Donnerstag, 10. Oktober 2019

Mein CD Regal


Nailed to Obscurity

Opaque

 



Nass. Kalt. Trüb. Der Herbst zeigt sich gerade von seiner ungemütlichen Seite. Auch wenn ich dem Schmuddelwetter durchaus auch seine schöne Seiten abgewinnen kann, auf die Dauer schlägt es mir doch etwas auf die Stimmung. Und sorgt somit für eine leichte Herbstmelancholie. Zum Glück hat meine Zufallswiedergabe letztens die passende Begleitmusik dazu ausgegraben: Nailed to Obscurity. Die Niedersachsen präsentieren auf ihrem 2013 erschienen Zweitling doomigen Melodic Death Metal der düstereren Sorte.

Entdeckt habe ich die Band ganz klassisch auf einem Konzert, als Vorband für Ahab. Jetzt ist das mit den Vorbands ja so eine Sache. Mal unterscheiden sie sich so dermaßen vom Hauptact, dass man sich durchaus fragt, wer zum Geier auf die Idee kam beide gemeinsam auf Tour zu schicken. Mein bestes Negativbeispiel hier: Sonic Syndicate als Einheizer für Megadeth. Das Publikum auf dem Konzert bestand hauptsächlich aus traditionellen Kuttenträgern, fast wie aus dem Klischee Bilder Buch. Kutte, Dosenbier, Thrash Metal. Denen wurde eine Band vorgesetzt, die Aussah wie frisch aus dem Bravo Magazin geschlüpft und musikalisch irgendwo in Richtung Metalcore unterwegs war. Gut, mehr Zeit zum Bier holen. Aber die Stimmung war im Keller. Megadeth brauchten eine knappe halbe Stunde, um die Menge auf Betriebstemperatur zu bringen. Bei einer knappen Stunde Spielzeit ist das etwas doof.
Dann wiederum ist die Vorband dermaßen nah dran am Sound des Hauptacts, dass es zwar stilistisch perfekt passt. Aber man am Ende sich nicht wirklich mehr daran erinnert. Beispiel hier ebenfalls Ahab, in Heidelberg diesmal. Eins A Doom Band als Vorgruppe. Aber halt nichts im Vergleich mit dem Hauptact. Somit lief das unter nett, aber Bestandslos. Ich weis nicht mal mehr wie die Band hieß.
Aber manchmal, da passt es einfach. Klar, Nailed to Obscurity sind weit weg vom der schleppenden Brachiallität Ahabs. Selbst die langsamen, doomigen Parts in den Songs klingen im direkt Vergleich immer noch nach Duracel Hasen im Geschwindigkeitsrausch. Aber die Grundstimmung, die beide Bands erzeugen, ist ähnlich.
Ich bin an diesem Abend zwar etwas zu spät gekommen, Parkplatz Suche in Stuttgart und Wintereinbruch haben meinen Zeitplan komplett zu Nichte gemacht. Somit habe ich nur die letzten paar Songs mitbekommen. Aber das hat gereicht. In der Pause ging es erst einmal direkt zum Merchandise Stand, Platte jagen.
Tiefe Growls. Harte Riffs. Schöne Melodien. Das sind die Grundzutaten, aus denen Nailed to Obscurity ihren Melodic Death Metal anrühren. Wutausbrüche gehen Hand in Hand mit ruhigen Passagen. Auf Plattenlänge funktioniert dass für mich noch nicht ganz, zu ähnlich wirken die Songstrukturen. Aber die einzelnen Titel funktionieren für sich genommen alle, und erzeugen eine schöne melancholische Grundstimmung. Perfekt passend zum grauen Herbstwetter.
Wer Vergleiche braucht: Nailed to Obscurity liegen irgendwo in der Schnittmenge von Insomnium, At the Gates und Paradise Lost.

Hier geht es zu offiziellen Homepage der Band

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