Donnerstag, 24. August 2017

Mein CD Regal: Hammercult


Hammercult

Steelcrusher

 

 


Diese Scheibe ist wieder einmal ein kompletter Blindkauf meinerseits. Schuld daran ist das herrlich kitschige Coverartwork. Beim stöbern in der CD Abteilung eines großen Elektrofachgeschäftes ist es mir sofort ins Auge gesprungen. Ein Phantasie Schlachtfeld. Ein muskelbepackter Barbar mit von Blut triefendem Hammer. Eine leicht bekleidete Dämonendame, welche auf einem Drachendings reitet. Dazu der Albumtitel „Steelcrusher“. Und Songtitel wie „Metal Rules Tonight“ oder „Ironbound“. Auf der Seite steht "No One Escapes The Metal Storm" geschrieben. Ganz klar, hier zelebriert jemand die 80iger. Ganz klar, das muss mit.
Beim ersten Hören gab es dann auch die Erste - und zugegebenermaßen einzige - handfeste Überraschung. Statt dem erwarteten 80iger Jahren True Metal Sound föhnt hier lupenreiner Thrah Metal mit einer Death Schlagseite aus den Boxen. Der klingt jetzt zugegebenermaßen auch nicht gerade taufrisch, kommt aber herrlich wütend rüber und geht direkt auf die zwölf. Kaum ein Song geht über die 3 Minuten Grenze, hier ist alles kompakt, geradeaus und ohne unnötigen Schnick Schnack. Fans von „Destruction“ fühlen sich bei dieser Band sofort zu Hause.
Gut gemacht, recht unterhaltsam, aber leider genauso schnell wieder raus aus den Gehörgängen wie es rein gerauscht ist. 

Warum ich es hier dann überhaupt erwähne? Das liegt zu einem daran, dass solch kompromissloser, altmodischer Metal ohne großes Drumherum einfach selten geworden ist und doch einfach Spaß machen kann.
Zum Anderen kommen die Jungs aus Tel Aviv. Israel ist ein Land, dass ich nur aus den Schulbüchern und den Nachrichten kenne. Ein Land, in dem kaum ein Tag ohne Gewalt und Hass zu vergehen scheint. Ein Land, geprägt von religiösen Fundamentalisten aller drei großen monotheistischen Religionen. Wenn ich mir die Nachrichten anschaue oder Reportagen aus Israel lese, fällt es mir sehr schwer, mir in diesem Land einen ganz normalen Alltag vorzustellen. Dass Leute dort ganz normal Leben, zu Arbeit gehen und Feiern. Trotz dieses immer drohenden Konfliktes. Diese CD zeigt mir sehr genau, dass sie das dort aber genauso machen. Etwas so gewöhnliches wie eine Thrash Metal Scheibe ist für mich ein Beweis dafür, dass es in Israel mehr gibt als nur Gewalt und Haß. Sondern eben auch Menschen, die ganz normal Ihrem Leben und ihren Interessen nachgehen können. Und das macht diese CD für mich zu etwas Besonderem.

Weiterlesen: Mein CD Regal: Gorthaur

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