Donnerstag, 31. Oktober 2019

Mein CD Regal


Apophis

Down in the Valley

 

 

 


Helloween. Die Tür zur Anderswelt steht sperrangelweit auf. Kobolde, Geister und anderes Grußelgetier treiben ihr Unwesen auf den Straßen. Und im Internet. Egal wohin man schaut, Helloweenspecials ohne Ende. Comics mit Kürbissen, Horrorfilm Empfehlungen, sogar Zombies aus Klemmbausteinen: happy Halloween in den sozialen Netzwerken. Hier: nicht. Gruseln kann ich mich auch ohne das Geisterfest, wenn ich mal wieder blöd genug bin, Kommentarspalten bei Nachrichtenseiten zu lesen. An Kürbissen hab ich dank Helloween das ganze Jahr über genug, und ausgerechnet heute eine Platte von denen zu besprechen finde ich so originell wie ein Kamel in der Wüste.
Stattdessen stelle ich euch lieber meine letzte Neuentdeckung vor. Apophis. Solider Oldschool Death aus Aalen.
Kleines JuZe. Drei mal Deathmetal. Apophis zum Abschluss. Ich mache es kurz: das davor war nett und unterhaltsam. Apophis aber waren einfach Abriss. Fertig. Dass die Jungs schon lange dabei sind hört man deutlich – Leidenschaft und Spielfreude trifft auf das richtige Maß an Routine. Nackenmuskeltraining vom feinsten. Direkt danach bin ich verschwitzt und glücklich gleich zum Merchandise Stand und hab mich mit CDs , in diesem Fall das 2005er „I am your Blindness“ sowie das 96er „Down in the Valley“, und Textil ausgerüstet.
Jetzt ist dass mit diesen Konzert Entdeckungen ja so eine Sache. Ob man einfach den ganzen Abend gut fand und im Überschwang dann eine auf Platte doch eher mäßige Band gekauft hat oder ob man wirklich einen guten Fang gemacht hat, dass findet man halt erst ein paar Tage und CD Durchläufe später raus. In diesem Fall: alles Richtig gemacht. Gute Liveband, gute Studioband.
Geboten wird Oldschool Death Metal – mal wilde Raserei, mal schleppend düster. Entombed, Asphyx – vergleichbare Bands gibt es einige.
Zwischen beiden CDs liegen knapp zehn Jahre und ein fasst kompletter Bandwechsel. Der Stil hat sich dabei kaum verändert. Die Grundzutaten sind bei beiden Scheiben gleich.Vom Sound her ist die aktuelle Platte deutlich Druckvoller und die Songs wirken ein Stück ausgereifter. Dennoch gefällt mir „Down in the Valley“ einen halben Tacken besser. Ihr wisst, ich mag es wenn es rumpelt. Dazu kommt noch das hübsch gemalte Coverartwork.

Wer in seiner Deathmetal Sammlung nicht zwingend nur die großen Namen braucht, ist bei Apophis richtig. 

Hier geht es zur Facebook Seite der Band

Donnerstag, 24. Oktober 2019

Bücherkiste


Robert A. Heinlein

Starship Troopers


Irgendwann in der Zukunft. Der junge Rico steht kurz vor seinem Schulabschluss. Eigentlich wollte er danach studieren gehen. Er begleitet jedoch seinen besten Freund zur Musterungsstelle. Dort treffen sie auf seinen Schwarm, und aus einer Bauchentscheidung – oder eine Region weiter unten – entschließt sich Rico doch ,zum Militär zu gehen. Gegen den Willen seiner Eltern. Zwei Jahre extrem harte Ausbildung liegen vor ihm. Sie bringt ihn körperlich und geistig immer wieder an sein Limit, und mehr als einmal steht er kurz davor, den Dienst zu quittieren.
Am Ende der Dienstzeit ist er ausgebildeter Soldat, vollständiger Bürger und Mitglied der mobilen Infanterie, einer schnellen Eingriffsgruppe die immer an vorderster Front eingesetzt wird. Und er findet sich gleich in einem erbarmungslosen Krieg wieder. Die Bugs, ein insektenartiges Kollektiv, bedrohen die Erde.

Robert Heinlein macht es einem mal wieder nicht einfach. In jedem Roman, in dem ich bisher von ihm gelesen habe, trafen eine geniale Geschichte und eine gute Erzähl weise auf verschrobene Charaktere und seltsame Weltansichten. „Die Katze, die durch Wände geht“ ist ein wirklich spannender Zeitreiseroman. Mit einem Hauptcharakter, der zwischen genialem verrücktem Wissenschaftler und senilen altem Lüstling schwankt.
Bei „Fremder in einer fremden Welt“ kollidiert die geniale Idee, einen von Marsmenschen erzogenen Menschen zurück zur Erde zu schicken und lernen zu lassen, was Mensch sein bedeutet, mit einer etwas kruden Sektengeschichte.
Und Starship Troopers? Die an sich spannende Geschichte vom Kampf der Menschheit gegen einen übermächtigen Gegner spielt in einer faschistisch militaristisch geprägten Gesellschaft.
Wahlrecht und die Möglichkeit, politische Ämter zu übernehmen, erlangt nur, wer zwei Jahre Militärdienst absolviert hat. Nur wer die zwei Jahre übersteht, dem wird die Reife und Fähigkeit zugestanden, politische Entscheidungen zu treffen. Der Zugang zum Militär steht dabei grundsätzlich jedem frei. Herkunft, Geschlecht, Behinderung – alles spielt keine Rolle. Wer nicht Dient, hat keine gesellschaftlichen Nachtteile. Zugang zu Bildung und Wirtschaft steht allen frei. Nur die politische Mitbestimmung bleibt verwehrt. Und so lebt ein großer Teil der Bevölkerung als Zivilisten in einem System, auf dass sie keinen Einfluss nehmen können.
Haftstrafen gelten als unwirksam, er Sorge nur dafür, dass die Täter eine Zeitlang weg gesperrt sind. Kaum auf freiem Fuß, bestehe die Gefahr, dass sie wieder straffällig werden. Nur körperliche Züchtigung führe zu einem Lerneffekt: Auspeitschen, an den Pranger stellen gelten als normale und effiziente Methode, die Ordnung aufrecht zu erhalten.
Straffe militärische Strukturen, mörderische Disziplin: Heinlein zeichnet ein hartes Zerrbild einer Demokratie.
Ob es nun eine Warnung sein sollte, wie eine Demokratie dem Faschismus zum Opfer fällt oder eine Empfehlung des Autors, wie eine gute demokratische Zukunft aussehen kann, darüber wurde viel diskutiert. Und dass überlass ich jedem selber.
Was bleibt, ist ein wirklich gutes Buch, dass durchaus auch zum Nachdenken anregt. Zurecht ein Klassiker. Zurecht diskutiert. Und zurecht ein Teil meines Bücherregals.

Donnerstag, 17. Oktober 2019

Raus. Gehen.


Traufgang Hossinger Leiter

Albstadt




Entdeckt habe ich die Tour bereits im Herbst vor zwei Jahren. Beim stöbern durch meine Bilder Archive bin ich wieder darüber gestolpert: die Hossinger Leiter bei Albstadt. Gemacht im Herbst, bei wunderbarem Wetter und mit dem einzigartigen Farbenspiel, dass diese Jahreszeit so einzigartig macht. Jetzt ist es wieder Herbst, ein paar schöne Tage können noch kommen. Also was liegt näher, als dieses Kleinod kurz vorzustellen.
Der Albtrauf: das ist die Kante, welche die Hochebene der schwäbischen Alb vom Flachland trennt. Von unten sieht es beeindruckend aus. Mörike beschrieb sie als „blaue Mauer“. Noch beeindruckender: eine Wanderung auf dieser Mauer. Eine einzigartige Landschaft und beeindruckende Blicke ins Albvorland sind jeden Schritt und Schweißtropfen Wert.


Unter dem Namen „Traufgänge“ hat die Stadt Albstadt einige Rundwanderungen zusammengestellt, die einem das Entdecken dieser Landschaft vereinfachen. Eine genaue Wegbeschreibung, Länge, Anfahrt, Anforderungen: jeder Tourvorschlag wird genau beschrieben, und so kann man sich gemütlich die passende Runde aussuchen.
Ich habe mich damals für die Hossinger Leiter entschieden. Knappe neun Kilometer lang, mit 400 Höhenmeter Auf - und genauso vielen Abstieg erschien sie mir als perfekte Halbtagestour.
Breite Wege, schmale Pfade, und die Treppen der Leiter an sich: der Weg ist abwechslungsreich und mitunter ziemlich fordernd. Eine gewisse Trittsicherheit und eine gute Grundkondition sind Hilfreich. Badelatschen und Flip Flops sind hier definitiv das falsche Schuhwerk. Die Ausschilderung ist super, die Tourbeschreibung passt. Der Weg war ohne Probleme machbar. Und hat sich definitiv gelohnt. 

Ich verweise noch einmal auf die Aussicht. Und bevor ich jetzt Anfange, hier
komplett ins schwärmen zu kommen: lest euch die einfach die Wegbeschreibung der Hossinger Leiter auf der Homepage der Stadt durch. Die ist voll mit vielversprechenden Adjektiven wie „atemberaubend“ und „verwunschen“. Treffender kann ich es auch nicht beschreiben.
Eine wirklich schöne, für mich leicht fordernde Wanderung. Und – wenn es zeitlich passt – wohl auch nicht meine letzte Wanderung am Albtrauf.

Auf Traufgaenge.de finden sich alle Touren. Jede Runde wird hier übersichtlich Vorgestellt, auf einen Blick finden sich die wichtigsten Merkmale: Länge, Schwierigkeit, Höhenmeter. Klickt man dann auf die gewünschte Tour, erscheint eine genaue Wegbeschreibung und alle weiteren nötigen Infos.
So plant es sich einfach und bequem.

Dienstag, 15. Oktober 2019

In eigener Sache

Aufgeräumt!


So, ich habe endlich mal wieder Zeit gefunden, die Rubriken mal auf den aktuellen Stand zu bringen. Egal ob CDs, Bücher, Wandern oder meine anderen textlichen Ergüsse: alles ist wohl sortiert in den einzelnen Rubriken zu finden. Erleichtert das stöbern!

Donnerstag, 10. Oktober 2019

Mein CD Regal


Nailed to Obscurity

Opaque

 



Nass. Kalt. Trüb. Der Herbst zeigt sich gerade von seiner ungemütlichen Seite. Auch wenn ich dem Schmuddelwetter durchaus auch seine schöne Seiten abgewinnen kann, auf die Dauer schlägt es mir doch etwas auf die Stimmung. Und sorgt somit für eine leichte Herbstmelancholie. Zum Glück hat meine Zufallswiedergabe letztens die passende Begleitmusik dazu ausgegraben: Nailed to Obscurity. Die Niedersachsen präsentieren auf ihrem 2013 erschienen Zweitling doomigen Melodic Death Metal der düstereren Sorte.

Entdeckt habe ich die Band ganz klassisch auf einem Konzert, als Vorband für Ahab. Jetzt ist das mit den Vorbands ja so eine Sache. Mal unterscheiden sie sich so dermaßen vom Hauptact, dass man sich durchaus fragt, wer zum Geier auf die Idee kam beide gemeinsam auf Tour zu schicken. Mein bestes Negativbeispiel hier: Sonic Syndicate als Einheizer für Megadeth. Das Publikum auf dem Konzert bestand hauptsächlich aus traditionellen Kuttenträgern, fast wie aus dem Klischee Bilder Buch. Kutte, Dosenbier, Thrash Metal. Denen wurde eine Band vorgesetzt, die Aussah wie frisch aus dem Bravo Magazin geschlüpft und musikalisch irgendwo in Richtung Metalcore unterwegs war. Gut, mehr Zeit zum Bier holen. Aber die Stimmung war im Keller. Megadeth brauchten eine knappe halbe Stunde, um die Menge auf Betriebstemperatur zu bringen. Bei einer knappen Stunde Spielzeit ist das etwas doof.
Dann wiederum ist die Vorband dermaßen nah dran am Sound des Hauptacts, dass es zwar stilistisch perfekt passt. Aber man am Ende sich nicht wirklich mehr daran erinnert. Beispiel hier ebenfalls Ahab, in Heidelberg diesmal. Eins A Doom Band als Vorgruppe. Aber halt nichts im Vergleich mit dem Hauptact. Somit lief das unter nett, aber Bestandslos. Ich weis nicht mal mehr wie die Band hieß.
Aber manchmal, da passt es einfach. Klar, Nailed to Obscurity sind weit weg vom der schleppenden Brachiallität Ahabs. Selbst die langsamen, doomigen Parts in den Songs klingen im direkt Vergleich immer noch nach Duracel Hasen im Geschwindigkeitsrausch. Aber die Grundstimmung, die beide Bands erzeugen, ist ähnlich.
Ich bin an diesem Abend zwar etwas zu spät gekommen, Parkplatz Suche in Stuttgart und Wintereinbruch haben meinen Zeitplan komplett zu Nichte gemacht. Somit habe ich nur die letzten paar Songs mitbekommen. Aber das hat gereicht. In der Pause ging es erst einmal direkt zum Merchandise Stand, Platte jagen.
Tiefe Growls. Harte Riffs. Schöne Melodien. Das sind die Grundzutaten, aus denen Nailed to Obscurity ihren Melodic Death Metal anrühren. Wutausbrüche gehen Hand in Hand mit ruhigen Passagen. Auf Plattenlänge funktioniert dass für mich noch nicht ganz, zu ähnlich wirken die Songstrukturen. Aber die einzelnen Titel funktionieren für sich genommen alle, und erzeugen eine schöne melancholische Grundstimmung. Perfekt passend zum grauen Herbstwetter.
Wer Vergleiche braucht: Nailed to Obscurity liegen irgendwo in der Schnittmenge von Insomnium, At the Gates und Paradise Lost.

Hier geht es zu offiziellen Homepage der Band

Donnerstag, 3. Oktober 2019

Feiertag

Tag der deutschen Einheit. 30 Jahre.
Heißt für mich: Internet aus. Raus gehen.
Hier geht es dann nächste Woche wie gewohnt weiter. Euch allen viel Spaß beim stöbern. Oder beim rausgehen. Oder schlafen. Oder was auch immer.
Genießt den Tag