Freitag, 31. Mai 2019

In eigener Sache


Status Update, die nächste



Der Mai ist so gut wie rum, und so ganz allmählich nimmt das Metalnähkästchen Gestalt an.
Die bereits erschienen Artikel findet Ihr auf den entsprechenden Seiten, übersichtlich nach Alphabet sortiert. Unter „mein CD Regal“ finden sich alle von mir bisher besprochenen CDs, unter „Bücherkiste“ - logischerweise und folgerichtig – sämtliche Artikel über Druckerzeugnisse. In Kürze folgen noch Wander und Ausflugsideen unter „Raus. Gehen“ und sämtliche anderen, von mir in Kurzgenschichtenform gepressten Ideen rund um Musik und das Leben an sich, unter „Aus dem Nähkästchen“. Das mühsame Wühlen durch die Zeitleiste ist damit passe.
Aufgrund des „Bollwerwagendurchdiegegendschieben“ Feiertages erscheint der nächste reguläre Artikel nächste Woche, Donnerstag.
Bis dahin, viel Spaß beim stöbern.

Donnerstag, 23. Mai 2019

Bücherkiste


Tad Williams

Traumjäger und Goldpfote


Manchmal ist es wie verhext. Kaum nimmt man ein Buch zur Hand, kommt was dazwischen. Ein Klingeln an der Haustür. Das Festnetz Telefon, das sonst hauptsächlich durch sein aphones Verhalten auffällt, klingelt. Energisch. Das Wetter ist plötzlich gut und es treibt einen nach draußen. Manchmal gibt es tausende guter Gründe, ein Buch weg zulegen. Blöd nur, wenn es eigentlich ein Gutes ist. Es packt einen. Ruft einen, wenn man nicht liest. Und trotzdem, sobald man mit ihm alleine ist und sich darauf freut, endlich weiter zu lesen, ist nach ein paar Zeilen auch schon wieder Schluss. Weil der Sack Reiß sich entschlossen hat, direkt vor der eigenen Haustür um zufallen.
Und so zieht sich das Buch ewig, die Pausen, bis man weiter lesen kann, werden immer länger. Erst liegt es bereit auf dem Nachtisch, dann wandert es irgendwo anders hin. Und irgendwann kommt es zurück ins Bücherregal, weil es schon wochenlang im Weg liegt und außer Staub fangen nicht viel macht.
So ungefähr ging es mir mit „Traumjäger und Goldpfote“. Obwohl nicht allzu dick, nicht allzu kompliziert aber dafür allzu unterhaltsam hat sich das Lesen des Buches länger gezogen wie so manch ein Kaugummi.
Geholt habe ich mir das Buch, weil es von vielen Seiten immer hieß – und heißt – ich soll unbedingt Tad Williams lesen. Die Meisten meinen damit als seinen Opus Magnus „Otherland“, der mich aber aufgrund seines doch beachtlichen Umfangs immer noch abschreckt. Deshalb war das Erste, was ich von dem Autor gelesen habe, das ebenfalls nicht ganz schlanke, dafür richtig geniale „Der Blumenkrieg“. Ich wusste, von dem Autor brauche ich mehr. Und kurz darauf fiel mir eben dieses Buch in die Finger. Diesmal sogar ranke schlank.

Der junge Kater Fritti Traumjäger ist traurig: Goldpfote, seine Freundin und vielleicht bald Gefährtin, ist nicht zum großen Treffen der Katzen erschienen, obwohl sie es ihm versprochen hatte. Hat sie ihn einfach versetzt? An dem Abend hört er jedoch, das andere Katzen auch verschwunden sind. Man munkelt von etwas Bösem, das umgeht. Aus versehen meldet sich Fritti daraufhin freiwillig, zum Königshof aller Katzen zu reißen und dort Rat und Hilfe für die verschwundenen Katzen – vor allem Goldpfote – zu suchen.

„Traumjäger und Goldpfote“ ist ein einfacher, unterhaltsamer Abenteuer Roman. Nur halt mit Katzen. Tad Williams schafft es dabei, die Welt aus Katzenaugen so zu beschreiben, dass es nicht irgendwie kitschig oder nach Menschen in Katzenform klingt. Es wirkt, als ob er lange Zeit die Leisetreter beobachtet hätte. Von ihrem auf uns manchmal wirklich seltsam wirkenden Verhalten hat er dann eine Denkweise und Weltsicht abgeleitet, die wirklich durch und durch nach Katze klingt. Und die einiges erklären würde.
Unnötig zu erwähnen, dass in dieser Weltanschauung Menschen den Katzen untergeordnet und Hunde nichts anderes als strunzdumme Speichel Lecker sind.

Das Adjektiv „süß“ verwende ich außerhalb von Bereichen, in denen Zucker vorkommt, eigentlich eher selten. Schon gar nicht bei Büchern. Hier aber passt es einfach. Ein nettes, unterhaltsames Buch. Süß.

Donnerstag, 16. Mai 2019

Mein CD Regal


Nightwish

Once

 



Auch wenn ich eigentlich weiß, dass ich mich danach oder sogar schon währenddessen nur über mich selber ärgern werde, weil ich mal wieder Zeit vergeudet habe, bin ich ein regelmäßiger Wiederholungstäter. Die beste Möglichkeit, mal für fünf Minuten das Gehirn auszuschalten und sich mit einer Fülle an Unsinn, Nichtigkeiten und der üblichen Brise Fremdschämen berieseln zu lassen. Youtube schauen. Ein Schelm, wer da an RTL 2 gedacht hat.

Zugegeben, meistens sind es mehr als nur fünf Minuten. Deutlich mehr. Und hin und wieder stolpert man ja auch über etwas Interessantes. Eine spannende Doku. Oder ein Musikvideo einer mir bis dahin unbekannten Band. Das ist aber relativ selten geworden, und inzwischen für mich kaum mehr als eine fadenscheinige Ausrede, um noch mehr Zeit zu verplempern. Es könnte ja was Tolles dabei sein!
Im Moment bombardiert mich Youtube mit einer weiteren Variante inhaltslosen Inhaltes: Reaction Videos. Das sind Videos, in denen man Menschen dabei zu sieht, wie sie Videos schauen. Beliebt dabei: Musikvideos von Bands, welche die Person bis dahin noch gar nicht kannte. Tja, ich weiß nicht was ich erschreckender finden soll: die unendliche Menge solcher Videos und die teilweisen doch echt erstaunlich hohen Klick zahlen. Oder die Tatsache, dass ich selber vor den Dingern hängen geblieben bin.
In Folge dessen habe ich nun einige Videos gesehen, auf denen Leute auf Nightwishs „Ghost Love Score“ vom Wacken 2013 reagieren. Die Reaktionen dabei sind meistens die gleichen: einer neutralen bis gelangweilten Miene beim Eröffnungsriff folgt ab dem ersten Ton der Sängerin ein wahres Fest an Gesichts Tourette. Ungläubige Mienen, spontane Freudenschreie und offene Münder.
Reaktionen, die „Once“ damals bei mir ganz genauso ausgelöst haben. Nur war keine Kamera dabei. Zum Glück. 

Nightwish waren damals für mich eine absolute Neuentdeckung. „Oceanborn“ und „Wishmaster“ liefen eigentlich jeden Tag. Dazu kam das Wissen, das meine Neuentdeckung in nur ein paar Wochen eine neue Scheibe auf den Markt bringen – ich war euphorisch wie ein verliebter Teenager. Gut, in gewisser Weiße war ich ein verliebter Teenager.
Also bin ich direkt am Erscheinungstag nach der Schule aufs Fahrrad gesprungen. Raus geradelt zum örtlichen Elektrofachmarkt. Den Discman dabei, mit einem frischen Satz Batterien gefüttert.
Das Ding gekauft und sofort weiter geradelt, an meinen Lieblingsplatz im Stadtgarten. Kopfhörer auf, Musik an. Von außen betrachtet dürfte ich einen ähnlichen Anblick wie die Youtuber bei ihren Reactions Videos geliefert haben. Ein wahres Feuerwerk an Gesichtstourette. Und spontanen Körperzappeleien. Zufällig vorbeikommende Spaziergänger dürften mich für komplett verrückt gehalten haben. Likes gab es dafür keine.
Ich weiß noch, dass ich gleich von der ersten Note an total begeistert war. Ich weiß aber auch, dass diese Euphorie nicht lange anhielt und ich recht schnell wieder zu den Vorgänger Alben zurück gegangen bin. Selbst die mir bis dato nur mittel prächtig gefallende „Century Child“ rotierte öfter in meinem CD Player.
Nachdem ich durch das gucken der Reaction Videos wieder auf „Once“ aufmerksam wurde und ich sie zum ersten mal seit längerer Zeit – nur so knapp 15 Jahre – komplett am Stück gehört habe, ist mir auch klar warum.

Das Album ist von vorne bis hinten auf Eingängigkeit ausgelegt. Die Band liefert ein sattes, metallisches Fundament. Das Orchester kleistert alles mit Bombast und Pathos zu. Eine richtig satte Produktion sorgt für den ordentlichen Druck. Einzelne Songs funktionieren so bestens. Der Opener „Dark Chest of Wonders“ ist bis heute einer meiner Lieblings Songs von Nightwish. Auf Albumlänge jedoch wirkt das ganze ermüdend. Keine Ecken, keine Kanten, welche das Ohr beim Hören bei Laune halten. Nichts, was wirklich heraus sticht. Mit zunehmender Laufzeit verkommt alles zu einem eintönigen Brei. Dazu kommen dann noch die beiden Totalausfälle „I wish I had an Angel“ und „Nemo“. Die ich in meiner Euphorie damals gefeiert habe. Heute sind sie Skip Tasten Kandidaten.
Unterm Strich bleibt ein für mich solides, aber doch irgendwie monotones Album. Andere Bands in diesem Genre würden sich für so ein Teil sicher einen Arm ausreißen, in der Nightwish Discografie ist es dennoch mein persönlicher Tiefpunkt.
Für die Band selber ist er das wohl nicht: mit „Once“ gelang damals der Schritt vom Szene Star zur ganz großen Pop Sensation.

Donnerstag, 9. Mai 2019

Bücherkiste


Andreas Eschbach

Quest


Öffentliche Bücherregale sind eine super Sache. Sein eigenes Bücherregal ausmisten, alles, was man lange nicht mehr oder noch nie in der Hand hatte, in eine große Tüte stopfen. Und dann ab damit zum Öffentlichen. Irgendjemand wird sich bestimmt darüber freuen. Somit ist dann dafür gesorgt, dass die Bretter daheim sich nicht mehr unter der Bücherlast biegen. Und dass die Bücher einreihig und wohl sortiert da stehen, anstatt in ein oder zwei Reihen hinter und übereinander, kreuz und quer.
Zumindest in der Theorie. In der Praxis steht man dann oft noch eine Weile vor dem öffentlichen Bücherschrank und schaut sich an, was andere so ausmisten. Da finden sich dann bisher unbekannte Titel von gern gelesenen Autoren. Spannend klingende Klappentexte. Hübsche Buchcover. Und das Gute ist: man hat ja eine große Tüte dabei.

Eine meiner letzten Errungenschaften ist „Quest“ von Andreas Eschbach. Ein Fund, über den ich mich besonders gefreut habe. Nicht nur, weil es sich hierbei um grundsolide Science Fiction handelt. Es ist auch eines dieser Bücher, welche ich in meinem Leben schon ein paar mal gekauft oder organisiert habe, und die immer wieder idurch Umzugschaos oder Ausleihwirren bedingt auf große Reise gegangen sind. Entsprechend groß war meine Freude über diesen Fund.


Das Raumschiff „Megatao“ unter dem Kommando von Eftalan Quest überfällt das größte Archiv in der Galaxis, dringt in dessen innerstes Heiligtum vor und stiehlt Informationen über den Ursprung der Menschheit und den Kontakt mit anderen nicht menschlichen Spezies. Der Grund: das Kaiserreich wird von einem scheinbar übermächtigen Feind bedroht. Erste Konflikte liefen verheerend, und die große Invasion scheint kurz bevor zu stehen. Deshalb wurde die Megatao aus geschickt, um eine Legende zu jagen. Der „Planet des Ursprungs“, die Quelle allen Lebens im Universum, der vermutete Wohnort von Gott und die letzte verzweifelte Hoffnung, dort Hilfe vor der Vernichtung zu finden. Eine lange Suche beginnt.

„Quest“ ist ein kurzweiliger, unterhaltsamer Science Fiction Roman. Gut gefallen hat mir die strikte Dreiklassengesellschaft im Kaiserreich. Die leitenden Positionen sind grundsätzlich von Adligen besetzt, wobei durchaus Status vor Eignung steht. Danach kommen die Freien, ganz unten die Niederen, welche im Schiffsrumpf leben und sämtliche schmutzigen Arbeiten erledigen. An Bord der „Megatao“ ist jedoch ein Freier zweiter Offizier. Ein Posten, der eigentlich einem Adligen zusteht. Somit ist er ein Dorn im Auge vieler Brückenoffiziere. Und ein Quell ständiger Spannungen.
Das Buch ist unterhaltsam geschrieben, gut zu lesen und bietet eine Hülle von originellen Ideen. Es eignet sich wunderbar, um ein paar Stunden das Gehirn auszuschalten und sich unterhalten zu lassen.
Eine meiner schönsten Funde in einem öffentlichen Bücherregal seit langem.

Donnerstag, 2. Mai 2019

In eigener Sache

Status Update

Der April ist vorbei. Er ist links auf die Üverholspur und dann ab auf und davon. So schnell konnte ich gar nicht gucken.
Auch wenn in dem Monat hier sichtbar nicht viel passiert ist, habe ich mir den Kopf zerbrochen, wie es hier weitergehen wird.
Das wegfallen von Google+ als Plattform hat mich dazu gebracht, einiges zu bedenken und neue Ideen zu sammeln.

Es wird in naher Zukunft ein eigenes Instagram Konto für das Nähkästchen geben. Andere Plattformen prüfe ich noch auf Herz und Nieren.
Des weiteren bin ich gerade dabei, meine Einträge zu Sortieren. Die Archiv Artikel werden - falls ich nicht zu blöde dafür bin - in Kategorien eingeteilt werden. Das mühsame durchwühlen durch die Artikel sollte so leichter werden.
Ansonsten bleibt alles im Grunde gleich: Musik, Lesen, Wandern. Das sind immer noch die Kernthemen. Auch am Donnerstag wird sich nichts ändern: er bleibt der beste Tag der Woche.

Wenn alles so läuft, wie ich es mir Denke, wird nächste Woche an dieser Stelle wieder ein regulärer Artikel stehen.

Bis dahin: stöbert mal durch das Archiv. Da findet Ihr zum Beispiel Buchvorstellungen. Wie diese hier: Die Biographie von der reichsten Ente der Welt. Don Rosa:Sein Leben, seine Milliarden ist für mich die Beste Comicreihe überhaupt. Lesenswert.