Donnerstag, 14. November 2019

Mein CD Regal


Dark Tranquillity

Atoma

 

 


Eine Band, gegründet 1990 rum in Schweden. Elf Alben. Headliner Touren um den ganzen Globus. Gast auf den kleinen, größeren und größten Festivals. Mitbegründer der sogenannten Göteburger Schule.
Und bis dato so gar nicht auf meinem Schirm. 

Ja, ich wusste dass es sie gibt. Ja, ich wusste, dass sie zu den Stil prägenden Bands gehören und eigentlich alleine deshalb Pflichtprogramm für den geneigten Langhaarigen sind. Ziemlich sicher kenne ich auch einzelne Songs von ihnen, ohne zu wissen, dass es sich dabei um Dark Tranquillity handelt. Bisher bin ich jedoch nie dazu gekommen, mich näher mit ihnen zu beschäftigen. Was weniger an mangelndem Interesse an der Band liegt. Leider hat meine Woche nur sieben Tage, und die nur je 24 Stunden. Bei der Flut an Alben und Bands, die hörenswert sind,komme ich einfach nicht immer hinterher. Meine Liste mit „Hör mal rein“ wächst fast genauso schnell, wie ich sie abhaken kann.
Aber, Wühltisch sei dank, die Bildungslücke Dark Tranquillity ist ein bisschen geschlossen worden.

Atoma hört man vor allem eines an: die Jungs sind wirklich lange dabei und wissen genau, was sie tun. Routiniert, ohne zu langweilen.
In wie weit der Sound von Atoma jetzt noch was mit Death Metal zu tun hat, dass überlasse ich den Jungs, denen solche Begriffe wichtig sind. Das Album kommt brutal daher, ohne wirklich brachial zu werden. Und geht sofort ins Ohr. Manche mögen da „Poppig! Ausverkauf!“ rufen, aber die Band schafft es, trotz dieser Eingängigkeit nicht Langweilig zu werden. Das Album hat jetzt mehrere Durchgänge bei mir überstanden, ohne dass sich irgendwie beim hören etwas abgenutzt hat. Das ist an sich schon ein Kunststück für sich.
Das nächste: viele CDs verleiten mich immer wieder dazu, auf die Skiptaste zu drücken. Einzelne Songs zünden, das ganze Album eher nicht. Bei Atoma ist es genau andersherum. Einzeln, für sich, rauschen die Songs in mein Ohr und ziemlich sofort wieder raus. Auf Albumlänge jedoch überzeugt mich die Musik komplett. Zusammen erzeugen die Songs eine ruhige, melancholische Atmosphäre, wobei jedes Stück wie ein Puzzleteil für das große Ganze wirkt. Perfekt, um bei nebligem Herbstwetter im Schaukelstuhl zu sitzen, einen guten Scotch zu trinken und das Kopfkino an zuschmeißen.
Kurz: Atoma hat mich überzeugt. Die Musik ist auf den Punkt, schnörkellos und kommt ohne viel Schnick Schnack daher. Und erzeugt trotzdem eine angenehme Atmosphäre. Das Artwork der CD passt da ganz gut dazu: der Gitarrist Niklas Sundin hat einige stimmungsvolle, aber recht schlichte Bilder beigesteuert, die wunderbar zur Grundstimmung passen.
Nun gilt es, zumindest ein paar der zehn weiteren Alben zu entdecken. Es ist sicher spannend zu hören, wie die Entwicklung zu diesem Sound über die Jahre gelaufen ist. Meine Liste ist wieder ein Stück länger geworden.



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