Donnerstag, 27. Februar 2020

Mein CD Regal


Revel in Flesh

The Hour of the Avenger

 




Revel in Flesh sind eines von vielen Beispielen, warum es sich für mich immer wieder lohnt, auch mal Konzerte zu besuchen, bei denen man schlicht keine Band kennt.
Vor ein paar Jahren hab ich die Aalener das Erste mal auf einem Metalabend im JuZe ums Eck gesehen. Einer der Abende, wo man erst einmal die Bandnamen auf dem Flyer entziffern muss. Und, wenn man es geschafft hat, meistens nicht wirklich schlauer ist. Also habe ich es gleich gelassen und bin einfach mal hingegangen. Rausgehen schadet ja nie. Im schlimmsten Fall gibt es an solchen Abenden zumindest günstiges Bier. Es haben eine gute Handvoll Bands gespielt, aber am nächsten Morgen blieb mir nur noch „Revell in Flesh“ in Erinnerung.
Ich hab sie dann immer wieder mal gesehen, am Anfang zufällig, später auch gezielt. Klassischer Oldschool Death Metal, ganz frei von Mode und Trends – live einfach mächtig unterhaltsam.

Als ich dann erfahren habe, das „Revel in Flesh“ mit „The Hour of the Avenger“ Ende 2019 ein neues Album unters Volk bringen und am 7.12. des gleichen Jahres ein Release Konzert in Aalen geben war mir klar – da muss ich hin. Also Ticket organisiert, Hotel gebucht, Zugverbindung rausgesucht und ein paar Wochen später gings schon los Richtung schwäbische Alb.
Gemütliche Location und eine Art Heimspielatmosphäre. Der Abend war klasse, und mein Nacken hat sich noch die ganze kommende Woche daran erinnert. Aber ihr wisst ja, gerade bei Death Metal stellt sich mir die Frage: klappt das auch auf Platte oder funktioniert das nur Live?
Im Fall von „The Hour of the Avenger“ ist es recht schnell beantwortet. Das funktioniert genauso gut auf Platte. Egal ob einzelne Lieder in einer Playlist oder das ganze Album am Stück: die Songs gehen vom Ohr direkt in den Nacken und hinterlassen ein breites Grinsen.
Jeder, der seinen Death Metal in der Geschmacksrichtung 90iger Jahre mag, wird bei „Revel in Flesh“ absolut Spaß haben. Für mich im Moment eine der besten aktuellen Death Metal Bands der alten Schule.

Gute CD, gutes Konzert, und nicht zuletzt: spannender Ausflug. Aalen ist jetzt zwar nicht gerade eine pulsierende Großstadt, aber ein nettes, ziemlich typisches schwäbisches Städtchen, dass zumindest beim Besuchen durchaus ein bisschen Charme versprüht. Vor dem Konzert bin ich ein bisschen durch die Gassen gebummelt, über den Weihnachtsmarkt geschlendert und hab gute schwäbische Hausmannskost gegessen. Ich weiß zwar nicht, wie der Koch auf die Idee kam seine Maultaschen zu panieren und dann in die Fritteuse zu werfen. Aber es war eine verdammt gute Idee. Am nächsten Morgen stand dann noch ein Besuch im Limes Museum an. Der eigentliche Grund, warum ich mich für einen Kurztrip nach Aalen entschieden habe. Ich wollte mir das an einem alten Römerkastell gelegene Museum schon eine ganze Weile anschauen, aber nur deswegen ins schwäbische Niemansland zu fahren, dafür war mir der Weg dann als doch zu weit. Wenn man es jedoch mit einem Konzert verknüpfen kann: perfekt.
Und so stand ich am nächsten Morgen etwas übernächtigt und leicht verkatert zwischen alten Steintafeln, Säulen und Vasenresten. Ein wirklich schön gemachtes Museum, dass relativ anschaulich die Geschichte des römischen Reiches anhand des Limes erklärt. Der Hauptaugenmerk liegt auf dem alltäglichen Leben in und um die Lager, die die Grenze zu den „Barbaren“ bewachten. Wer sich ein bisschen für Geschichte interessiert und mal in dieser Ecke ist, ein Besuch lohnt sich.
Bestimmt auch ohne Death Metal.

Hier geht es zur offiziellen Band Homepage 

Und hier zum Internetauftritt vom Limesmuseum


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