Donnerstag, 28. Dezember 2017

Mein CD Regal: Finsterforst


Finsterforst

Rastlos

 

 


Bands kommen und gehen. In unzähligen JuZes in ganz Europa tummeln sie sich. Manche schaffen es bis zu einem Plattenvertrag. Manche bleiben ihre ganze Existenz im Underground, bespielen kleinste Hallen und veröffentlichen auf Independent Labels ihre Sachen. Andere verschwinden genauso schnell, wie sie gekommen sind. Und dann gibt es manche, die schaffen es bis zum Plattenvertrag auf einem großen Label, Auftritte auf bekannten Festivals und größere Konzerthallen inklusive. Bands, die man mal in einem JuZe gesehen hat, gut fand und dann irgendwie aus den Augen verloren hat. Bis man eines Tages beim wühlen im Plattenladen eine ihrer CDs in der Hand hat. So geschehen bei mir mit Finsterforst. Die Band stammt wie ich aus dem Freiburger Raum, und war damals in der Region sehr aktiv. Durch meinen Umzug hab ich sie komplett nicht mehr auf dem Schirm gehabt, bis ich schließlich „Rastlos“ in den Händen hielt. Eine Wiederentdeckung, die mich wirklich mehr als nur freut.

Von Anfang an spielten Finsterforst Black Metal mit einer ordentlichen Priese Folk. Anfangs meistens schnell, roh und mit einer „Uftata“ Stimmung. Der Mix aus Welthass und Bierzelt halt, wie man es von Finntrol her kennt. Live sehr spaßig, doch das Debut „Weltenkraft“ wirkte dadurch für mich einfach zu beliebig. So gingen einige Jahre ins Land, bis ich eben „Rastlos“ in einem großen Elektronikfachgeschäft fand. Aus Nostalgie und heimatlichen Gefühlen hab ich das dann ungehört mitgenommen. Und bin seitdem restlos begeistert. Das Black Metal Gerüst ist geblieben, wilde Raserei gibt es aber nur noch selten. Schleppend und schwer kommt die Musik daher, düster, schwer und bedrohlich. Das Bierzelt wurde gegen eine ordentliche Priese Melancholie eingetauscht. Das Akkordeon nimmt zwar immer noch einen dominanten Teil in der Musik ein, verzichtet jedoch vollkommen auf „Uftata“ Ausbrüche. Unterstützt vom Keyboard, das hauptsächlich mit den schwarzwaldtypischen Hörnern aufwartet, baut es eine düstere Atmosphäre auf, die sich durch das ganze Album zieht. Textlich wurde der sonst Genre typische Kanon rund um Odin, Thor und die restliche Götterbande komplett eingemottet. Das eigene Sein, Selbstfindung und das Leben an sich bilden die Themen.
Die Songs bewegen sich alle jenseits der zehn Minuten Marke, wirken aber selten künstlich aufgebläht oder gar langatmig. Der „Finntrol“ Vergleich der Anfangstage hinkt hier gewaltig. „Moonsorrow“ ist die bessere Orientierung. Das schöne Coverartwork und die schlichte, aber stimmungsvolle Gestaltung des Booklets runden das Ganze passend ab.
Sahnehäubchen: Bei einem Festivalauftritt haben die Jungs gezeigt, dass man vielschichtige Songs nicht nur auf Platte präsentieren kann. Einige Abstriche gibt es zwar, aber die Songs funktionieren live genauso gut.
Ich habe das Adjektiv „erhaben“ nie ganz Verstanden. Bis ich „Rastlos“ kennen gelernt habe. „Erhaben“ beschreibt diese Musik recht gut.

Hier geht es zur bandeigenen Homepage 

Donnerstag, 21. Dezember 2017

In eigener Sache

Weihnachtszeit


Es ist soweit, die Feiertage stehen kurz bevor. Überraschend wie jedes ja. Überall sieht man jetzt Menschen hin und her hetzen, auf der Suche nach Geschenken für Ihre liebsten. Auf der Jagd nach dem perfekten Braten zum Fest. Beladen mit Unmengen an Schokolade, Süßkram und Weihnachtsschmuck. Ein großes gerenne für ein perfektes Fest. Nach so viel Stress in der Vorweihnachtszeit kommen die 2 Feiertage genau richtig.
Statt einem Text über Metal und seine teilweisen merkwürdigen Auswüchse möchte ich euch heute an dieser Stelle einen ruhigen Endspurt wünschen. Dazu ein Photo von einem meiner Lieblingsorte. Einfach so.



Ich wünsche Euch allen frohe Weihnachten und entspannte Feiertage.

Und für alle, die wissen wollen, wo das Photo aufgenommen wurde, geht es hier lang.

Donnerstag, 14. Dezember 2017

Aus dem Nähkästchen


Die Idee

Heute ist es endlich soweit. Ich fange an. Die Idee habe ich schon mehrere Wochen im Kopf. Erst klein und unscheinbar hat sie sich im hintersten Eck meines Gehirns eingenistet. Und ist dort gewachsen. Wurde größer. Konkreter. Und drängte sich immer öfter in den Vordergrund. Gegen Ende schrie sie geradezu danach, endlich umgesetzt zu werden.
Also sitze ich hier. Neben mir eine Kanne Kaffee. Nervennahrung in Form von Studentenfutter ist in Griffweite. Der PC ist hochgefahren, das Schreibprogramm läuft. Jetzt. Und während ich die leere Seite betrachte, schleicht sie die Idee wieder zurück in ihre stille Ecke. Die ganzen guten Sätze und Pointen, die ich gerade nur zu greifen brauchte – weg.
Nun ja, nicht so schlimm. Ich muss eh noch Wäsche waschen.

so ähnlich sieht es manchmal in meinem Kopf aus
Es ist 3 Stunden später. Die Wäsche gewaschen und aufgehängt. Die Küche ist auf Hochglanz poliert. Mein Trockenvorratsregal neu sortiert und geordnet. Und das Beste: die Idee ist aus ihrem Exil in den tiefen meines Gehirns zurückgekehrt und sprüht geradezu vor Tatendrang.
Also zurück vor den PC. Überschrift. Dann der erste Satz. Ich muss zugeben, der ist richtig gut. Die Idee schaut mir über die Schulter. Zusammen lesen wir ihn nochmal genau durch. Was für eine Grütze. Ich lösche Ihn. Der Cursor blinkt erwartungsvoll.
Die Idee beginnt sich zu langweilen. Ein kleiner Affe mit einer kleinen Trommel vor dem Bauch tritt neben sie. Zu dritt starren wir auf den leeren Bildschirm. „Tschak“. Der Affe haut einmal auf seine Trommel. Dann betrachten wir wieder den Bildschirm. „Tschak Bumm.“ Der Affe hat das Interesse verloren und beginnt, immer lauter seine Trommel zu bearbeiten. Der Idee gefällt das, Sie beginnt im Rhythmus zu springen und zusammen ziehen sie fröhlich lärmend davon. Ich seufze. Na gut. Immerhin ist die Überschrift gut, kernig und griffig. Ich speicher ab, schließe das Programm und öffne den Browser. 5 Minuten Pause werden mir bestimmt helfen meine Gedanken zu sortieren.

Zuerst besuche ich die Seite einer großen Tageszeitung, um zu erfahren was in der Welt heute passiert ist. Nach dem durchlesen der Schlagzeilen weiß ich, dass alle Spinnen und die Welt einen Schritt näher an den Abgrund gerückt ist. Also nichts Neues in den Nachrichten. Aber da ganz unten auf der Seite ist ein Artikel, der meine Aufmerksamkeit erregt: „Die 5 lustigsten Tiervideos im Netz“. Das ist perfekt, ich werde mir die anschauen und danach mit frischem Schwung mich um meinen Text kümmern. Klick. Ein süßes Katzenbaby prügelt wie besessen auf einen Kaktus ein. Klick. Ein Wombat benutzt eine Schildkröte als Taxi.
Am Ende habe ich mehr als die 5 Videos geschaut. Nach den 5 lustigsten Tiervideos habe ich die nächste Liste angeklickt: Tierbabys beim ersten füttern. Unendlich goldig. Und da - ein Labrador, der versucht mit seinem zu breiten Stöckchen durch die Tür zu passen. Klick. Klick. Klick.
Ich will mir einen Kaffee einschenken, schaue auf und stelle fest, dass ich die Kanne nur noch schemenhaft erkennen kann. Draußen ist die Sonne am untergehen, und der Tag, welcher doch gerade erst angefangen hat, neigt sich dem Ende. Ich mache dass Licht an und atme einmal Tief durch. Dann öffne ich wieder das Schreibprogramm. Die Überschrift, schon groß und in dicken Buchstaben geschrieben, scheint mich hämisch an zu grinsen. Und auch das blinken des Cursors scheint diesmal ein verächtliches Lachen zu sein. Ich schließe kurz die Augen, versuche mich zu konzentrieren und suche meinen Geist nach der Idee ab. Nichts. Ich nehme einen großen Schluck Kaffee und warte, bis die belebende Wirkung einsetzt. Aber auch hier Fehlanzeige. Während ich also dasitze und zu nichts anderem in der Lage bin als den verdammten Bildschirm anzustarren, werde ich langsam schläfrig. Dann finde ich in einer hinteren Ecke meiner Gedanken die Idee. Sie sitzt an einem Tressen. Die leeren Flaschen von ihr bezeugen, dass sie eine gute Zeit mit dem Affen hatte. Der ist nicht mehr zu sehen. Die Idee sieht auch nicht mehr alzu fitt aus, versonnen schaut sie in ihre Flasche. Vom Enthusiasmus und der Energie von heute Morgen ist nichts mehr übrig. Stattdessen ist sie eingehült in einem Mantel aus Selbstzweifel und Melancholie. Vor morgen Früh ist die nicht mehr zu gebrauchen. Na gut, eh Zeit für ins Bett zu gehen. Nach einem letzten Blick auf das leere Blatt fahre ich den PC herunter. Schlafenszeit.

Am nächsten Tag weckt mich die Sonne. Ich stehe auf und mache das Fenster auf. Ein Morgen wie aus dem Bilderbuch begrüßt mich. Klare Luft, blauer Himmel und das Zwitschern von unendlich vielen Vögeln. Ich atme tief ein. Heute ist es endlich soweit. Ich fange an.


Donnerstag, 7. Dezember 2017

Aus dem Nähkästchen


Aus dem Nähkästchen

Finnland




Der sechste Dezember ist für die meisten Menschen im christlich geprägten Teil Europas als St. Nikolaustag bekannt. Für gut 5 Millionen Finnen ist er allerdings auch der Nationalfeiertag:
am 6.12.1917 nutzte Finnland die Unruhen der Oktoberrevolution und erklärte die Unabhängigkeit von Russlands Somit feiert das Land der tausend Seen im Norden Europas dieses Jahr hundert jährigen Geburtstag.
Obwohl Finnland recht klein und ziemlich weit weg ist, und obwohl ich selbst bisher niemals persönlich dort war, beeinflusst es mein Leben erheblich. Zu einem sind da natürlich mit Nokia und Linux zwei technische Raffinessen, deren Nutzung lange Zeit für mich wichtig waren – unvergessen mein super robustes unkaputtbar 3410 mit sagenhaftem polyphonen Klingelton – bzw immer noch sind.
Zum anderen ist da natürlich die Musik. Diese hat im finnischen Bildungssystem einen ganz anderen Stellenwert als zum Beispiel in Deutschland. Das Land ist ein guter Nährboden für Bands aller Art. Gerade im Metal Bereich bietet Finnland eine fast unüberschaubare Zahl richtig guter Bands sämtlicher Spielarten, die dieses Genre zu bieten hat. Und einige, die es so eigentlich gar nicht gibt.
Egal ob klassischer Powermetal, Death, oder Black. Optisch auffallende Gruppen wie Lordi oder Battlelore. Oder Bands, die Komplett auf Genre Grenzen pfeifen wie Waltari. Für jeden Geschmack findet sich was.
Somit dürfte es kaum eine CD Sammlung eines langhaarigen Bombenlegers ohne mindestens einen Tonträger aus dem Land der Nordlichter geben.

Als ich den Heavy Metal so langsam für mich entdeckte, gehörte neben Blind Guardian auch Nightwish zu den ersten Bands, die mich umgehauen haben. Ein Kumpel hat mir die ersten beiden Alben in die Hand gedrückt, und ich war sofort begeistert. Powermetal mit einer Priese Filmmusik und Sopran Gesang- das war für mich neu. Kurz darauf erschien dann „Once“, und Nightwish ging buchstäblich durch die Decke. Es war kaum möglich, ihnen irgendwie auszuweichen. Selbst, wenn man keinen Metal gehört hat. Musikfernsehen, Interviews, Werbeeinspieler - das Ding war einfach überall. Auch wenn meine Begeisterung inzwischen etwas abgeflaut ist, die Band begleitet mich bis heute. Außerdem ist sie der Grund, aus dem ich Stratovarius kennengelernt habe. In einem Interview erwähnte Tuomas mal, wie erstaunlich viele gute Bands es in Finnland gibt, obwohl es so klein ist. Eine der genannten war eben Stratovarius, was mich dazu brachte, in den nächsten Plattenladen zu gehen und mal rein zu hören. Kurz darauf kam ich mit der ersten „Elements“ Scheibe wieder raus. Stratovarius ist die erste Metal Band überhaupt, die ich für mich ganz alleine entdeckt habe. Ohne das mir ein Kumpel die empfohlen hat. Somit ist diese Scheibe immer noch etwas Besonderes für mich.

Eine Zeitlang habe ich mich mich, inspiriert durch Tolkien, etwas intensiver mit den Schöpfungsgeschichten und Sagen der europäischen Kulturen auseinandergesetzt. In Finnland heist der Nationalepos „Kalevala“. Eine zentrale Heldenfigur ist Väinämöinen, ein alter und weiser Sänger. Die wohl bekannteste Geschichte handelt vom Sampoo, einer Mühle die Wohlstand aus dem Nichts produziert.
Durch die Kalevala bin ich über Amorphis gestolpert. Diese benutzen immer wieder Themen aus der Kalevala in ihren Liedern, und der Songtitel „Sampoo“ hat mich neugierig gemacht.
Trotz unzähliger Stilwechsel gehört diese Zufallsentdeckung zu meinen absoluten Lieblingsbands bis heute. Vor allen Dingen live eine der meiner Meinung nach besten Bands überhaupt. Aufgrund der Vielzahl an verschiedenster Stilen in ihrem Repertoire gleicht jedes Konzert einer Wundertüte. Von doomigen Death, über Folkmetal bis hin zu astreinem Pop: es kann einen alles treffen.

Ich könnte nun ewig weiter über finissche Bands reden. Belasse es aber an dieser Stelle einfach mal dabei. Alles Gute zum Geburtstag, Finnland, und danke für deine Musik.

Donnerstag, 30. November 2017

Mein CD Regal: Fiddlers Green


Fiddlers Green

The 1000th Concert Live ar Burg Hoheneck 2004. Celebrate!

 

 


Über Sinn und Unsinn von Live Alben kann und tut man viel diskutieren. Wer alle Studio Alben einer Band besitzt und regelmäßig auf deren Konzerte geht, wird sich wohl auch jede Live Veröffentlichung selbiger kaufen. Einfach um die Sammlung vollständig zu haben. Oder aber um die Erinnerung an das letzte Konzert Erlebnis nochmal aufzufrischen.
Wer mit der Band eher weniger zu tun hat, bekommt ein paar Songs, etwas rauer als auf Platte und mit ein paar blöden Sprüchen dazwischen. Teilweise in Sprachen, die man nicht versteht. Aber das ist auch egal, die wenigsten Künstler haben ein Ansagen Repertoire, dass über den üblichen „Habt ihr Bock auf uns, die wir die geilsten, größten und besten sind“ hinausgeht.
Oder aber das ganze wurde im Nachhinein so dermaßen glatt gebügelt, dass es sich bis auf leise Geräusche aus dem Publikum absolut gar nicht von der Studioversion unterscheidet. In diesem Fall ist gerade für den normalen Hörer der Mehrwert gleich Null und das ganze eher als eine Art Best off CD für Sammlung zu betrachten. Böse Zungen sagen zu solchen CDs auch Dinge wie „Geldmache“ oder „goldene Kuh melken“.
Aber es gibt auch Bands, bei denen machen Live Veröffentlichungen durchaus Sinn. Manchmal sind diese sogar spannender als die regulären Studio Alben. Power Wolf zum Beispiel gehört in diesen Kreis. Wer sie jemals Live gesehen hat, weiß, dass ihre Musik nur die Grundlage für eine optisch beeindruckende Show voller Kitsch und Klischees bildet. Das ganze Konzept der Band ist für die Bühne ausgerichtet, folglich bietet auch die Live DVD entsprechend Unterhaltung. Und einen deutlichen Mehrwert gegenüber den Studioalben.
Ähnlich verhält es sich auch bei Fiddlers Green. Die Studio Alben sind schön und gut, aber ihr selbst so genannter „Irish Independent Speed Folk“ ist nun einmal eindeutig für Live Konzerte gemacht. Egal, ob man als Konzertbesucher die Band kennt oder nicht. Wer bei dieser Mischung aus Traditionals und Eigenkompositionen nicht zum Tanzen kommt, ist selber Schuld. Der Mob tobt, die Band und das Publikum stacheln sich gegenseitig an. Spielt die Band schneller als das Publikum tanzen kann? Der Schweiß tropft irgendwann von der Decke und man selbst ist durchgeschwitzter als nach einer Runde Fitness Studio. Kurzum, die Fiddlers sind ein absolutes Live Spektakel.
Die CD Celebrate wurde beim – angeblich - ein tausendsten Konzert der Band aufgenommen und fängt die Energie der Shows gekonnt ein. Hier gibt es die Live Power relativ ungeschönt auf die Ohren. Blöde Sprüche, Verspieler und ein lautstarkes Publikum inklusive. Die CD riecht förmlich nach Schweiß und Bier. 

Hier gehts zur Homepage der Jungs 

Donnerstag, 23. November 2017

Debutastisch: Freedom Call


Freedom Call

Stairway to Fairyland





Powermetal ist wie eine Tafel Vollmilchschokolade. Meist hübsch verpackt, lecker, schnell gegessen und noch schneller wieder vergessen. Gut, aber ohne große Überraschungen. Die braucht es auch nicht, wer will von Vollmilchschokolade denn überrascht werden. Oder von Powermetal?
Es reicht meist schon ein Blick aufs Cover, um zu wissen, was musikalisch und textlich auf einen zukommt. Drachen, strahlende Helden und romantisch gemalte Burgen sowie ein verschnörkelter Bandname deuten es an: hier erwartet einen höchstwahrscheinlich schneller, melodischer Powermetal mit Melodien aus dem Disney Land.
Daran habe ich grundsätzlich meine Freude. Bands wie zum Beispiel Rhapsody of Fire schaffen es mit ihrer Mischung aus musikalischem Kitsch, der meist neoklassisch angehaucht daherkommt, und textlichen Fettnäpfchen etwas durchaus hören wertes zu erschaffen.
Alles gut also? Nicht ganz, denn hier kommt etwas ins Spiel, was Musik hören und genießen immer beeinflusst: das subjektive Empfinden. Für mich kommen die Herren einfach etwas zu ernst und zu abgehoben rüber. Vor lauter Perfektionismus wird jede freie Tonspur zu geklatscht. Am Ende wirkt es für mich dann meist überladen, zu sehr gewollt und verkrampft. Das trübt für mich den Hörgenuss, ist aber ein komplett weicher Faktor und hat nichts mit der Qualität der Musik zu tun.

Ganz anders verhält es sich für mich da bei dem Debut von Freedom Call. 1998 im fränkischen von Chris Bay und Dan Zimmermann, erschien 1999 der Erstling „Stairway to Fairyland“.
Cover, Bandlogo, Songtitel: schon vor dem ersten hören weiß man Bescheid, was einen erwartet. Die Jungs liefern einen pfeilschnellen, Keyboard lastigen Powermetal. Kitschige Texte, Kopfstimmen Sänger und Chöre inklusive. Das Ding klingt von vorne bis hinten fröhlich, ist voll geklatscht mit zuckersüßen Melodien und lässt eigentlich kein Fantasy Klischee aus. Warum mir das besser als eben jene genannten Rhapsody of Fire gefällt? Ganz einfach. Die Band spielt locker und unverkrampft auf. Man scheint sich dem Kitschfaktor vollkommen bewusst zu sein und reizt ihn mit voller Absicht aus. Von allen Zutaten, die einen guten Powermetal Song ausmachen, wird einfach immer eins mehr genommen. Mehr Melodie. Mehr Keyboardflächen. Mehr Plastikfanfaren. Immer mit einem hörbar dicken Grinsen im Gesicht.
So finden sich auf dem Album zehn papp süße Zuckerstücke. Aber kein einziger Totalausfall. Zugegeben, auf Albumlänge ist das schwer auszuhalten. Spätestens nach dem dritten Song droht Karies im Ohr. Aber jeder Song einzeln für sich schafft es, mir ein dickes Lächeln ins Gesicht zu zaubern, wenn er in meiner Playlist zufällig läuft.
Und deshalb ist für mich „Stairway to Fairyland“ ein absolut starkes Debut und der Beweis, dass man nicht immer alles im Leben zu ernst nehmen sollte.

Homepage von Freedom Call 
 

Donnerstag, 16. November 2017

Bücherecke: Sein Leben, Seine Milliarden


Don Rosa

Sein Leben, Seine Milliarden


Die Biografie des reichsten Mannes der Welt. 12 Kapitel lang. 212 Seiten stark. Eine klassische vom Tellerwäscher zum Milliardär Geschichte, angesiedelt in den bewegten Jahren des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Eine Geschichte voller Abenteuer, Intrigen und einer unerfüllten Liebe. Großes Breitwand Hollywood eben. Die Geschichte einer Ente.


Dagobert Duck, Weltenbummler, Unternehmer und eben reichster Mann der Welt, wurde von Carl Barks zunächst als reine Nebenfigur erfunden. In den 1950iger Jahren trat er jedoch immer häufiger als Hauptfigur auf und entwickelte eigene Charakterzüge. Daraufhin fütterte Barks seine Geschichten immer wieder mit Hinweisen auf Dagoberts Jugend und seinem Weg zum Erfolg. Diese Hinweise, „Barksche Fakten“ nennt Don Rosa sie – bilden den Grundstock der Biographie, welche Don Rosa in den 1990er Jahren für den Egmont Verlag anfertigte.
In Deutschland wurde „Sein Leben, seine Milliarden“ als Fortsetzungsgeschichte im Micky Maus Magazin veröffentlicht. Dort, zu Zeiten in denen ich das Heftchen für das absolute non plus ultra im Comic Bereich hielt, bin ich auch das erste mal darauf gestoßen. Von Anfang an begeistert, habe ich jedes Kapitel gesammelt, welches ich erwischen konnte. Zehn, Elf und Zwölf hatte ich schließlich komplett, den Rest bruchstückhaft auf Flohmärkten zusammen gestückelt. Ein Dicker Ordner voll sorgfältig raus getrennter, in Folie sicher verpackter Comic Seiten. Gesammelt, gelesen, und dann ein trauriges Dasein in der Ecke des Bücherregals gefristet. Bis zu dem Tag, an dem ich zufällig über den Sammelband gestolpert bin. Und meine Begeisterung für die Geschichte als Erwachsener neu entflammt wurde. Eine Begeisterung, welche auch Tuomas Holopainen hat und welcher er mit seiner Soloplatte gebührend Ausdruck verliehen hat.

Aufgewachsen in Glasgow als letzter männlicher Nachkomme eines verarmten schottischen Clans, zieht Dagobert als junger Mann in die Große weite Welt, um sein Glück zu machen. Amerika, Afrika, Australien und schließlich wieder Amerika- Dagobert verschlägt es überall hin, wo die Aussichten auf ein Vermögen am größten sind.
Die Geschichte wird dabei in wunderbar gezeichneten Bildern erzählt, die voll gepackt sind mit Details und historischen Schauplätzen. Somit gelingt Don Rosa ein beispielloser Drahtseilakt: die Lebensgeschichte von Dagobert Duck liest sich spannend und unterhaltsam, wie man es von einem Comic erwartet und ist Aufgrund seines Humors absolut für Kinder und Jugendliche geeignet. Auf der anderen Seite wirkt die Geschichte aufgrund ihrer Detaildichte absolut authentisch. Die Ereignisse, Daten und Schauplätze sind exakt recherchiert worden. Dagobert Ducks Weg kreuzt öfter den von historischen Berühmtheiten wie Wyatt Earp oder Theodor Roosevelt. Dieser beschließt nach seiner Begegnung mit der dickköpfigen Ente, wieder zurück in die Politik zu gehen.
Somit hat man auch als Erwachsener seine reine Freude daran. Vor allem wenn man feststellt, dass die ganzen seltsamen Ortsnamen und Personen, die man als Kind einfach als Comic Figuren, entsprungen aus der Phantasie des Zeichners, abgetan hat, wirklich existierten.
Meine Sammelausgabe enthält zusätzlich zu den 12 Hauptkapiteln noch die sechs Erschienen Zusatz Kapitel, welche teilweise Lücken in der Erzählung schließen. Zusammen mit den jeweils ein bis zwei Seiten starken Vorworten vor jedem Kapitel, in denen Don Rosa erzählt, welche barkschen und historischen Fakten er verwendete, ist diese Ausgabe für jeden Comic Fan fast ein Muss. Für Freunde der Ducks sowieso.

Donnerstag, 9. November 2017

Mein CD Regal: Tuomas Holopainen


Tuomas Holopainen

Music inspired by „The Life and Times of Scrooge“



Als ich das Erste mal gehört habe, dass Tuomas Holopainen an einer Art Soundtrack zu Don Rosas „Sein Leben, seine Milliarden“ arbeitet, war ich zunächst sehr skeptisch dem Projekt gegenüber. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich Solo Projekte bekannter Künstler immer etwas schwierig finde. Die Erwartungshaltung ist, verglichen mit dem Debut Album einer neuen Band, nämlich ganz eine andere. Man hat die  Sachen, die von dem Künstler bereits veröffentlicht wurden, unweigerlich im Ohr, man kennt seinen Stil. So kann dem Solo Album oft nur schwer komplett offen und neutral begegnen, und irgendwie ist man am Ende immer ein bisschen enttäuscht. Sei es, weil das Projekt musikalisch so absolut gar nichts mit den anderen Sachen zu tun hat. Oder aber genau das Gegenteil ist der Fall, und das Solo Projekt entpuppt sich als gefühlte Reste Verwertung der Hauptband.
Trotzdem hab ich mir „The Life and Times of Scrooge“ gleich am Veröffentlichungstag geholt. Zu einem bin ich ein großer Freund von Tuomas Holopainens Musik, vor allem Nightwish begleitet mich schon lange Jahre. Und zum anderen ist Don Rosas „Sein Leben, seine Milliarden“ mein absoluter Lieblingscomic. Don Rosa erzählt hier in 12 biographischen Kapiteln das Leben von Dagobert Duck, bekanntermaßen die reichste Ente der Welt. Die Geschichte ist unterhaltsam, liebevoll gestaltet und steckt voller Details und Anspielungen.

Auf den 10 Stücken der CD Orientiert sich Holopainen ziemlich dicht an der Vorlage. Jeder Song befasst sich mit einer Episode aus Dagoberts Leben, wobei die Zeit am Klondike während des großen Goldrausches im Mittelpunkt steht. Musikalisch lässt sich das ganze als klassische Soundtrack Musik mit einer ordentlichen Prise Folk bezeichnen. Die Stücke kommen mit wenig Gesang aus oder sind gleich komplett instrumental gehalten. Der einzige Song, der im klassischen Pop Schema geschrieben wurde, ist die Vorab Single „A Lifetime of Adventure“.
Im Buch verschlägt es Dagobert in seinem Leben um die ganze Welt. Von Schottland, Amerika, Afrika über Australien und wieder zurück nach Amerika. Dementsprechend abwechselnd ist die Musik gehalten: Schottische, schwere Dudelsäcke bei „Glasgow 1877“. Ein beschwingtes Banjo in „Into the West“. Digeridoo Klänge bei „Dreamtime“. Dennoch bildet das Album ein in sich geschlossenes ganzes und fängt die Atmosphäre des Buches geschickt ein. „Duels and Cloudscapes“ zum Beispiel orientiert sich am fünften Kapitel und startet monumental und episch, um dann im Mittelteil urplötzlich in Cartoon Musik der 40iger Jahre zu wechseln. Wer die Vorlage nicht kennt, wird hier wohl kurz am Verstand des Komponisten zweifeln. Aber mal ehrlich: wie sonst sollte der himmlische Golfplatz – Don Rosas Vorstellung vom Leben nach dem Tod für Schotten – klingen?
Wer Nightwish kennt,wird sich bei dieser CD sofort zu Hause fühlen. Trotz der deutlich hörbaren Unterschiede zu seiner Hauptband, die vor allem die Instrumentierung betreffen, erkennt man eindeutig seine Handschrift wieder. Manche Stücke klingen nach Nightwish unpluged, was für mich durchaus positiv ist. Wer das Buch nicht kennt, aber durchaus Freude an guten Soundtracks hat oder eben ein Nightwish Fan ist, sollte dieser CD auf jeden Fall eine Chance geben.
Für mich persönlich war der eigentliche Kaufgrund aber ein ganz anderer: Don Rosa hat für das CD Cover wieder zum Zeichenstift gegriffen. Das erste Mal seit 2006.

Donnerstag, 2. November 2017

Aus dem Nähkästchen


Gespräch zu früher  Stunde

 


Ich stolpere aus meinem Zimmer. Die WG Party gestern war ein voller Erfolg. Nach ein paar Stunden Schlaf melden sich meine Körperfunktionen wieder und ich muss dringend eine Keramik aufsuchen. Die Party ist inzwischen fast vorbei. Außer ein paar vereinzelten Grüpchen und einzelnen Bierleichen hat sich das Wohnzimmer geleert. Draußen zwitschern schon die ersten Vögel. Oder irgendwelche Vögel, die Sonne steht schon ziemlich hoch. Ich schaue auf die Uhr. 10 Uhr Morgens.

Morgenstimmung ohne Kater
Der Weg zum Bad ist mit Flaschen und leeren Bechern gepflastert. Wie ein Storch bewege ich mich langsam durch den Flur. Ich muss unbedingt mit dem Aufräumen anfangen. Zumindest die Laufwege. Zu früher Stunde und mit schwerem Kopf ist der Flur ein gefährlicher Hindernisparcours.
Deshalb führt mich mein Weg nach dem Stopp im Bad erst mal in die Küche. Müllbeutel besorgen. Am Kühlschrank halte ich an. Was wollte ich in der Küche? Stimmt ja, ein Bier.
Mit einem mich glücklich machenden „Plopp“ öffnet sich die Flasche. Ich setze mich ins Wohnzimmer. Dort unterhält sich mein Mitbewohner angeregt mit dem Ausschnitt einer jungen Dame. Ich kenne sie nicht, aber ganz offensichtlich gehört sie nicht zu der Sorte Mensch, die öfter - oder freiwillig - mit langhaarigen Bombenlegern rum hängt.
Scheinbar hat sie den tödlichen Satz: „Für mich klingt das alles gleich.“ gebracht. Typischer Anfänger Fehler. Was folgte ist ein endloser Monolog über die Entwicklung und inhaltlichen sowie musikalischen Unterschieden in den verschiedenen Subgenres. Voll gespickt mit begriffen aus dem Brockhaus für Musiker.
Als ich mich zu ihnen setze, versucht er gerade, ihr den Unterschied zwischen Death und Black Metal zu erklären. Ihr Gesicht spiegelt eine Mischung aus Verwirrung und Langeweile wieder. Würde er etwas weiter nach oben schauen, würde er feststellen, dass die Frau händeringend einen Fluchtplan schmiedet.
Kurz entschlossen springe ich ein. „Also grundsätzlich sind sowohl Black als auch Death Metal in Musik gegossener purer Hass mit allen seinen einzelnen Facetten wie Aggression, Gewalt, Wut, Ohnmacht. Dabei ist Death Metal eher der Hass auf andere und die Welt. Krieg, Tod, Gewalt, Zombies. Perfekte Themen für eine Death Metal Band“
„Aha. Und warum hört man sich so etwas an?“
„Katharsis. Wenn alles Scheiße ist. Aufdrehen. Ausrasten. Death Metal knüppelt alle Probleme herrlich klein. Danach geht es einem viel besser.“
Sie sagt nichts. Aber ihr Blick verrät, dass sie an meinem Verstand zweifelt. Soll mir recht sein. Ich fahre fort. „Black Metal ist auch Haß. Aber eher der subtile. Der Hass auf sich selbst. Dieser Klumpen, der Tief in uns liegt und nur aus negativen Gefühlen besteht. Der mit jedem Tag, mit jeder Scheiße die wir erleben, wächst und vor sich hin gärt So wie sich das anfühlt, diese Mischung aus Hass und Hilflosigkeit, so klingt Black Metal. Schwer, langsam, alles zermürbend. Es wächst und schwillt an, bis es schließlich aus uns heraus bricht“ Ich rede mich in Rage. Erzähle Ihr über die Abgründe der menschlichen Seele und warum es in Musik ausgedrückt so gut ist.
Sie trinkt den letzten Schluck ihres Bieres. „Ok Jungs, mir reicht es.“ Sie schaut meinen Mitbewohner an. „Ich hab zwar keinen Ton von dem, was du gesagt hast, verstanden. Aber ich fand dich süß. Etwas seltsam und schräg, aber süß. Hab mir überlegt, ob ich dich nach deinem Vortrag in dein Zimmer schubsen soll. Bisschen Frühsport. Aber der da.“ sie zeigt auf mich, „ der ist ein Eins A Stimmungskiller. Totaler Freak. Ich finde dich echt schräg. Metaler haben wohl echt alle einen an der Waffel.“ Sie lässt noch ein paar Bemerkungen über mich ab, die von Fäkal Worten und Primaten vergleichen begleitet werden. Dabei sammelt sie ihre Sachen zusammen und verschwindet schließlich aus der Tür.
Mein Mitbewohner schaut mich fassungslos an. „Ich glaub es einfach nicht. Du kannst doch nicht einfach so die Monika vertreiben. Alter, ich hab sie fast geknackt!“ Ich angle ein noch geschlossenes Bier hinter der Couch vor und drücke es ihm in die Hand. „Tut mir leid. Aber überlege doch mal was für Musik ihr beim Matrazensport gehört hättet. Bieber?“ Er öffnet das Bier und schaudert dabei. „Bloß nicht. Ich vertrage keine brutale Musik so früh am Morgen.“ 

Mehr Geschichten aus dem Nähkästchen:  Das Musikvideo und Ich

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Debutastisch: Airbourne


Airbourne

Runnin Wild





Eine Hard Rock Band aus Australien. Aufs wesentliche reduziert, sprich Bass, Gitarre und Schlagzeug. Eingängige Riffs, große Mitgröhl Refrains. Ein Schelm wer da an Rose Tatoo oder AC DC denkt.
Zugegeben, innovativ ist bei Airbourne wirklich rein gar nichts. Es handelt sich um astreinen, nach Schweiß und Schnaps schmeckenden Hard Rock mit breitbeiniger Rockn Roll Attitüde. Punkt. Wäre die moderne, druckvolle Produktion nicht, könnte man beim reinen anhören Schwierigkeiten bekommen, Airbourne als solche zu erkennen. Alleinstellungsmerkmale? Fehlanzeige. Dafür jede Menge Herzblut, Spielfreude und Schweiß.
Auf Platte schon gut, live absolute Bombe. Vollgas Rock, egal ob in der kleinen Musikhalle ums Eck oder auf großen Festivalbühnen. 

Recht früh begann Joel o Keefe eben jene AC CD auf der Gitarre nach zuspielen. Dem Wikipedia Artikel zufolge steckte er damit seinen Bruder Ryan an, der daraufhin Schlagzeug spielen lernte. 2003 wurde aus dem musizierenden Brüder Gespann eine vollwertige Band, komplettiert durch einen zweiten Gitarristen und Bass. Die erste Demo wurde ein gezimmert und die ersten Konzerte gespielt. 2005 wurde Capitol Records auf sie aufmerksam, und 2007 erschien eben das Debut Runnin Wild.
Seitdem wurden die Gigs immer größer, Konzerte mit Szene Größen und musikalischen Vorbildern wie Motörhead standen an.
Seitdem hat sich Airbourne als feste Größe im Rock Zirkus etabliert. Drei weitere Studio Alben erschienen, zuletzt 2016 „Breakin Outta Hell“
An der Marschrichtung haben die Jungs nichts geändert. Auch darin bleiben sie ihren Vorbildern treu. Aber wozu auch etwas ändern, was funktioniert? Wer auf Abwechslung und Komplexität steht, macht um solche Bands eh einen großen Bogen. Und für alle, die ihre AC DC Sammlung in und auswendig kennen, ist Airbourne die perfekte Ergänzung. Ob man nun alle Platten haben muss oder nicht, ist wohl Geschmackssache. Aber jedem, der auf Hard Rock steht, kann ich „Runnin Wild“ wärmstens empfehlen. Ein dreckiges, rotziges Debut und ein ausgestreckter Mittelfinger in Richtung von kurzlebigen Musiktrends und Modeerscheinungen. 

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Bücherecke: Jugend ohne Gott


Ödön von Horvath

Jugend ohne Gott


Es ist einer dieser Abende, an denen man nicht wirklich weiß, was man mit sich anstellen soll. Es ist zu früh fürs Bett, zu spät um noch großartig nach Draußen zu gehen. Den Fernseher will man nicht einschalten. Ein Film schauen wäre zwar gut, aber beim Fernsehprogramm läuft das meistens auf 2 Stunden hin und her gezappe raus. Gesehen hat man dabei nichts. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass nichts Gescheites kommt. Und die Ahnung, dass ein Blick ins Programmheft einem wohl die Folter erspart hätte.

Was bleibt zu tun? Die DVD Sammlung kennt man bereits auswendig. Aber Kino wäre mal wieder eine Idee. Ein Blick ins Internet und schon weiß ich: das einzige was jetzt noch kommt ist „Jugend ohne Gott“. Bei dem Namen klingelt es bei mir im Hinterstübchen. Das habe ich doch schon einmal gehört? Verstaubte Zahnrädchen laufen an, es rattert und klackert. War das nicht ein Roman? Und so finde ich mich anstatt im Kinosessel im Keller wieder. Vor mir die Kiste mit den ganzen Schullektüren. Hauptsächlich eine Sammlung der sattsam Bekannten und leidlich gemochten gelben Reclam Hefte. Sophokles, Schiller, Goethe. Das Gesamte Folterarsenal mit dem Deutsch Lehrer auf wehrlose heranwachsende losgelassen werden. Eine kleine Sammlung der bedeutsamsten Werke der Menschheitsgeschichte, sicherlich. Aber das wenigste davon liegt im Interessenspektrum eines 14 Jährigen Jungen. Zu wenig Brüste. Und wenn welche darin vorkommen, muss man den Satz erst einmal Zwanzig mal lesen, um das überhaupt mit zu bekommen.
Nach etwas wühlen halte ich es schließlich in der Hand: Ödon von Horvath, Jugend ohne Gott. Um was es geht weiß ich nicht mehr. Ich habe nur die Vage Ahnung, dass es zu den erfreulicheren Werken aus der Schulzeit gehört.
Einige Tage später weiß ich auch warum. Die Geschichte eines jungen Lehrers, der in einem faschistischen Staat versucht klar zu kommen und in einen Mordfall verstrickt wird, ist schlicht und ergreifend fesseln. Und zur gleichen Zeit erschreckend.
Aus der Ich Perspektive geschrieben, zeichnet der Erzähler ein düsteres und erdrückendes Bild einer Gesellschaft, die den Staat über grundlegende Menschenrechte und Moral hebt. Dass dabei auf genaue Ortsangaben und Namen verzichtet wird, macht das ganze richtig beklemmend. Die Geschichte spielt in einem zeitlosen Setting, es kann überall und immer passiert sein. Man kann sich nicht raus reden und sagen: „Ja, das waren die Nazis. Das kann so nicht mehr passieren“ Mit keinem Wort wird das dritte Reich erwähnt.Genau das macht den Roman für mich so einzigartig und zu einem der Besten, welche man über die dritte Reich Thematik lesen kann.
Ein beeindruckender Roman, über dessen wieder Entdeckung ich mich freue. Aus dem Keller hat er es wieder hoch ins Bücherregal geschafft. Den Film habe ich bisher noch nicht gesehen. Ich habe noch genug Bauchweh vom Buch.

Weiterlesen: Weniger für den Kopf, mehr für die pure Unterhaltung.  

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Mein CD Regal: Deserted Fear


Deserted Fear

Dead Shores Rising

 

 


Ein idyllisch gelegener Baggersee. Bikini Schönheiten räkeln sich in der Sonne. Aus dem Ghetto Blaster schallt angenehme Lala Musik. Hier handelt es sich unverkennbar um den Anfang eines Death Metal Videos. In den folgenden drei unterhaltsamen Minuten geben uns Deserted Fear eine Lehrstunde über das Flirten. Beziehungsweise über das Scheitern dabei.
Musikvideos zum kennenlernen neuer Bands- darüber hab ich mich letztens ausführlich ausgelassen. Deserted Fear kannte ich davor noch nicht. Aber da es außer einer netten Video Idee mit pubertärem Humor und Pfeffi eben auch noch einen richtig guten Song um die Ohren gab, hat sich das rasch geändert. Kurz darauf hab ich mir „Dead Shores Rising“ geholt. 

Gegründet 2007 in Thüringen, legen sie mit dieser Veröffentlichung ihren bereits dritten Longplayer vor. Und der hat es in sich. Ein kurzes, nettes Intro. Ein kleines atmosphärisches Zwischenspiel. Mehr Schnick Schnack gibt und braucht es hier nicht. Death Metal der alten Schule, schnörkellos geradeaus. Kein Song wirkt zu kurz oder zu lang. Perfekte Musik zum aufwachen, Auto fahren und Baulärm übertönen.
In der Presse liest man immer wieder vergleiche mit frühen Death oder God Dethroned. Ich selber bin mit vergleichen immer etwas vorsichtig. Hier trifft es allerdings zu. Fans dieser beiden Bands und ähnlich gearteter Kapellen machen bei Deserted Fear auf keinen Fall was falsch. Werden sie aber wohl schon kennen. Denn das ich erst jetzt auf die Jungs aufmerksam geworden bin, ist recht verwunderlich und liegt wohl an einer gewissen Scheuklappen Haltung meinerseits.
Seitdem ich die CD gekauft habe, entdecke ich überall „Deserted Fear“. In Interviews. Im CD Regal. Auf Flyern für Konzerte und Festivals. Egal wohin ich schaue, die Band wirkt momentan omnipräsent. Seltsam, dass ich das nicht bemerkt habe. Beziehungsweise konsequent weg ignorieren konnte.
Bleibt noch ein kurzer Blick ins Booklet. Relativ schlicht gehalten, in stimmungsvollen schwarzweiß mit den üblichen Bandfotos. Soweit, so normal. Am Ende finden sich noch drei herrlich morbide Zeichnungen, die das ganze schön abrunden. Zusammen mit dem richtig gut gemachten Coverbild bietet die CD somit nicht nur feinstes Futter für die Ohren, sondern auch einige optische Schmankerl. 

Gehört definitiv in jedes CD Regal.

Hier gehts zum Internetauftritt von Deserted Fear 

Weiterlesen: Mein CD Regal: Zombieslut

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Aus dem Nähkästchen


Das Musikvideo und Ich


Als ich bewusst angefangen habe mit Musik hören, lag das Musikfernsehen in den letzten Zügen. Mtv und Viva sendeten zwar noch Musikvideos und Shows, welche sich mit dem aktuellen Geschehen in der Pop Welt auseinandersetzten. Meistens waren irgendwelche frisch gecasteten Künstler und Gruppen zu sehen, die mit ihrem Zahnpasta Werbelächeln durch absolut nichts sagende Musikvideos hüpften. Es reihte sich ein austauschbares Musikvideo an das andere. Sicher, die Gesichter sahen anders aus. Mal waren es ein Haufen schmachtend dreinschauender Jungs. Mal Mädels mit Schlafzimmerblick. Statt „Baby, Baby“ wurde „Love, Love, Love“ gesungen. Trotzdem erforderte es für mich ein hohes Maß an Konzentration, um die Hüpfdohlen auseinanderhalten zu können. Richtig gut gemachte Musikvideos, die zu dem Song einen künstlerischen Mehrwert lieferten, suchte man damals vergebens. Michael Jacksons Zombie Tanz oder Freddys Hausfrauen Auftritt hatten schon einige Jahre auf dem Buckel.
Wer damals eben nicht auf Chart Musik stand, hatte es schwer. Head Bangers Ball war schon lange Geschichte. Andere Shows, die sich mit Nischenmusik auseinander setzten, waren Mangelware. Oder wurden ins Nachtprogramm verbannt. Der Tag war für überdrehte Casting Bands und Schalala reserviert. Wenn mal keine Werbung für ein tolles Handy Spiel im Spar- Abo Preis lief heißt das. Und natürlich die neueste und allerbeste Reality Show aus den USA, grottig und lieblos übersetzt. Alternde Rockstars auf Brautschau zwischen jungen und konservierten Frauen. Oder die 24 Zimmer der gemieteten Super Villa irgendeines amerikanischen C Promis. Musikvideos wurden immer mehr zur Nebensache. Das M bei Mtv verkam zur Nebensache, neue Animes, Sitcoms und eben noch mehr Reality Formate sollten Einschaltquoten liefern. Das ging bis zu dem Punkt, an dem sich das Musikfernsehen selber abschaffte.

Bedeutete das Ende des Musikfernsehens auch das Ende des Musikvideos? Vorübergehend, vielleicht. Gerade große Plattenfirmen hielten sich mit der Produktion neuer Videos zurück. Aber neben dem konventionellen Fernsehformat entwickelte sich heimlich, still und leise das Internet. Videoplattformen betraten dieses Neuland. Videos konnten hochgeladen, gestreamt und geteilt werden. Je schneller das Internet wurde, desto besser die Qualität der Videos. Und die Relevanz der Video Portale. Allen vor ran Youtube. Und ganz allmählich kamen sie wieder: die Musikvideos. Kleine Bands nutzten die Möglichkeit, um in mühsamer Eigenproduktion ihre Musik bekannter zu machen. Die Plattenlabels entdeckten Youtube ebenfalls für sich. Auf eigenen Kanälen promoten sie ihre Bands mit Studio Reportagen, Track by Track Diskussionen, Interviews und eben Musikvideos. Zugegeben, an der filmischen Qualität hat sich nicht viel geändert. Meistens bearbeiten böse dreinschauende Langhaarige ihre Instrumente in alten Fabrikhallen, verlassenen Wäldern oder zerklüfteten Gebirgslandschaften. Spannend ist dabei meist nur die Frage, ob die Jungs ihr Equipment wirklich in die Pampa gefahren haben oder es gemütlich vor dem Blue Screen drehen konnten.
Hin und wieder finden sich aber richtig schöne Kleinode, welche nicht nur musikalisch, sondern auch filmisch überzeugen. So huldigen Lordi zu „Blood Red Sandman“ den guten alten Horrorfilmen und bieten eine 3 minütige Variante von „Tanz der Teufel“. Und Deserted Fear erklären uns, was Zombies und Pfeffi mit flirten zu tun haben.
Auch wenn die Originalität bei den meisten etwas auf der Strecke bleibt, Musikvideos sind für mich inzwischen eine willkommene Möglichkeit, neue Bands für mich zu entdecken. Und dadurch, dass es nicht durch die Filter eines Programmdirektors geht, der entscheidet was relevant ist und was nicht, hat das Internet definitiv einen Vorteil gegenüber dem altmodischen Musikfernsehen: jede Musikrichtung ist vielfältig vertreten. Was ich sehe und was nicht, entscheide ich.

Zum reinschauen: Lordi und Deserted Fear bei Youtube

Zum weiterlesen: Aus dem Nähkästchen: Früher waren die besser


Donnerstag, 28. September 2017

Raus. Gehen: Burg Fleckenstein



Blick auf die Fleckenstein

Zwischen den Nordvogesen und dem Pfälzer Wald gibt es einen wunderschönen Wanderweg, der auf zehn Kilometern Länge vier beeindruckende Burgruinen miteinander verbindet. Als Startpunkt eignet sich Burg Fleckenstein, die Größte und am besten erhaltene Ruine. Touristisch recht gut erschlossen, finden sich hier ausreichend Parkplätze. Dazu gibt es ein Besucherzentrum mit Gastronomie, Souvenirshop und Abenteuerspielplatz für die Kleinen. Die Besichtigung der Burg kostet Eintritt und kann wahlweise mit oder ohne Führer gemacht werden. Wer jetzt befürchtet, dass es dort recht trubelig zu gehen kann, hat recht. Fleckenstein ist mit knapp 80 000 Besuchern im Jahr nach der Hoch Königsburg die am meisten frequentierte Burgruine im Elsass. Wem das zu viel ist, fährt einen der zahlreichen anderen Wanderparkplätze in der Gegend an, wie zum Beispiel am Gimpelhof. Wer es ruhiger mag, sollte die Gegend in der Hauptsaison grundsätzlich meiden. 

Turm der Hohenbourg
Und dennoch lohnt sich ein Besuch. Zu einem sind die Burganlagen optisch beeindruckend. Zum anderen kommt man von der Fleckenstein aus recht einfach und bequem auf den Rundwanderweg, der über schmale Waldwege die anderen Ruinen miteinander verbindet. Und hier verläuft sich der alles recht schnell. Schon nach ein paar Schritten hat man den Trubel hinter sich und kann in aller Ruhe die beeindruckende Natur der Vogesen und des direkt angrenzenden Pfälzer Waldes genießen. Die zehn Kilometer sind nicht allzu anspruchsvoll. Eine einigermaßen gute Kondition und Trittsicherheit ist jedoch erforderlich. Kinderwägen kommen nicht durch.
Außer der Fleckenstein besucht man die Burgruine Löwenstein, die Hohenbourg und nach einem kurzen Abstecher über die Grenze, von Frankreich nach Deutschland und von den Vogesen in den Pfälzerwald, die Wegelnburg. Sie sind alle für den Besuch offen und liegen malerisch in der schroffen Felslandschaft.
Auf der Hohenbourg ist der Turm begehbar. Von dort aus hat man einen beeindruckenden Ausblick über den Pfälzerwald und die Vogesen. Da es sich bei den Ruinen um Felsenburgen handelt, die teilweise recht kühn an den Rand gebaut wurden, ist Schwindelfreiheit und Trittsicherheit von Vorteil.
Obwohl am schlechtesten erhalten, ist Burg Löwenstein mein persönlicher Höhepunkt auf dem Rundweg. Sie liegt auf zwei eng beieinander liegenden Felsen, die über Treppen und Stege gut zu begehen sind. Außer einiger Mauerresten ist von der Burganlage nicht mehr viel übrig, aber die kleine Klettertour auf die beiden Felsen belohnt einen mit einem atemberaubend schönen Ausblick. Oben auf der Plattform ist es meistens auch ruhig genug, um sich einfach mal hinzusetzen und nichts zu tun, außer die Landschaft auf sich wirken lassen.
Zurück an der Fleckenstein kann man sich dann doch noch auf den Trubel einlassen. Die Gastronomie hat zwar nur den Charme einer Autobahnraststätte, aber dafür ist die Terrasse schön gelegen und lädt zu einem kühlen Bier ein.
Die Wanderung ist mit 4 Stunden angegeben. Die sind für normale Wanderer durchaus realistisch. Wer gut in Form ist, wird schneller durchkommen. Auf jeden Fall sollte man genug Zeit einplanen, um sowohl die Burgruinen als auch die beeindruckenden Felsenformationen in Ruhe zu genießen.


Zum Planen findet sich hier der Link zur offiziellen Seite der Fleckenstein. Hier erfährt man alles über Anfahrt, Preise und Öffnungszeiten

Weiterlesen: Raus.Gehen: Hochburg

Donnerstag, 21. September 2017

Bücherecke: "Die Zwerge"


Markus Heitz

Die Zwerge


Youtube ist ein Füllhorn der seltsamsten Dinge und aufwändig präsentierten Nichtigkeiten. Es ist voll mit süßen Katzen, Schmink Tipps und Menschen, die andere Menschen grundlos beleidigen. Man stolpert aber auch immer wieder über echt sinnvolle, interessante oder spannende Dinge.
Wie zum Beispiel das Video zu Blind Guardians „Children of the Smith“. Ich weiß nicht, was mich mehr begeistert hat: die Tatsache, dass es eine PC Spiel Umsetzung von Markus Heitz Roman „Die Zwerge“ gibt. Oder dass die Entwickler von King Arts ausgerechnet Blind Guardian dazu gebracht haben, einen Song dazu bei zu steuern. Der es dazu noch echt in sich hat. Symphonisch, episch, speedig. Geschickt verbinden die Barden ihre alten Trademarks mit der Ausrichtung der neueren Scheiben und liefern einen blitzblanken, eingängigen Song ab, der so auch wunderbar auf das Album „At the Edge of Times“ gepasst hätte. Hier gelang es Blind Guardian für mein empfinden wirklich gut, die alten Stärken mit dem neuen Stil zu einem stimmigen Ganzen zu vereinen.

Der Song schafft es auf jeden Fall von der ersten Minute an, eine schöne Phantasie Atmosphäre zu verbreiten. Zusammen mit dem Video, welches Hauptsächlich aus Spielausschnitten besteht, fängt die Musik wunderbar die Stimmung des Buches ein. Grund genug für mich danach „Die Zwerge“ mal wieder aus dem Regal zu holen.

Eingeschlossen von einer Bergkette liegt das geborgene Land, in dem die Königreiche der Elben und Menschen sicher vor äußeren Gefahren friedlich existieren. 5 Zwegenreiche in den Bergen beschützen sie über Jahrhunderte vor dem Bösen, welches außerhalb lauert. Bis eines der Reiche durch Verrat fällt, und Orks, Trolle und Schlimmeres in das geborgene Land dringt.
Fast Tausend Jahre später rückt der Zwerg Tungdil, ein Findelkind, das unter Menschen weitab von seinem Volk aufgewachsen ist, unfreiwillig in den Mittelpunkt der Ereignisse. In seinen Händen liegt nun nicht nur die Zukunft seines Volkes, sondern das Schicksal des geborgenen Landes.
Die Handlung ist zugegebenermaßen etwas langweilig und vorhersehbar. Junge vom Land rettet die Welt. Aber durch sein erzählerische Talent schafft es Markus Heitz, den etwas faden Grundplot mit vielen witzigen Details und überraschenden Wendungen spannend und kurzweilig zu präsentieren.Das Buch hat ein hohes Tempo, spannende Wendungen und witzige Wortgefechte. Dafür sorgen vor allem das Zwillingspaar Boendil und Boendal Zweigklinge, deren Leidenschaften gutes Bier, würziger Käse und eine ordentliche Keilerei sind. Zum anderen lockert der Schauspieler Rodario die Handlung auf. Seine loses Mundwerk bringt ihn nicht nur immer wieder in Schwierigkeiten, sondern auch in die Schlafgemächer der Frauen. Egal, ob diese verheiratet sind oder nicht. Dadurch hat er auch ein gewisses Talent entwickelt, sich aus brenzligen Situationen raus zu winden. Wie zum Beispiel die Begegnung mit einem wütenden Ehemann.
So ist „Die Zwerge“ zwar keine Ausgeburt an Originalität, aber es ist sehr schön geschrieben und weiß bestens zu unterhalten. Auch beim zweiten mal lesen. Oder dritten.

Hier findet ihr  das Video auf Youtube 

Und hier ein weiteres Buch aus meinem Regal

Freitag, 15. September 2017

Debutastisch: Manowar

Manowar

Battle Hymns

 

 


Die ersten Metal Bands, die ich überhaupt gehört habe, gehören wohl zu den klassischen Einsteigerbands. Nightwish, Blind Guardian, Helloween. Von Manowar, die man wohl auch zu dieser Riege zählen kann, habe ich allerdings erstmals die Finger gelassen. Damals haben sie gerade „Warriors of the World“ veröffentlicht. Ein extrem kitschiges Cover, eine schnarch langweilige Single und alte Männer, die in Interviews nichts anderes machen als sich selbst zu beweihräuchern. Den Hype, der um dieses Album veranstaltet wurde, konnte ich absolut nicht nachvollziehen. Ein halbgares Album und eine Band, die in Klischees zu baden scheint - das sollte die Sensation im Metal Universum sein? Die Kings of Metal? Lauteste Band der Welt? Ganz so schlimm, wie in dem Verriss auf Laut.de beschrieben, fand ich das Album zwar auch nicht. Aber alle Punkte, welche mich an Manowar gestört haben, bringt diese Kritik herrlich überspitzt auf den Punkt. Man mag inhaltlich zwar andere Meinung sein, aber es ist ganz unterhaltsam zu lesen.

Für mich blieb es dabei. Ich hielt Manowar für einen albernen Zirkus, komplett überbewertet und ziemlich überflüssig. Jahrelang machte ich , so gut es eben ging, einen Bogen darum. Auch die ständigen Aussagen von Bekannten von mir, dass Manowar früher viel besser waren, überzeugten mich nicht. Die Paar Songs mehr, die ich inzwischen von ihnen kannte, haben mich auch nicht gerade vom Hocker gehauen. Nett und gut geeignet für Trinkspiele. Warum die Band so unglaublich erfolgreich ist hat sich mir dadurch aber immer noch nicht erschlossen.

Hat es mit dem Kauf vom Debüt übrigens auch nicht. Aber was in den frühen 2000er Jahren eine dicke Staubschicht und einen hohen Fremdschämfaktor besaß, wirkt auf „Battle Hymns“ um einiges frischer. Knackige Metal Songs, kurzweilig und ohne großen Schnickschnack. In einer Zeit, als Haarspray im Metal wichtiger war als musikalisches Talent, war das auf jeden Fall eine Besonderheit. Mit „Death Tone“ und dem Tielsong sind zwei Songs dabei, die ich richtig stark finde.
Ich besitze die Classic Rock Series Version. Das heißt, geremasterd und mit einem Artikel über die Entstehung von „Battle Hymns“ im Booklet ausgestattet. Was beim Lesen von diesem auffällt, ist dass Manowar schon mit diesem Debut das Wort Bescheidenheit in den hintersten Winkel ihres Wortschatzes verbannt hatten. Jung, wütend und komplett von Ihrem Talent überzeugt polterten sie von Anfang an gegen etablierte Bands. Als„False Metal“ bezeichneten sie die Menge an Glamrock Bands. Sie seien alle müde, kraftlos und gelangweilt. „Manowar“ wird dass alles in den Schatten stellen, ja regelrecht zerstören, weil sie hungriger und schlicht besser sind als alles andere. Typisches „Think Big“ von der ersten Minute an. Was bei einer Band, die gerade Ihr erstes Album veröffentlicht, noch sympathisch respektlos rüber kommt, wirkt allerdings mehr als zwanzig Jahre später nicht mehr so überzeugend. Manowar präsentieren sich immer noch mit der Attitüde der jungen Wilden, die sich selbst als einfach besser als der Rest betrachten. Das kann man respektieren. Oder es schlicht lächerlich finden. Aber eins muss man den Jungs zu Gute halten: sie haben ihr Ding durchgezogen. Und sind verdammt weit damit gekommen.



Donnerstag, 14. September 2017

In eigener Sache


Regen und Gehirnträgheit

 


Heute findet sich an dieser Stelle nicht wie gewohnt ein neuer Beitrag, der irgendwie irgendetwas mit Heavy Metal zu tun hat. Das Regenwetter hat eine Gehirnschnecke mitgebracht. Die sitzt nun gemütlich auf meinem Kopf und saugt fröhlich jegliche Ideen und Motivation auf.

Der aktuelle Artikel wird Morgen erscheinen, wer mag kann sich jetzt noch hiermit etwas Sonne im Kopf machen.

Donnerstag, 7. September 2017

Mein CD Regal: Zombieslut


Zombieslut

Massive Lethal Flesh Recovery

 

 


Konzerte im JuZe oder in der Kneipe um die Ecke finde ich klasse. Egal, ob man eine der Bands bereits kennt oder nicht, sie garantieren fast immer einen unterhaltsamen Konzertabend. Hin und wieder entdeckt man eben etwas für die Sammlung. Dass dies bei mir durchaus öfters der Fall ist, könnt ihr hier oder da nachlesen. Auch „Zombieslut“ reihen sich in die Riege der Konzert Entdeckungen ein.
Ich habe einige Tage vor dem Konzert einen Flyer in die Hand gedrückt bekommen. Klar zu lesen war nur, dass es sich um ein Metal Konzert handelt und wann und wo es stattfindet. Die Teilnehmenden Bands waren schon schwerer zu erkennen. Da es sich hauptsächlich um Death und Black Bands handelte, waren die Logos künstlerisch bis zur unlesbarkeit verschnörkelt. Bis auf „Zombieslut“. Obwohl ich bis dato noch nie etwas von denen gehört hatte wusste ich sofort: eine Band mit so einem Namen muss ich einfach hören. Das, und die Tatsache, dass das Konzert bei mir ums Eck stattfand, gestalteten die Samstagabend Planung recht einfach. Lecker Essen, Bierchen schnappen und dann gemütlich vor zum JuZe spazieren.

Der Abend war gut, viele Bands für schmales Geld. Gute Stimmung. Günstige Getränke. Eben alles dabei, was solche Abende fast immer lohnenswert machen. Und schließlich kamen Zombieslut auf die Bühne. Kurze Ansage und los ging es. Direkt ins Ohr und ab in den Nacken. Definitiv die kurzweiligsten 30 Minuten an diesem Abend. Leider war ich am Ende der Veranstaltung etwas unter Zeitdruck und konnte somit nicht zum Merchandise Stand wackeln. Aber ich wusste: Zombislut ist auf jeden Fall eine Wiederholung wert.
Und wie man eben über kleine Locations neue Bands kennenlernt, lernt man nun einmal umgekehrt genauso kleine Locations über lokale Bands kennen. In diesem Falle den „Music Pub Express“ in Sinsheim. Ich hatte den Namen schon hin und wieder auf Flyern gelesen, aber irgendwie habe ich es nie hin geschafft. Dabei hat der Laden seinen Charme. In einer alten Tankstelle direkt an der Hauptstraße gelegen, gut mit dem Auto und dem Zug zu erreichen. Recht klein und überschaubar, aber dafür gemütlich eingerichtet und eben mit einer kleinen Bühne. Perfekt für gelegentliche Auftritte kleiner lokaler Bands. Wie zum Beispiel Zombieslut. Ein paar Monate nachdem ich sie das erste Mal gesehen hatte, spielten sie im Music Pub Express. Endlich hatte ich einen Grund, meinen Schweinehund zu überwinden. Den Laden wollte ich mir eh einmal anschauen, und Zombieslut dazu? Da gab es keine Ausreden. Und auch dieses Konzert war der Hammer. Der CD Kauf die logische Folge davon.
Bei Massive „Lethal Flesh Recovery“ handelt es sich sowohl um einige neue Songs wie neu eingespielte ältere Stücke. Die haben es alle in sich. Mal groovend doomig, mal einfach nur brutal nach vorne. Headbangen und Tanzen. Death Metal vom Feinsten auf einem spielerisch gutem Niveau.
Freunde von kompromisslosen Death können hier nicht viel falsch machen.
Für mich gehören Zombieslut definitiv zu den interessantesten Death Metal Bands aus dem lokalen Uderground, die sowohl auf Platte als auch Live einfach alles abreißen.

Donnerstag, 31. August 2017

Aus dem Nähkästchen: Früher waren die Besser


Freitag. Endlich Freitag. Nicht irgendein Freitag. Der Freitag. Ich stehe im Plattenladen vor dem Regal mit der Aufschrift „Neuerscheinungen.“ Auf diesen Freitag freue ich mich schon seit Wochen. Nach vier Jahren langen Wartens erscheint heute das neue Album einer meiner Lieblingsbands. Ich bin jedem Vorbericht, jedem im Internet hörbaren Snipet und der Vorabsingle gekonnt ausgewichen. Ich will ohne Voreindrücke an die Sache heran gehen. Diese Band ist immer einen Blindkauf wert. Außerdem waren die letzten Alben bärenstark. Das weckt natürlich eine gewisse Erwartungshaltung. Ich erwarte nicht weniger als so etwas wie die musikalische Quadratur des Kreises. Folgerichtig bin ich gleich am Veröffentlichungstermin im Laden, schnappe mir die CD. Zahlen, und dann sofort nach Hause. Ich schließe die Türe ab und ziehe den Telefonstecker. Das WLAN schalte ich ab. Ganz frei nach Farin Urlaub: dieser Tonträger und ich sind ab sofort alleine zu Hause.
Knappe fünfzig Minuten später. Katerstimmung. Die anfängliche Euphorie hat recht schnell die Koffer gepackt. Dafür sind Frust und Langeweile eingezogen. Nur eine Mischung aus Hoffnung und Sturheit hat mich davon abgehalten, die CD in hohem Bogen aus der Anlage zu werfen. Das Album ist Mist. Aufgeblasen. Über produziert. Eine Riff Reste Rampe vergangener Alben. Früher waren die besser. Enttäuscht drehe ich die CD Hülle in meiner Hand. Naja, wenigstens ist das Cover hübsch. Ein großer Haufen Scheiße zwar, aber immerhin hat es ein goldenes Krönchen auf. Ich lege die CD zurück in die Hülle und sortiere sie in das Regal ein.
Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass es langsam an der Zeit ist, los zu gehen. Denn Freitag bedeutet nicht nur, dass die Neuerscheinungen der Musikwelt in den Regalen stehen. Freitag heißt auch Heavy Metal Abend im Club um die Ecke. Also auf ins Bad kurz frisch machen, unterwegs Bier schnappen und los. Das schöne Spätsommer Wetter und die Vorfreude auf den Abend verbessern recht schnell meine Laune. Seltsam nur dass der Refrain des ersten Songs von meinem verhassten Neuerwerb in meinem Kopf vor sich hin düdelt. Und zwar immer und immer wieder.

Etwas später sitze ich auf meinem Stammplatz am Tresen. Von hier aus kann man den gesamten Barbereich und die Tanzfläche überblicken. Hier ist die Musik laut genug, um auch mal zu zuhören. Und leise genug um sich zu unterhalten zu können ohne dass man sich gegenseitig anschreien muss. Nach und nach trudeln die ganzen bekannten Gesichter ein. Man begrüßt sich, trinkt Bier, quatscht und hört Musik. Schließlich ist es soweit. Der DJ spielt die Single der CD, welche ich mir heute gekauft habe. Die Tanzfläche ist sofort gerammelt voll. Der Mob tobt, Abrissstimmung.
Ein Kumpel von mir sitzt neben mir. Auch er beobachtet die Meute eine Weile. Dann schnaubt er verächtlich und nimmt einen tiefen Schluck aus seinem Bierglas. Das Whisky Cola Gemisch fließt schnell in seine Kehle. „Kommerz Scheiße ist das. Früher waren die viel besser. Roher. Nicht so eine glatt gebügelte Hausfrauenkacke.“ Nickend stimme ich ihm zu. Mein Füße wippen unter dem Tresen verräterisch im Takt der Musik.

Am nächsten Morgen weckt mich die Mittagssonne. Ich stehe auf und schlurfe in die Küche. Erstmal einen Kaffee. Während ich die Kanne fülle und auf den Herd stelle, spielt die große Jukebox im Gehirn wieder den Refrain des ersten Songs. Und wieder. Und wieder. Ich warte bis die Kanne zufrieden vor sich hin gluckert, fülle meine Tasse mit dem frischen Kaffee und gehe in das Wohnzimmer. Vielleicht klappt es ja mit Katharsis, und der Ohrwurm verschwindet nach direkter Beschallung mit dem gleichen Lied. Ich lege die CD ein, mache es mir auf meinem Schaukelstuhl gemütlich und drücke play. Der erste Song schallt durch den Raum. Wuchtig, griffig, gut. Und erst der Refrain. Einfach schön. Das ist mir beim ersten hören gestern so nicht aufgefallen. Nun, dann kann ich dem Rest auch noch einmal eine Chance geben.
Etwas später. Ich greife nach meinem Kaffee. Er ist kalt. Und aus der Box verklingen gerade die letzten Töne des Schlusssongs. Tja, da habe ich mich etwas treiben lassen. Offensichtlich ist das Teil doch nicht annähernd so mies, wie ich nach dem ersten Hören dachte.
Zwei Wochen später. Die CD ist inzwischen Dauergast in meiner Anlage. Das Ding ist mit jedem Durchlauf einfach gewachsen. Die alten Stärken der Band sind immer mehr in den Vordergrund getreten, einige neue Ideen haben gezündet. Dadurch wirken die neuen Schwächen nicht mehr annähernd so schlimm. Und erst das Coverartwork. Und das liebevoll gestaltete Booklet. Passt beides herrlich zur Atmosphäre der Musik. Kurzum, die Scheibe ist ein gelungenes, rundes Gesamtkunstwerk. Früher waren die besser? Vielleicht. Aber so viel schlechter sind sie heute auch nicht. Und es kann ja nicht immer Liebe auf den ersten Blick sein. 


Donnerstag, 24. August 2017

Mein CD Regal: Hammercult


Hammercult

Steelcrusher

 

 


Diese Scheibe ist wieder einmal ein kompletter Blindkauf meinerseits. Schuld daran ist das herrlich kitschige Coverartwork. Beim stöbern in der CD Abteilung eines großen Elektrofachgeschäftes ist es mir sofort ins Auge gesprungen. Ein Phantasie Schlachtfeld. Ein muskelbepackter Barbar mit von Blut triefendem Hammer. Eine leicht bekleidete Dämonendame, welche auf einem Drachendings reitet. Dazu der Albumtitel „Steelcrusher“. Und Songtitel wie „Metal Rules Tonight“ oder „Ironbound“. Auf der Seite steht "No One Escapes The Metal Storm" geschrieben. Ganz klar, hier zelebriert jemand die 80iger. Ganz klar, das muss mit.
Beim ersten Hören gab es dann auch die Erste - und zugegebenermaßen einzige - handfeste Überraschung. Statt dem erwarteten 80iger Jahren True Metal Sound föhnt hier lupenreiner Thrah Metal mit einer Death Schlagseite aus den Boxen. Der klingt jetzt zugegebenermaßen auch nicht gerade taufrisch, kommt aber herrlich wütend rüber und geht direkt auf die zwölf. Kaum ein Song geht über die 3 Minuten Grenze, hier ist alles kompakt, geradeaus und ohne unnötigen Schnick Schnack. Fans von „Destruction“ fühlen sich bei dieser Band sofort zu Hause.
Gut gemacht, recht unterhaltsam, aber leider genauso schnell wieder raus aus den Gehörgängen wie es rein gerauscht ist. 

Warum ich es hier dann überhaupt erwähne? Das liegt zu einem daran, dass solch kompromissloser, altmodischer Metal ohne großes Drumherum einfach selten geworden ist und doch einfach Spaß machen kann.
Zum Anderen kommen die Jungs aus Tel Aviv. Israel ist ein Land, dass ich nur aus den Schulbüchern und den Nachrichten kenne. Ein Land, in dem kaum ein Tag ohne Gewalt und Hass zu vergehen scheint. Ein Land, geprägt von religiösen Fundamentalisten aller drei großen monotheistischen Religionen. Wenn ich mir die Nachrichten anschaue oder Reportagen aus Israel lese, fällt es mir sehr schwer, mir in diesem Land einen ganz normalen Alltag vorzustellen. Dass Leute dort ganz normal Leben, zu Arbeit gehen und Feiern. Trotz dieses immer drohenden Konfliktes. Diese CD zeigt mir sehr genau, dass sie das dort aber genauso machen. Etwas so gewöhnliches wie eine Thrash Metal Scheibe ist für mich ein Beweis dafür, dass es in Israel mehr gibt als nur Gewalt und Haß. Sondern eben auch Menschen, die ganz normal Ihrem Leben und ihren Interessen nachgehen können. Und das macht diese CD für mich zu etwas Besonderem.

Weiterlesen: Mein CD Regal: Gorthaur

Donnerstag, 17. August 2017

Mein CD Regal: Gorthaur

Gorthaur

...From The Old Ones





Black Metal. Ein Bandname, entnommen aus dem „Herr der Ringe“ Kosmos. Ein Album, welches sich mit der Lovecraft Thematik auseinandersetzt. Zugegeben, auf den ersten Blick wirkt das Ganze wenig originell. Wer jetzt meint, dass er so etwas zu genüge gehört hat und gelangweilt mit den Schultern zuckt, verpasst mit „...from the Old Ones“ ein richtig gut gemachtes Stück atmosphärischen Black Metals.
Das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber das muss es ja auch nicht. Gorthaur nehmen altbekannte Zutaten und machen daraus ein komplett stimmiges Album irgendwo zwischen rohem, unverfälschtem Black Metal und atmosphärischem Doom. Freunde solcher Musik können sich eigentlich den Rest des Artikels sparen und zum Ende springen. Dort findet sich der Link zur Facebook Seite des Hessisch\Russischen Projektes.

Schon der Opener „The Nameles City“ macht klar, was einen in den gut 40 Minuten Spielzeit erwartet. Nach einem kurzen Intro setzen die Musik, geschrieben und eingespielt von Gorothraugh, und Vaulkhars herrlich fies keifende Stimme unvermittelt ein. Der Song mäandert sich zäh fließend in den Gehörgang und setzt sich dort fest. Black Doom vom Feinsten.
Der gegen Ende noch eine kleine Überraschung parat hält. Auf der Facebook Seite ist Knjaginja Anna Isa mit „Witch Chants“ angegeben. Anstatt auf das klassische „Keife Bär“ trifft „Trallala Elfe“ Schema zu setzen, rezitiert sie Ihre Textpassagen im Spoken Word Stil. Zusammen mit der schleppenden Musik erschafft der Song auf diese Art eine beklemmende Atmosphäre und hinterlässt den Höhrer mit einem leichten Gefühl des Unwohlseins. Der Wahnsinn lauert um die Ecke. Was, angesichts der Lovecraft Thematik, hier definitiv positiv zu sehen ist.
Zusammen mit dem schönen und thematisch passenden Cover Artwork ist „...from the Old Ones“ eine richtig gute, atmosphärisch dichte und stimmige Platte geworden, welche jedes CD Regal verschönert.
Erschienen ist „...from the Old Ones“ 2017 bei „Wolfmond Productions“ und zusätzlich zur CD auch als digitaler Download erhältlich.


weiterlesen: Mein CD Regal: Soul Spell