Donnerstag, 8. Februar 2018

Mein CD Regal: Borknagar


Borknagar

Winter Thrice

 

 

 


Der Winter ist wieder zurück. Nach Wochen voller Regen, Matsch und Stürmen hat der große Wettermacher wohl endlich auf den Kalender geschaut und etwas passenderes Wetter zur Jahreszeit geliefert. In den Höhenlagen ist teilweise der Schnee zurückgekehrt, und auch hier unten im Tal ist es wieder klirrend kalt. Naja, zumindest geht es Nachts unter die Null.
„Winter Thrice“ von Borknagar liefert die passende Musik zum Wetter. Auch wenn die Stimmung auf der CD gefühlt noch um einige Grad kälter ist. Mit Black Metal als Grundgerüst, spielt die Band atmosphärisch dichte Musik zwischen Melancholie und wilder Raserei. Szene Schubladen werden hier ignoriert. Gespielt wird, was zur Atmosphäre passt. Für Black Metal Puristen schwer verdaulich, und auch für andere beim Ersten hören etwas sperrig, liegt genau hier die Stärke von Borgnakar. Die Mischung wirkt von Anfang bis Ende stimmig, nie klingt etwas zu sehr gewollt oder aufgesetzt. So baut „Winter Thrice“ eine herrlich melancholische Grundstimmung auf, ohne auch nur annähernd Gefahr zu laufen, dem Kitsch in die Falle zu gehen. Alles ist handwerklich und kompositorisch geschickt aufgebaut.
Das ist wenig überraschend, wenn man einen Blick auf die Bandgeschichte wirft. Gegründet 19995, ist „Winter Thrice“ das bereits zehnte Studioalbum. Genug Zeit also für eine Band, einen eigenen Sound zu erschaffen und zu perfektionieren. Zumal es sich bei den Gründungsmitgliedern allesamt um Mitglieder von in der Szene bekannten Bands handelte, wie Enslaved, Gorgoroth und Ulver.
Gründer und bis Heute Songschreiber der Band ist Øystein G. Brun. Der Band Biographie auf der offiziellen Homepage zufolge war es von Anfang an das Ziel von Borgknagar, einen Sound zu schaffen der sich aus den gewohnten Mustern des Black Metals löst.
Das ist definitiv gelungen, was nicht zuletzt am geschickten Einsatz vom Wechsel zwischen fiesen Growls und Klargesang liegt. 

Die Band selber habe ich erst vor kurzem auf einem ziemlich klassischen Weg: das Lesen in einem – online- Musikmagazin. Bei Laut.de stöbere ich ab und zu die CD Kritiken durch, da das Magazin selber sich nicht auf ein Genre beschränkt. Radio tauglicher Pop, Gangsta Rap aus Deutschlands Vorstädten oder eben Metal: alles findet hier eine Plattform. Die ganz kleinen Untergrund Juwelen findet man hier zwar nicht, aber für einen Blick über den Telerand schau ich gerne vorbei. Oder entdecke, wie in diesem Fall, eine Band die musikalisch aus meiner Nische kommt und die ich sträflich ignoriert habe die letzten Jahre. Zu unrecht.

Das Album trifft einen Nerv bei mir und gehört musikalisch definitiv zu meinen Top Entdeckungen der letzten Jahre.

Hier geht es zur Bandhomepage

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen