Donnerstag, 21. November 2019

Mein CD Regal


Primal Fear

Seven Seals

 

 


Eigentlich wollte ich heute gar keine CD vorstellen. Aber meine Zufallswiedergabe hat anders entschieden. Während ich mein Bilderarchiv nach einem netten Ort für „Raus. Gehen.“ durchsucht habe, hat diese mir innerhalb einer dreiviertel Stunde satte drei mal Primal Fear um die Ohren geschleudert. Und das, obwohl in meiner ganzen Musiksammlung nur die „Seven Seals“ zu finden ist. Eine erstaunliche Trefferquote.
Also hab ich die Zufallswiedergabe ausgestellt, den Bilderordner geschlossen, mich in den Schaukelstuhl gesetzt und zum ersten mal seit einer gefühlten Ewigkeit die CD der schwäbischen Heavy Metal Institution in Ruhe am Stück angehört. Danach hatte ich den ganzen Tag gute Laune und ein dickes Grinsen im Gesicht.
Das liegt jedoch in erster Linie nicht an der Musik an sich. Geboten wird ganz klassischer Heavy Metal. Solide. Klassisch. Innovationsbefreit. Aber trotzdem höchst unterhaltsam.
Was die Scheibe für mich persönlich so besonders macht, ist etwas anderes: Es ist die erste CD, die ich mir von eigenem Gehalt – nicht Taschengeld – gekauft habe. Und es ist mein erster Blindkauf. Von Primal Fear hatte ich bis dahin noch nie was gehört. Aber das Cover fand ich hübsch. Und es stand in der Heavy Metal Abteilung. Was soll also schon schief gehen? Eben. Gesehen, gekauft, gehört. 

Schnörkelloser Heavy Metal auf einem spielerisch ganz hohen Niveau – einen besseren Glücksgriff hätte ich damals wohl kaum landen können. Damals war das genau mein Fall.  Das Ding lief gefühlt eine Ewigkeit – egal ob beim Autofahren, beim Haushalt oder zum Nerven von Freunden. Und es wurde einfach nie langweilig. Pfeilschnelle Songs, knackige Midtempo Stampfer. Und mit „Diabolus“ ein richtig guter Metal Song, der beides vereint. Ich konnte mich nicht satt hören.
Und heute? Nun ja, ohne die Euphorie und den Enthusiasmus, den man immer hat, wenn man neue Musik für sich entdeckt, hat die Platte schon einiges an ihrem Unterhaltungswert verloren."Higher, Fire, Desire" Bands hab ich inzwischen mehr als genug gehört.  Aber im Gegensatz zu anderen CDs, die ich mir zu meiner Anfangszeit gekauft habe und die jetzt Staubfänger im Regal spielen, kann ich das Ding immer noch hören. Und manchmal macht es sogar richtig Spaß. Das liegt wohl an den beiden Hauptverantwortlichen hinter der Band: Matt Sinner und Ralf Scheepers. Beide lange im Geschäft, der eine verantwortlich für „Sinner“, der andere Sänger bei „Gamma Ray“. Namen, die mir damals nichts gesagt haben. Bands, von denen ich noch nichts gehört hatte bis dahin. Heute weiß ich: die Jungs sind einfach ein Garant für gute Rock und Metal Songs. Die jahrelange Erfahrung der Musiker ist es dann auch, die den recht geradlinigen Songs dann das Gewisse etwas verleiht.
Ja, heute würde ich mir die CD so wohl nicht mehr kaufen.Und wohl auch keine zweite. Was ich bisher sonst noch so gehört habe, ist zwar auch sehr gut, fällt  für meine Begriffe jedoch unter "Kennst du eine, kennst du alle." 
Aber wenn ich – oder meine Zufallswiedergabe - mal wieder Bock auf geradlinigen Metal zum Kopf frei kriegen habe, dann ist diese CD immer noch ganz vorne dabei.

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