Donnerstag, 20. August 2020

Mein CD Regal

 

Crimson Glory

Transcendence

 

 


Transzedenz: laut dem vom guten Konrad ins Leben gerufene Wörterbuch die Überschreitung der Grenze des Bewusstseins. Ein Übergang auf eine höhere Ebene also.

Ambitionierter Titel für ein Album. Aber auch irgendwie passend. Immerhin liefern „Crimson Glory“ mit ihrem bereits1988 erschienen Zweitling eine Art Blaupause für das, was wir Heute als Powermetal kennen. Zu einer Zeit, als alles noch einfach "Heavy Metal" hies und es die ganzen Unterbegriffe noch gar nicht wirklich gab. Beziehungsweise sich erst bildeten. „Transcendence“ gehört somit für mich zu einem absoluten Klassiker. Gut, der große Erfolg blieb damals aus. Die Band selber ist weitestgehend in Vergessenheit geraten. Ja, das Album taucht immer wieder mal in den Listen der einflussreichsten und bedeutendsten Metal Alben aller Zeiten auf. Tatsächlich bin ich so überhaupt erst auf die Band aufmerksam geworden. Ansonsten sorgt der Name „Crimson Glory“ aber eher für Achselzucken als für ein begeistertes Funkeln in den Augen.

Warum also ist dieses Album einer mittlerweile fast vergessenen Band für mich persönlich so ein großes Ding? Nun, wie gesagt, zu einem natürlich, weil hier schon alle Elemente, die mir persönlich am Powermetal gefallen, vorhanden sind. Eine gewisse Dramatik durch geschickte In und Outros, Laut Leise Wechsel und mehrstimmiger Gesang. Das zu einer Zeit, als ich gerade so durch die Gegend wackeln konnte, ohne mich oder andere zu gefährden. Naja, zumindest wackeln.

Zum anderen: das Ding klingt immer noch „frisch“. Während andere, von Fans und Medien so hoch gelobte Klassiker heute durchaus vor allem alt und altbacken klingen, hat sich „Transcendence“ für mich absolut gut gehalten. Das ist ähnlich wie mit Wein. Manche reifen mit dem Alter und werden besser. Andere werden einfach Essig.

Essig zum Beispiel ist für mich die „Keepers“. Ja, ich weis, Frevel und Blasphemie. Und ich hab ja keine Ahnung. Trotzdem, die erste Keepers ist für mich im besten Falle nett. Damals mag das neu und aufregend gewesen sein. Heute wirkt das für mich recht belanglos. Eine Band, die so etwas heutzutage spielen würde, wäre absolut unter meinem Radar. Vielleicht bin ich aber auch einfach etwas genervt davon, weil so gut wie jeder Silberrücken der Meinung ist, dass man diese Scheibe haben, lieben und auswendig können muss. Und mit absoluten Unverständnis reagiert, wenn man das nicht macht. Wie kann man denn nur behaupten, Metal zu lieben, wenn man dieses von den Göttern geküsste Meisterwerk nicht mag? Oder gar kennt? Du bist unwürdig! Tja, hab ich halt Pech. Schlimm nur, dass es eine Phase gab, in der ich Leuten auf genau die Art auf den Sack gegangen bin.

„Transcende“ dagegen gefällt mir einfach richtig gut. Ja, die Qualität der Aufnahme ist etwas rustikal. Es scheppert ziemlich aus den Boxen. Aber die Songs sind einfach klasse und reißen mich immer wieder mit. „Lonely“ zum Beispiel kann ich einfach nicht tot hören. Ich habe es wirklich versucht. Den Test der Zeit hat das Ding definitiv überstanden. Zeitlos, irgendwie. Und genau deswegen für mich ein Klassiker, auch wenn es sicher erfolgreichere Bands und Alben zu dieser Zeit gab.

Manche Scheiben wiederum sind eben einfach nur Klassiker, weil sie einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Weniger wegen der Musik an sich. War man damals nicht dabei, ist es schwer, die Begeisterung der Massen daran zu verstehen. Klingt ja ganz Nett, aber wozu der große Bahnhof? Deshalb finden sich in meiner Sammlung auch nur wenig von dem, was die meisten unter Heavy Metal Klassiker verstehen würden. Kein Priest, nur einmal Maiden, nur einmal Sabbath. Die 13.

Donnerstag, 13. August 2020

Raus. Gehen.

 

Themenwanderweg Lauchert – Mühlen – Burgen

 



Das dieses Jahr einiges anders gelaufen ist als geplant: nun, darüber muss und werde ich nicht mehr schreiben. Fast kein Lebensbereich, indem sich die Situation nicht irgendwie bemerkbar gemacht hätte. Pläne für 2020 gemacht? Tja. Pech.

Aber wie immer ist nicht alles schlimm. Pläne sind ja auch dazu da, geändert zu werden. Und so wurde aus dem Festival kurzerhand ein Wanderurlaub. Mal wieder ein paar längere Touren machen. Abschalten. Einfach laufen. Und die Gegend neu entdecken.

Das Ziel: die schwäbische Alb. Das Problem: wir sind dieses Jahr nicht die einzigen mit dieser Idee. So war gleich bei der Planung klar: die Hotspots – wie zum Beispiel Burg Hohenzollern oder Burg Lichtenstein – sollten möglichst ausgelassen werden. Zumal wir die eh schon zu genüge kennen.

Der Blick fiel also auf die etwas abgelegeneren Ecken auf der Landkarte. Gesucht wurde eine möglichst abwechslungsreiche Halb - bis Tagestour irgendwo, wo wir noch nicht waren. Fündig wurden wir im Laucherttal, zwischen Hörschwag und Melchingen, mit der Lauchert – Mühlen – Burgen Tour. Noch nie gehört? Beides gehört zur Stadt Burladingen. Immer noch Probleme? Wir befinden uns zwischen Hechingen und Sigmaringen. Mitten auf der Alb. Und abseits von den Haupttouristenattraktionen.


Gute 18 Kilometer lang führt die Route entlang der Lauchert bis zu deren Quelle über Melchingen wieder zurück zum Ausgangspunkt. Dabei macht man einmal auf dem Hin und einmal auf dem Rückweg einen Abstecher zu zwei Burgruinen. Die Wege sind meistens breit, hauptsächlich Teer und Schotter und stellen keine großen Ansprüche an das Schuhwerk. Dafür ist die Landschaft wirklich schön abwechslungsreich. Am Fluss entlang, zumindest am Flussbett, die Lauchert glänzte an diesem Tag mit Abwesenheit, durch Wälder, ein paar Hügel hinauf. Alles, was eine Wanderung schön macht. Und dabei vom Anspruch her recht einfach. Somit eignet sich diese Tour aus meiner Sicht auch für eine größere Wandergruppe.

Zumal die Strecke sehr gut ausgeschildert ist. Sich verlaufen ist somit fast schon wieder eine Leistung. Unterwegs finden sich immer wieder Plätze um bequem Pause zu machen und was zu vespern. Wer sein Proviant nicht gerne auf dem Rücken trägt, hat in Melchingen Möglichkeiten zum einkehren. Praktischerweise liegt der Ort ungefähr auf der Hälfte und bietet sich somit wunderbar für ein Päuschen an. Doch Vorsicht: so ein Biergarten kann schnell gemütlich werden und deutlich mehr Zeit verschlucken, als man dachte. Was bei uns dazu führte, dass wir den letzten Teil abgekürzt haben. Die Ruine bei Stetten haben wir nicht besucht. Somit bezieht sich meine Angabe auf den Anspruch nur auf das, was wir auch gelaufen sind. Ein paar Höhenmeter sind es definitiv zur Ruine hoch und fordern dementsprechend auch wohl etwas mehr Muskelschmalz. Wenn die Wege aber ähnlich gut ausgesucht sind wie beim Rest sollte das kein Problem darstellen.

Die Tour selber wird übrigens von der Schwierigkeit her als „Mittel“ angegeben. Erschließt sich mir nicht ganz, da die Wege und die Orientierung wirklich null Anspruch mit sich bringen. Dafür ist sie mit 18 Kilometern recht lang und erfordert somit eine gewisse Grundausdauer. Vielleicht liegt es daran.

Auf jeden Fall ist die Route eine wunderschöne, abwechslungsreiche Wanderung, die einen durch eine Ecke der schwäbischen Alb führt, durch die man sonst wohl nie gekommen wäre. Wir haben sie als Erstes im Urlaub gelaufen. Zum einlaufen absolut Klasse.

 

Eine detailierte Übersicht über den Rundwanderweg findet ihr hier:

www.schwaebischealb.de/touren/themenwanderweg-lauchert-muehlen-burgen

Freitag, 7. August 2020

Aus dem Nähkästchen

 Ausblicke und Einblicke


Der Urlaub ist vorbei. Der Kopf wieder frei. Und die Akkus voll. Genau wie der Notizblock mit Ideen für kommende Beiträge.

Bevor ich diese jedoch weiter ausarbeite und hier gleich nach der Pause inhaltlich in die vollen gehe, nehme ich mir lieber erst einmal einen Kaffee. Lehne mich zurück. Nutze die Zeit für ein paar grundlegende Gedanken zu diesem Blog Projekt.

Jeder, der in irgendeiner Art und Weiße einem Hobby nachgeht, kennt das. Irgendwann fragt man sich, warum man das eigentlich macht. Wozu man eigentlich soviel Zeit investiert. Und warum zum Henker man nie zufrieden mit dem Ergebnis ist. Egal ob man malt, bastelt, Modelle baut, näht oder eben schreibt: Selbstzweifel tauchen immer wieder mal auf.

Bei mir war es im Urlaub wieder einmal soweit. Es war ein angenehmer, nicht zu heißer Sommertag. Meine Familie wollte klettern. Und ich nutzte die Zeit für eine kleine Runde rund um die Burg Lichtenstein auf der Alb. Ungestört. Tiefen entspannt. Ohne Ablenkung von außen. Perfekt, um die Gedanken schweifen zu lassen. Neue Ideen zu entwickeln. Und alte zu prüfen oder neu zu denken. Macht so ein Blog überhaupt Sinn? Ist schreiben nicht reine Zeitverschwendung? Liest es überhaupt jemand? Die üblichen schweren Gedanken, die man immer wieder mal hat.

Das Gute am alleine laufen ist, dass man sich komplett darauf konzentrieren kann. Ohne Ablenkung von außen in einer idyllischen Umgebung hatte ich endlich mal wieder die Zeit, mit mir selber zu diskutieren. Warum ich das mache ist klar: einfach um zu schreiben. Über Dinge, welche mir am Herzen liegen. In erster Linie reine Fingerübung für mich. Um einen Stil zu entwickeln. Ihn zu schärfen. Neue Textarten auszuprobieren. Kurzgeschichte, Review, Kritik, Gedankenspiele: all das kann ich hier, auf diesem Blog machen. Natürlich freue ich mich darüber wenn es jemand liest und Feedback gibt. Aber das ist nicht das Hauptziel. Ginge es mir nur um reine Klicks und Likes, tja ich würde wohl über etwas populäreres als menschenverachtende Untergrundmusik oder wandern schreiben. Egal ob ich davon Ahnung oder daran Interesse habe. Oder ich würde das schreiben ganz lassen und mein Gesicht in die Kamera halten. Bringt sicher mehr Aufmerksamkeit. Ist aber nicht mein Stil. Deshalb bleibe ich beim schreiben. Auch wenn ich immer wieder mit dem Gedanken, das Nähkästchen in den Ruhestand zu schicken, gespielt habe, ist mir bei dieser Wanderung klar geworden: das wird erst einmal nicht passieren. Dazu macht es mir viel zu viel Spaß. Egal ob mit einem, hundert oder tausend Lesern. Auch das Grundkonzept bleibt gleich: Musik, Lesen, wandern. Ein paar neue Ideen habe ich dennoch. Zum Beispiel wird es voraussichtlich mehr solche Gedankentexte geben. Meine Meinung und Gedanken zu aktuellen Ereignissen. In der Krise habe ich damit angefangen. Und es macht mir im Moment richtig Freude. Ob dass thematisch dann noch hier her passt oder das Kästchen demnächst ein kleines Geschwisterchen bekommt, dass weis ich noch nicht. Mal schauen, was die Zukunft bringt.


Donnerstag, 6. August 2020

in eigener Sache

Der Urlaub ist rum. Ideen zum schreiben sind da. Aber der Rhythmus - der fehlt noch. Neuer Beitrag kommt Morgen