Donnerstag, 4. Juni 2020

Bücherkiste


Michael Moorcock

Elric: Der Blutthron


Melnibone. Ein altes Königreich, dass seit Jahrtausenden die bekannte Welt beherrscht. Bewohnt von einer Rasse nahezu unsterblicher Wesen. Geführt von einer seit Generationen herrschenden Dynastie von Zauberern. Seine Macht zieht das Reich aus einem uralten Packt mit den Fürsten und Dämonen des Chaos.
Doch die Zeit des Ruhms neigt sich dem Ende zu. Melnibone verliert immer mehr an Einfluss, und auf dem Thron sitzt Elric, ein körperlich schwacher Herrscher, ein Albino, der kaum in der Lage zu sein scheint, den Anspruchs Melnibones wieder in die Welt zu tragen. Bei einer Seeschlacht nutzt sein Vetter die Gunst der Stunde, um ihn loszuwerden und den Thron zu besteigen. Elric überlebt jedoch, und schließt einen Packt mit dem Dämonenfürsten persönlich. Und so führt ihn jeder Schritt weiter in Richtung Untergang.


Mit „Der Blutthron“ hab ich endlich den ersten Band der Elric Reihe in meinen Händen. Lesen wollte ich dass schon, seitdem ich „Quest for Tanelorn“ von „Blind Guardian“ gehört habe. Ihr wisst ja, „Blind Guardian“ und Fantasy geht Hand in Hand. „Der Herr der Ringe“, „Der dunkle Turm“ und generell alles von Stephen King, „Ohterland“ und andere. Viele Bücher habe ich durch das Hören der Krefelder wieder gelesen oder erst entdeckt.
Einige jedoch hab ich bisher noch nicht zu lesen geschafft. Zu „Otherland“ konnte ich mich zum Beispiel einfach noch nicht durchringen. Obwohl ich inzwischen einiges von Tad Williams gelesen habe. Und richtig gut finde. Tja, irgendwann mal. Vielleicht.
Andere wiederum waren schlicht schwer zu kriegen. Wie eben "Elric". Als ich es dass erste Mal versucht habe, war es meist nur gebraucht zu bekommen, und Band eins hat sich komplett vor mir versteckt. Dann habe ich es einfach jahrelang aus den Augen verloren. Letztens, aus einer Laune raus und ohne Hoffnung auf Erfolg, habe ich das Internet noch einmal durchsucht. Und tatsächlich: Zumindest der erste Band ist momentan wieder erhältlich.

Die Ausgabe ist deutlich dicker als der Roman selber. Das liegt daran, dass sich noch einiges an Zusatzmaterial darin befindet: eine Einführung zum Buch, Interview mit dem Autor, das Skript zu einer Graphic Novel, Kurzgeschichten – und eben, irgendwo in der Mitte versteckt – der erste Teil der Elric Saga.
Ich hab das drumherum noch nicht gelesen. Das mache ich eher selten. Für Sammler, die den Roman schon kennen, mag es interessant sein. Ich will jedoch immer zuerst die Geschichte lesen. Danach den Rest. Vielleicht.

Nun, vielleicht hat sich über die Jahre einfach zu viel Vorfreude angestaut, aber ich war nach dem Lesen erst einmal etwas enttäuscht. Dabei ist das Buch an und für sich gesehen solide Fantasy Kost mit richtig Guten und gut ausgearbeiteten Ideen. Auch, dass der Held sich im Äußeren und von seiner Art her so komplett vom gängigen Klischeehelden , der noble Jungfrauen vor garstigen Drachen befreit und dabei nie schwitzt, pinkelt oder stinkt und Lavendel pupst, unterscheidet, hebt das Buch wohltuend von anderen Vertretern dieser Gattung ab. Die Melniboner: ein Volk, langlebig und mit einer hohen Kultur und Jahrtausenden altem Wissen ausgestattet. Wie die Elben bei Tolkien. Aber anstatt sanftmütig, weiße und mit einem tiefen verlangen, nach Westen zu segeln versehen, zu sein, herrschen Hochmut, Arroganz und blutige Traditionen. Dass Setting ist also durchaus originell.
Die Geschichte im ersten Band an sich ist auch unterhaltsam und gut geschrieben. Nett, aber wirklich gefesselt hat es mich nicht.

Immerhin, ich habe endlich einen weißen Fleck auf meiner „Mussichnochlesen“ Karte entfernen können. Und ganz ehrlich: es ist gut genug, dass ich auf Band zwei neugierig bin. Der ist aber im Moment ähnlich schwer zu finden wie vor einiger Zeit der Erste. Aber nun ja, in ein paar Jahren vielleicht. Unverhofft.

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