Zeitlang
habe ich nichts, was den Namen Star Trek trug, ungesehen, ungelesen
oder ungespielt gelassen.
Als ich dann
letztens wieder vor dem städtischen Bücherregal mit dem festen
Willen, diesmal nur Bücher rein und keinesfalls raus zu nehmen,
stand, fiel mir „Am Ende des Regenbogens“ in die Hände. Den
Namen des Autors kannte ich, und der Klappentext tat sein übriges:
das Buch kam mit.
Eine Armee
blutrünstiger Ungeheuer, angeführt von einem grausamen Magier,
bedrohen die fruchtbaren Gothlanden. An der strategisch wichtigen
Stadt Kyll- Bar- Bennid stellen sich die tapferen Heere der Menschen
dem Schrecken entgegen. Und verlieren. Um jeden Widerstand im Keim zu
ersticken, spricht der Zauberer Khaxan Munducru einen schrecklichen
Fluch. Sämtliche Farben verblassen, das Land liegt fortan in ewiger
grauer Eintönigkeit. Mit der Farbe schwindet auch die Lebensfreude
und die Hoffnung. Das Land liegt in Trostlosigkeit dar, Rettung
scheint es keine zu geben.
Doch vor seinem Tode
in der Schlacht spricht ein weißer Magier einen letzten Zauber.
Seine Haustiere verwandeln sich in Menschen. Der bunt
zusammengewürfelte Haufen aus einem Hund, einer Schlange, einem
Vogel und drei Katzen macht sich nun auf, den Zauber zu brechen. Dazu
müssen sie das „Weiße Licht der reinen Farbgebung“ finden,
welches sich hinter einem Regenbogen befinden soll. Eine turbulente
Reise beginnt.
Wie Ihr an der
Zusammenfassung schon erkennt: die Eigennamen in dem Roman klingen
wie Schüttelreim- Rollenspiel- Namen aus der Hölle. Allein auf den
ersten Seiten finden sich Zungenbrecher und Seltsamkeiten ohne Ende.
Wenn man das ausblendet und den etwas zähen Anfangsteil überstanden
hat, erwartet einen aber ein wirklich unterhaltsames Buch. Das
Verhalten der Tiere, die zwar jetzt menschlich aussehen, aber immer
noch ihre Instinkte und Fähigkeiten besitzen, bringt einen immer
wieder zum Schmunzeln. Die Geschichte ist insgesamt gut erzählt und
schwungvoll geschrieben, und auch wenn die Handlung insgesamt recht
austauschbarer Fantasy Standard ist, glänzt das Buch immer wieder
mit verrückten Ideen, absurden Situationen und merkwürdigen
Charakteren. Ein gut zu lesendes, unterhaltsames Buch. Genau das
Richtige für solche grauen Tage, an denen es so scheint, als ob der
Fluch des Munducru sich aus dem Buch hinaus geschlichen hat.
Weiterlesen: Bücherkiste. Drachenzauber.
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