Donnerstag, 24. Januar 2019

Mein CD Regal


Xandria

Ravenheart

 

 

Es gibt sie einfach. CDs, die man aus irgendeinem Grund gekauft hat. Die man tage , wochen-, ja manchmal monatelang rauf und runter gehört hat. Die gar nicht mehr den Weg aus dem CD Spieler gefunden haben. Deren Melodien sich in den hintersten Gehirnwindungen festgesetzt haben, um zu jeder Tages und Nachtzeit gesummt zu werden. Und dann. Bumm. Aus. Vorbei. Von jetzt auf nachher. Ernüchterung statt Euphorie. Nervende dreiminütige Dauerfolter statt Ohrwurm. Aus dem Dauerbrenner wird ein Staubfänger im CD Regal.
Ein Phänomen, welches mir ab und an passiert. Vor allen Dingen aber mit Bands, welche ich in meiner Nightwish Euphorie Phase entdeckt habe. Damals habe ich so ziemlich alles gekauft, was sich der Formel „Gitarre + Frontdame + Orchester = Hit“ bedient hat.

Xandria habe ich damals im Musikfernsehen entdeckt. Das Internet lernte gerade noch erst das Laufen, die Möglichkeit, Clips und Filme online ohne Download zu schauen, steckte noch in den Kinderschuhen. Somit waren Viva, MTV und co. Tatsächlich eine gute Möglichkeit, Neues zu entdecken. Ja, es gab eine Zeit, in der Musikfernsehen tatsächlich auch Musik gesendet hat. Verrückte Welt.
Der Clip zum Song Ravenheart lief damals rauf und runter. Eine Burgruine, drohende Gewitterwolken, eine böse dreinschauende Band und Madame, die durch dir Ruinen läuft und dabei den Text säuselt. Damals für mich Anlass genug, das Album zu kaufen. Und es hat von Anfang an gezündet. Eingängige Melodien. Eingängige Refrains. Opulente Orchestrierung. Und ab und zu mal ein dickes Riff. Denn nicht vergessen: es ist ja trotz allem Metal. Eine ziemlich gut gemachte Mischung, die direkt zündet und ins Ohr geht. Gerade die Refrains bohren sich geradezu rein. Dementsprechend dominierend ist dieser bei fast jedem Song.
Und das ist dann auch schon das Problem. Nach der von der Euphorie getriebenen Dauerbeschallung nutzten sich die Refrains langsam aber sicher bei mir ab. Puff. Die Seifenblase war geplatzt. Denn außer den starken Refrains gibt es nicht mehr all zu viel, was im Gehörgang bleibt. Da hat das Debut, welches ich mir erst später gekauft habe, eine definitiv längere Halbwertszeit. Weniger symphonisch, mehr in Richtung Gothic Rock ausgelegt erzeugt es eine entspannte, dunkelromantische Stimmung. 

Dementsprechend wird Ravenheart dann richtig überzeugend, wenn die Band in Richtung des Vorgängers schielt. My Scarlet Name und Snow White sind richtig starke Songs. Schleppend. Düster. Ein Hauch Dramatik und Kitsch.
Mp3 sei Dank landen diese Beiden regelmäßig in meiner Playlist. Der Rest ist für mich leider nur Beifang. Kann man ab und zu, einzeln, schon hören. Ansonsten Habe ich die CD außer bei Umzügen nicht mehr angerührt. Bis Heute, um diesen Text zu schreiben. Dabei konnte ich sie mal wieder abstauben. Jetzt ist es wenigstens hübsche, staubfreie Deko im CD Regal. 

Weiterlesen. Mein CD Regal: Scar Symnetry. The Unseen Empire

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