Donnerstag, 17. Januar 2019

Bücherkiste


Alan Dean Foster

Am Ende des Regenbogens


Schneefall wechselt sich mit Dauerregen ab. Die Sonne hat sich die letzten Tage nur sporadisch gezeigt, gerade lange genug, damit man nicht ganz vergisst wie ein Sonnenstrahl aussieht. Ansonsten herrschen die verschiedensten Schattierungen von Grau vor. Es ist nass, kalt und ekelig.
Perfektes Wetter also, um sich in aller Ruhe mal wieder mit seinem Bücherregal zu beschäftigen.
„Am Ende des Regenbogens“ ist ein Roman von Alan Dean Foster. Ein Autor, den ich bisher nur daher kannte, dass er Filme und Serien in Romanform umsetzt. So stammt unter anderem die Buchfassung der Alien Tiologie von ihm. Genauso wie die Reihe „Raumschiff Enterpise: die neuen Abenteuer“, welche auf den Geschichten der „Star Trek: Animated Series“ basiert. Genau daher kenne ich den Autor – eine Zeitlang habe ich nichts, was den Namen Star Trek trug, ungesehen, ungelesen oder ungespielt gelassen.
Als ich dann letztens wieder vor dem städtischen Bücherregal mit dem festen Willen, diesmal nur Bücher rein und keinesfalls raus zu nehmen, stand, fiel mir „Am Ende des Regenbogens“ in die Hände. Den Namen des Autors kannte ich, und der Klappentext tat sein übriges: das Buch kam mit. 


Eine Armee blutrünstiger Ungeheuer, angeführt von einem grausamen Magier, bedrohen die fruchtbaren Gothlanden. An der strategisch wichtigen Stadt Kyll- Bar- Bennid stellen sich die tapferen Heere der Menschen dem Schrecken entgegen. Und verlieren. Um jeden Widerstand im Keim zu ersticken, spricht der Zauberer Khaxan Munducru einen schrecklichen Fluch. Sämtliche Farben verblassen, das Land liegt fortan in ewiger grauer Eintönigkeit. Mit der Farbe schwindet auch die Lebensfreude und die Hoffnung. Das Land liegt in Trostlosigkeit dar, Rettung scheint es keine zu geben.
Doch vor seinem Tode in der Schlacht spricht ein weißer Magier einen letzten Zauber. Seine Haustiere verwandeln sich in Menschen. Der bunt zusammengewürfelte Haufen aus einem Hund, einer Schlange, einem Vogel und drei Katzen macht sich nun auf, den Zauber zu brechen. Dazu müssen sie das „Weiße Licht der reinen Farbgebung“ finden, welches sich hinter einem Regenbogen befinden soll. Eine turbulente Reise beginnt. 


Wie Ihr an der Zusammenfassung schon erkennt: die Eigennamen in dem Roman klingen wie Schüttelreim- Rollenspiel- Namen aus der Hölle. Allein auf den ersten Seiten finden sich Zungenbrecher und Seltsamkeiten ohne Ende. Wenn man das ausblendet und den etwas zähen Anfangsteil überstanden hat, erwartet einen aber ein wirklich unterhaltsames Buch. Das Verhalten der Tiere, die zwar jetzt menschlich aussehen, aber immer noch ihre Instinkte und Fähigkeiten besitzen, bringt einen immer wieder zum Schmunzeln. Die Geschichte ist insgesamt gut erzählt und schwungvoll geschrieben, und auch wenn die Handlung insgesamt recht austauschbarer Fantasy Standard ist, glänzt das Buch immer wieder mit verrückten Ideen, absurden Situationen und merkwürdigen Charakteren. Ein gut zu lesendes, unterhaltsames Buch. Genau das Richtige für solche grauen Tage, an denen es so scheint, als ob der Fluch des Munducru sich aus dem Buch hinaus geschlichen hat.

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