Donnerstag, 30. November 2017

Mein CD Regal: Fiddlers Green


Fiddlers Green

The 1000th Concert Live ar Burg Hoheneck 2004. Celebrate!

 

 


Über Sinn und Unsinn von Live Alben kann und tut man viel diskutieren. Wer alle Studio Alben einer Band besitzt und regelmäßig auf deren Konzerte geht, wird sich wohl auch jede Live Veröffentlichung selbiger kaufen. Einfach um die Sammlung vollständig zu haben. Oder aber um die Erinnerung an das letzte Konzert Erlebnis nochmal aufzufrischen.
Wer mit der Band eher weniger zu tun hat, bekommt ein paar Songs, etwas rauer als auf Platte und mit ein paar blöden Sprüchen dazwischen. Teilweise in Sprachen, die man nicht versteht. Aber das ist auch egal, die wenigsten Künstler haben ein Ansagen Repertoire, dass über den üblichen „Habt ihr Bock auf uns, die wir die geilsten, größten und besten sind“ hinausgeht.
Oder aber das ganze wurde im Nachhinein so dermaßen glatt gebügelt, dass es sich bis auf leise Geräusche aus dem Publikum absolut gar nicht von der Studioversion unterscheidet. In diesem Fall ist gerade für den normalen Hörer der Mehrwert gleich Null und das ganze eher als eine Art Best off CD für Sammlung zu betrachten. Böse Zungen sagen zu solchen CDs auch Dinge wie „Geldmache“ oder „goldene Kuh melken“.
Aber es gibt auch Bands, bei denen machen Live Veröffentlichungen durchaus Sinn. Manchmal sind diese sogar spannender als die regulären Studio Alben. Power Wolf zum Beispiel gehört in diesen Kreis. Wer sie jemals Live gesehen hat, weiß, dass ihre Musik nur die Grundlage für eine optisch beeindruckende Show voller Kitsch und Klischees bildet. Das ganze Konzept der Band ist für die Bühne ausgerichtet, folglich bietet auch die Live DVD entsprechend Unterhaltung. Und einen deutlichen Mehrwert gegenüber den Studioalben.
Ähnlich verhält es sich auch bei Fiddlers Green. Die Studio Alben sind schön und gut, aber ihr selbst so genannter „Irish Independent Speed Folk“ ist nun einmal eindeutig für Live Konzerte gemacht. Egal, ob man als Konzertbesucher die Band kennt oder nicht. Wer bei dieser Mischung aus Traditionals und Eigenkompositionen nicht zum Tanzen kommt, ist selber Schuld. Der Mob tobt, die Band und das Publikum stacheln sich gegenseitig an. Spielt die Band schneller als das Publikum tanzen kann? Der Schweiß tropft irgendwann von der Decke und man selbst ist durchgeschwitzter als nach einer Runde Fitness Studio. Kurzum, die Fiddlers sind ein absolutes Live Spektakel.
Die CD Celebrate wurde beim – angeblich - ein tausendsten Konzert der Band aufgenommen und fängt die Energie der Shows gekonnt ein. Hier gibt es die Live Power relativ ungeschönt auf die Ohren. Blöde Sprüche, Verspieler und ein lautstarkes Publikum inklusive. Die CD riecht förmlich nach Schweiß und Bier. 

Hier gehts zur Homepage der Jungs 

Donnerstag, 23. November 2017

Debutastisch: Freedom Call


Freedom Call

Stairway to Fairyland





Powermetal ist wie eine Tafel Vollmilchschokolade. Meist hübsch verpackt, lecker, schnell gegessen und noch schneller wieder vergessen. Gut, aber ohne große Überraschungen. Die braucht es auch nicht, wer will von Vollmilchschokolade denn überrascht werden. Oder von Powermetal?
Es reicht meist schon ein Blick aufs Cover, um zu wissen, was musikalisch und textlich auf einen zukommt. Drachen, strahlende Helden und romantisch gemalte Burgen sowie ein verschnörkelter Bandname deuten es an: hier erwartet einen höchstwahrscheinlich schneller, melodischer Powermetal mit Melodien aus dem Disney Land.
Daran habe ich grundsätzlich meine Freude. Bands wie zum Beispiel Rhapsody of Fire schaffen es mit ihrer Mischung aus musikalischem Kitsch, der meist neoklassisch angehaucht daherkommt, und textlichen Fettnäpfchen etwas durchaus hören wertes zu erschaffen.
Alles gut also? Nicht ganz, denn hier kommt etwas ins Spiel, was Musik hören und genießen immer beeinflusst: das subjektive Empfinden. Für mich kommen die Herren einfach etwas zu ernst und zu abgehoben rüber. Vor lauter Perfektionismus wird jede freie Tonspur zu geklatscht. Am Ende wirkt es für mich dann meist überladen, zu sehr gewollt und verkrampft. Das trübt für mich den Hörgenuss, ist aber ein komplett weicher Faktor und hat nichts mit der Qualität der Musik zu tun.

Ganz anders verhält es sich für mich da bei dem Debut von Freedom Call. 1998 im fränkischen von Chris Bay und Dan Zimmermann, erschien 1999 der Erstling „Stairway to Fairyland“.
Cover, Bandlogo, Songtitel: schon vor dem ersten hören weiß man Bescheid, was einen erwartet. Die Jungs liefern einen pfeilschnellen, Keyboard lastigen Powermetal. Kitschige Texte, Kopfstimmen Sänger und Chöre inklusive. Das Ding klingt von vorne bis hinten fröhlich, ist voll geklatscht mit zuckersüßen Melodien und lässt eigentlich kein Fantasy Klischee aus. Warum mir das besser als eben jene genannten Rhapsody of Fire gefällt? Ganz einfach. Die Band spielt locker und unverkrampft auf. Man scheint sich dem Kitschfaktor vollkommen bewusst zu sein und reizt ihn mit voller Absicht aus. Von allen Zutaten, die einen guten Powermetal Song ausmachen, wird einfach immer eins mehr genommen. Mehr Melodie. Mehr Keyboardflächen. Mehr Plastikfanfaren. Immer mit einem hörbar dicken Grinsen im Gesicht.
So finden sich auf dem Album zehn papp süße Zuckerstücke. Aber kein einziger Totalausfall. Zugegeben, auf Albumlänge ist das schwer auszuhalten. Spätestens nach dem dritten Song droht Karies im Ohr. Aber jeder Song einzeln für sich schafft es, mir ein dickes Lächeln ins Gesicht zu zaubern, wenn er in meiner Playlist zufällig läuft.
Und deshalb ist für mich „Stairway to Fairyland“ ein absolut starkes Debut und der Beweis, dass man nicht immer alles im Leben zu ernst nehmen sollte.

Homepage von Freedom Call 
 

Donnerstag, 16. November 2017

Bücherecke: Sein Leben, Seine Milliarden


Don Rosa

Sein Leben, Seine Milliarden


Die Biografie des reichsten Mannes der Welt. 12 Kapitel lang. 212 Seiten stark. Eine klassische vom Tellerwäscher zum Milliardär Geschichte, angesiedelt in den bewegten Jahren des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Eine Geschichte voller Abenteuer, Intrigen und einer unerfüllten Liebe. Großes Breitwand Hollywood eben. Die Geschichte einer Ente.


Dagobert Duck, Weltenbummler, Unternehmer und eben reichster Mann der Welt, wurde von Carl Barks zunächst als reine Nebenfigur erfunden. In den 1950iger Jahren trat er jedoch immer häufiger als Hauptfigur auf und entwickelte eigene Charakterzüge. Daraufhin fütterte Barks seine Geschichten immer wieder mit Hinweisen auf Dagoberts Jugend und seinem Weg zum Erfolg. Diese Hinweise, „Barksche Fakten“ nennt Don Rosa sie – bilden den Grundstock der Biographie, welche Don Rosa in den 1990er Jahren für den Egmont Verlag anfertigte.
In Deutschland wurde „Sein Leben, seine Milliarden“ als Fortsetzungsgeschichte im Micky Maus Magazin veröffentlicht. Dort, zu Zeiten in denen ich das Heftchen für das absolute non plus ultra im Comic Bereich hielt, bin ich auch das erste mal darauf gestoßen. Von Anfang an begeistert, habe ich jedes Kapitel gesammelt, welches ich erwischen konnte. Zehn, Elf und Zwölf hatte ich schließlich komplett, den Rest bruchstückhaft auf Flohmärkten zusammen gestückelt. Ein Dicker Ordner voll sorgfältig raus getrennter, in Folie sicher verpackter Comic Seiten. Gesammelt, gelesen, und dann ein trauriges Dasein in der Ecke des Bücherregals gefristet. Bis zu dem Tag, an dem ich zufällig über den Sammelband gestolpert bin. Und meine Begeisterung für die Geschichte als Erwachsener neu entflammt wurde. Eine Begeisterung, welche auch Tuomas Holopainen hat und welcher er mit seiner Soloplatte gebührend Ausdruck verliehen hat.

Aufgewachsen in Glasgow als letzter männlicher Nachkomme eines verarmten schottischen Clans, zieht Dagobert als junger Mann in die Große weite Welt, um sein Glück zu machen. Amerika, Afrika, Australien und schließlich wieder Amerika- Dagobert verschlägt es überall hin, wo die Aussichten auf ein Vermögen am größten sind.
Die Geschichte wird dabei in wunderbar gezeichneten Bildern erzählt, die voll gepackt sind mit Details und historischen Schauplätzen. Somit gelingt Don Rosa ein beispielloser Drahtseilakt: die Lebensgeschichte von Dagobert Duck liest sich spannend und unterhaltsam, wie man es von einem Comic erwartet und ist Aufgrund seines Humors absolut für Kinder und Jugendliche geeignet. Auf der anderen Seite wirkt die Geschichte aufgrund ihrer Detaildichte absolut authentisch. Die Ereignisse, Daten und Schauplätze sind exakt recherchiert worden. Dagobert Ducks Weg kreuzt öfter den von historischen Berühmtheiten wie Wyatt Earp oder Theodor Roosevelt. Dieser beschließt nach seiner Begegnung mit der dickköpfigen Ente, wieder zurück in die Politik zu gehen.
Somit hat man auch als Erwachsener seine reine Freude daran. Vor allem wenn man feststellt, dass die ganzen seltsamen Ortsnamen und Personen, die man als Kind einfach als Comic Figuren, entsprungen aus der Phantasie des Zeichners, abgetan hat, wirklich existierten.
Meine Sammelausgabe enthält zusätzlich zu den 12 Hauptkapiteln noch die sechs Erschienen Zusatz Kapitel, welche teilweise Lücken in der Erzählung schließen. Zusammen mit den jeweils ein bis zwei Seiten starken Vorworten vor jedem Kapitel, in denen Don Rosa erzählt, welche barkschen und historischen Fakten er verwendete, ist diese Ausgabe für jeden Comic Fan fast ein Muss. Für Freunde der Ducks sowieso.

Donnerstag, 9. November 2017

Mein CD Regal: Tuomas Holopainen


Tuomas Holopainen

Music inspired by „The Life and Times of Scrooge“



Als ich das Erste mal gehört habe, dass Tuomas Holopainen an einer Art Soundtrack zu Don Rosas „Sein Leben, seine Milliarden“ arbeitet, war ich zunächst sehr skeptisch dem Projekt gegenüber. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich Solo Projekte bekannter Künstler immer etwas schwierig finde. Die Erwartungshaltung ist, verglichen mit dem Debut Album einer neuen Band, nämlich ganz eine andere. Man hat die  Sachen, die von dem Künstler bereits veröffentlicht wurden, unweigerlich im Ohr, man kennt seinen Stil. So kann dem Solo Album oft nur schwer komplett offen und neutral begegnen, und irgendwie ist man am Ende immer ein bisschen enttäuscht. Sei es, weil das Projekt musikalisch so absolut gar nichts mit den anderen Sachen zu tun hat. Oder aber genau das Gegenteil ist der Fall, und das Solo Projekt entpuppt sich als gefühlte Reste Verwertung der Hauptband.
Trotzdem hab ich mir „The Life and Times of Scrooge“ gleich am Veröffentlichungstag geholt. Zu einem bin ich ein großer Freund von Tuomas Holopainens Musik, vor allem Nightwish begleitet mich schon lange Jahre. Und zum anderen ist Don Rosas „Sein Leben, seine Milliarden“ mein absoluter Lieblingscomic. Don Rosa erzählt hier in 12 biographischen Kapiteln das Leben von Dagobert Duck, bekanntermaßen die reichste Ente der Welt. Die Geschichte ist unterhaltsam, liebevoll gestaltet und steckt voller Details und Anspielungen.

Auf den 10 Stücken der CD Orientiert sich Holopainen ziemlich dicht an der Vorlage. Jeder Song befasst sich mit einer Episode aus Dagoberts Leben, wobei die Zeit am Klondike während des großen Goldrausches im Mittelpunkt steht. Musikalisch lässt sich das ganze als klassische Soundtrack Musik mit einer ordentlichen Prise Folk bezeichnen. Die Stücke kommen mit wenig Gesang aus oder sind gleich komplett instrumental gehalten. Der einzige Song, der im klassischen Pop Schema geschrieben wurde, ist die Vorab Single „A Lifetime of Adventure“.
Im Buch verschlägt es Dagobert in seinem Leben um die ganze Welt. Von Schottland, Amerika, Afrika über Australien und wieder zurück nach Amerika. Dementsprechend abwechselnd ist die Musik gehalten: Schottische, schwere Dudelsäcke bei „Glasgow 1877“. Ein beschwingtes Banjo in „Into the West“. Digeridoo Klänge bei „Dreamtime“. Dennoch bildet das Album ein in sich geschlossenes ganzes und fängt die Atmosphäre des Buches geschickt ein. „Duels and Cloudscapes“ zum Beispiel orientiert sich am fünften Kapitel und startet monumental und episch, um dann im Mittelteil urplötzlich in Cartoon Musik der 40iger Jahre zu wechseln. Wer die Vorlage nicht kennt, wird hier wohl kurz am Verstand des Komponisten zweifeln. Aber mal ehrlich: wie sonst sollte der himmlische Golfplatz – Don Rosas Vorstellung vom Leben nach dem Tod für Schotten – klingen?
Wer Nightwish kennt,wird sich bei dieser CD sofort zu Hause fühlen. Trotz der deutlich hörbaren Unterschiede zu seiner Hauptband, die vor allem die Instrumentierung betreffen, erkennt man eindeutig seine Handschrift wieder. Manche Stücke klingen nach Nightwish unpluged, was für mich durchaus positiv ist. Wer das Buch nicht kennt, aber durchaus Freude an guten Soundtracks hat oder eben ein Nightwish Fan ist, sollte dieser CD auf jeden Fall eine Chance geben.
Für mich persönlich war der eigentliche Kaufgrund aber ein ganz anderer: Don Rosa hat für das CD Cover wieder zum Zeichenstift gegriffen. Das erste Mal seit 2006.

Donnerstag, 2. November 2017

Aus dem Nähkästchen


Gespräch zu früher  Stunde

 


Ich stolpere aus meinem Zimmer. Die WG Party gestern war ein voller Erfolg. Nach ein paar Stunden Schlaf melden sich meine Körperfunktionen wieder und ich muss dringend eine Keramik aufsuchen. Die Party ist inzwischen fast vorbei. Außer ein paar vereinzelten Grüpchen und einzelnen Bierleichen hat sich das Wohnzimmer geleert. Draußen zwitschern schon die ersten Vögel. Oder irgendwelche Vögel, die Sonne steht schon ziemlich hoch. Ich schaue auf die Uhr. 10 Uhr Morgens.

Morgenstimmung ohne Kater
Der Weg zum Bad ist mit Flaschen und leeren Bechern gepflastert. Wie ein Storch bewege ich mich langsam durch den Flur. Ich muss unbedingt mit dem Aufräumen anfangen. Zumindest die Laufwege. Zu früher Stunde und mit schwerem Kopf ist der Flur ein gefährlicher Hindernisparcours.
Deshalb führt mich mein Weg nach dem Stopp im Bad erst mal in die Küche. Müllbeutel besorgen. Am Kühlschrank halte ich an. Was wollte ich in der Küche? Stimmt ja, ein Bier.
Mit einem mich glücklich machenden „Plopp“ öffnet sich die Flasche. Ich setze mich ins Wohnzimmer. Dort unterhält sich mein Mitbewohner angeregt mit dem Ausschnitt einer jungen Dame. Ich kenne sie nicht, aber ganz offensichtlich gehört sie nicht zu der Sorte Mensch, die öfter - oder freiwillig - mit langhaarigen Bombenlegern rum hängt.
Scheinbar hat sie den tödlichen Satz: „Für mich klingt das alles gleich.“ gebracht. Typischer Anfänger Fehler. Was folgte ist ein endloser Monolog über die Entwicklung und inhaltlichen sowie musikalischen Unterschieden in den verschiedenen Subgenres. Voll gespickt mit begriffen aus dem Brockhaus für Musiker.
Als ich mich zu ihnen setze, versucht er gerade, ihr den Unterschied zwischen Death und Black Metal zu erklären. Ihr Gesicht spiegelt eine Mischung aus Verwirrung und Langeweile wieder. Würde er etwas weiter nach oben schauen, würde er feststellen, dass die Frau händeringend einen Fluchtplan schmiedet.
Kurz entschlossen springe ich ein. „Also grundsätzlich sind sowohl Black als auch Death Metal in Musik gegossener purer Hass mit allen seinen einzelnen Facetten wie Aggression, Gewalt, Wut, Ohnmacht. Dabei ist Death Metal eher der Hass auf andere und die Welt. Krieg, Tod, Gewalt, Zombies. Perfekte Themen für eine Death Metal Band“
„Aha. Und warum hört man sich so etwas an?“
„Katharsis. Wenn alles Scheiße ist. Aufdrehen. Ausrasten. Death Metal knüppelt alle Probleme herrlich klein. Danach geht es einem viel besser.“
Sie sagt nichts. Aber ihr Blick verrät, dass sie an meinem Verstand zweifelt. Soll mir recht sein. Ich fahre fort. „Black Metal ist auch Haß. Aber eher der subtile. Der Hass auf sich selbst. Dieser Klumpen, der Tief in uns liegt und nur aus negativen Gefühlen besteht. Der mit jedem Tag, mit jeder Scheiße die wir erleben, wächst und vor sich hin gärt So wie sich das anfühlt, diese Mischung aus Hass und Hilflosigkeit, so klingt Black Metal. Schwer, langsam, alles zermürbend. Es wächst und schwillt an, bis es schließlich aus uns heraus bricht“ Ich rede mich in Rage. Erzähle Ihr über die Abgründe der menschlichen Seele und warum es in Musik ausgedrückt so gut ist.
Sie trinkt den letzten Schluck ihres Bieres. „Ok Jungs, mir reicht es.“ Sie schaut meinen Mitbewohner an. „Ich hab zwar keinen Ton von dem, was du gesagt hast, verstanden. Aber ich fand dich süß. Etwas seltsam und schräg, aber süß. Hab mir überlegt, ob ich dich nach deinem Vortrag in dein Zimmer schubsen soll. Bisschen Frühsport. Aber der da.“ sie zeigt auf mich, „ der ist ein Eins A Stimmungskiller. Totaler Freak. Ich finde dich echt schräg. Metaler haben wohl echt alle einen an der Waffel.“ Sie lässt noch ein paar Bemerkungen über mich ab, die von Fäkal Worten und Primaten vergleichen begleitet werden. Dabei sammelt sie ihre Sachen zusammen und verschwindet schließlich aus der Tür.
Mein Mitbewohner schaut mich fassungslos an. „Ich glaub es einfach nicht. Du kannst doch nicht einfach so die Monika vertreiben. Alter, ich hab sie fast geknackt!“ Ich angle ein noch geschlossenes Bier hinter der Couch vor und drücke es ihm in die Hand. „Tut mir leid. Aber überlege doch mal was für Musik ihr beim Matrazensport gehört hättet. Bieber?“ Er öffnet das Bier und schaudert dabei. „Bloß nicht. Ich vertrage keine brutale Musik so früh am Morgen.“ 

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