Donnerstag, 14. Februar 2019

Raus. Gehen.


Neckarsteig


Die Tage werden wieder länger. Eis und Frost vergnügen sich im Moment nur noch Nachts. Tagsüber lässt sich die Sonne wieder blicken, und das Thermometer wechselt das Minus mit dem Plus. Zeit für mich, meine Wanderschuhe zu schnüren und das erste Mal wieder eine Runde laufen, die etwas weiter als zum Bäcker und wieder zurück ist.
Etwas mehr als eine Stunde später bin ich wieder zurück und liege auf meinem Sofa. Die ernüchternde Erkenntnis: der Winter war doch länger, als gedacht. Und man selber wohl nicht ganz so aktiv, wie man sich das eigentlich vorgenommen hat. Jede kleine Steigung wird zum bergsteigen. Schnapatmung und Seitenstechen ständige Begleiter.
Zeit, wieder öfter Raus zu gehen. Zeit, sich mal ein paar Touren anzuschauen, die am Anfang der Wandersaison einen nicht ganz überfordern.

Blick über das Neckartal von Hirschhorn
Den „Neckarsteig“ habe ich vor ein paar Jahren entdeckt. Seitdem dienen einzelne Etappen als Einstiegstour für die Wandersaison. So bin ich, an verschiedenen Tagen und über mehrere Jahre, die ersten 4 Etappen gelaufen. Der Rest folgt, so hoffe ich, in den kommenden Jahren. Infos aus erster Hand habe ich also nur für die ersten Wegabschnitte.
Auf insgesamt 128 Kilometern führt er auf 9 Etappen von Heidelberg nach Bad Wimpfen und folgt dem Fluss entlang durch das Neckartal.
Die Etappen sind zwischen 10 und 20 Kilometer lang, und sind somit auch für ungeübte Wanderer sehr gut an einem Tag zu machen. Und es bleibt genug Zeit, um die Landschaft zu genießen und die Sehenswürdigkeiten am Streckenrand und in den Etappenzielen zu entdecken.
Breite Wanderwege wechseln sich mit schmalen Pfaden ab. Steile Anstiege sind keine Seltenheit, eine Spazierstrecke ist der Steig definitiv nicht. Eine gewisse Grundkondition und Trittsicherheit ist definitiv erforderlich. Dafür wird man immer wieder mit schönen Ausblicken über das Neckartal und den Odenwald belohnt.

Einer dieser Anstiege ist – wenn man den Steig von Heidelberg aus geht – gleich
am Anfang der ersten Etappe zu bezwingen. Vom Schloss aus geht es direkt auf den Köngistuhl, der höchste Berg im sogenannten „kleinen Odenwald“. Und zwar über die sogenannte „Himmelsleiter“. Eine Treppe, die schnurstracks ohne steil bergauf führt. Sobald man am Ende wieder Luft bekommt, hat man bei gutem Wetter einen herrlichen Ausblick über Heidelberg.


Die Ausschilderung erfolgt über ein blaues „N“ auf weißem Grund. Dieses findet man ein Stückchen vor jeder Kreuzung und ein paar Meter dahinter. Hat man nach ein paar Schritten kein weiteres Zeichen gesehen, ist man falsch abgebogen. Auf den Etappen, die ich gemacht habe, hat das bisher Einwandfrei funktioniert.
Richtig gut gefällt mir, dass sämtliche Start und Zielpunkte gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sind. Ein Bahnhof war bisher immer in der Nähe. Ein Blick auf die Faltkarte, welche man versandkostenfrei Ordern kann, verrät, dass es auch bis auf eine Etappe so bleibt. Auch schön: Einkehrmöglichkeiten sind vorhanden. Unterwegs gibt es zahlreiche Bänke und Rastmöglichkeiten zum durchatmen und Vespern.
Somit ist der „Neckarsteig“ trotz einiger anstrengender Abschnitte auch für etwas ungeübtere Wanderer geeignet. Er ist gut zu erreichen und man ist nie wirklich weit von der Zivilisation. Ein gut gefüllter Tagesrucksack mit ausreichend Trinken und etwas Marschverpflegung reicht vollkommen aus.

Ausführliches Infos zu den Etappen und die von mir angesprochene Faltkarte gibt es hier:

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