Donnerstag, 1. Februar 2018

Raus. Gehen.


Odilienberg 

 


Der Januar ist grau und nass zu Ende gegangen, und der Februar macht nahtlos damit weiter. Weder Winter, noch Frühling. Nur eklig nass grau. Zeit, um sich ein paar Gedanken über Wander- und Ausflugsziele zu machen. So ist wenigstens im Kopf gutes Wetter. Hebt meine Laune zumindest kurzfristig.

Zwischen Straßburg und Colmar, in der Nähe des Städtchens Obernai, liegt der Odilienberg. Auf dem Bergrücken thront ein im siebten Jahrhundert gegründetes Kloster. Allein wegen seiner Lage ist es schon einen Besuch Wert. Von der Terrasse aus bietet sich ein wunderschönes Panorama. Der Blick schweift über die Rheinebene bis zum Schwarzwald. Mit viel Glück, bei guter Witterung, lassen sich im Hintergrund die Alpen erahnen.
Wer kirchlich oder historisch Interessiert ist, kann bei einem Rundgang viel entdecken.
Unterhalb des Klosters entspringt eine Quelle. Der Sage nach entstand sie, als Odilia, um einem Kranken zu helfen, mit ihrem Stab gegen die Felswand schlug. Daraufhin sprudelte Wasser aus dem Stein. Der Quelle wird nachgesagt, dass sie Augenleiden lindert und ist bis heute ein beliebter Wallfahrtsort.

Wer bei alten Gemäuern und christlichen Sagen nur Gähnen kann, sollte trotzdem einen Besuch in Erwägung ziehen. Die Landschaft ist bemerkenswert, der Odilienberg liegt am Ostrand der Vogesen und fällt auf der einen Seite Steil zum Rheintal ab. Auf der anderen Seite erstrecken sich die weiteren Berge der Vogesen. Vom Kloster aus führen mehrere Wanderwege in die Umgebung. Vom kurzem Spaziergang, über den längeren Rundgang bis zu einer langen Etappe runter nach Obernai ist für jeden was dabei. Die Wege sind gut ausgeschildert, für einen Spaziergang ist eine Karte nicht erforderlich. Wer längere Routen nicht auf eigene Faust planen will, findet an Hinweistafeln oder auf Broschüren der Touristenformation übersichtliche Tourenbeschreibungen. In der nähreren Umgebung gibt es einiges zu Fuß zu entdecken. Sehenswert ist zum Beispiel die sogenannte Heidenmauer. 

Diese führt ungefähr zehn Kilometer an den Berghängen entlang. Lange ging man davon aus, dass sie heidnischen Ursprungs sei. Nichts genaues weiß man jedoch nicht, und so ist diese Mauer immer noch Gegenstand der Forschung. An den Hängen des Berges finden sich zahlreiche beeindruckende Buntsandsteinfelsen, wie der Maennelstein. Auch hier kann man den spektakulären Ausblick genießen.
Wer es etwas ruhiger mag, sollte den Odilienberg in der Hauptsaison allerdings meiden. Das Kloster ist stark besucht. In der Umgebung verläuft es sich zwar etwas, aber für Ruhe und Entspannung sollte man Ferienzeiten meiden.
Im Kloster selber gibt es eine Gastronomie. Wer etwas mehr Zeit hat, sollte den Ausflug mit einem Besuch in Obernai beschließen. Das kleine Städtchen versprüht den typischen elsässischen Charme. Kleine Boutiquen und verwinkelte Gässchen laden zum schlendern, zahlreiche Restaurants zum schlemmen ein. 


Weiterlesen: Raus. Gehen: Gertelbacher Wasserfälle

Blick auf die Rheinebene

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